Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
012 - Der Silbermann

012 - Der Silbermann

Titel: 012 - Der Silbermann
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
tot.
    Metal unter dem steinernen Götzen eingeklemmt.
    Das war die erste besorgniserregende Bilanz.
    Und es ging weiter.
    Ehe es Mr. Silver verhindern konnte, schoß Raghooras Hand auf ihn zu. Der Affenkaiser packte meinen Freund. Mir wurde schwindelig vor Schreck. Ich sah, wie die Steinbestie ihr riesiges Maul aufriß. Raghoora wollte sich den Ex-Dämon in den Rachen schleudern!
    Ich hatte das Gefühl, von einer Sekunde zur andern schneeweiße Haare zu kriegen. In meiner Verzweiflung richtete ich den Colt auf Raghoora, doch dann begriff ich, daß ich dem steinernen Untier damit nichts anhaben konnte.
    Wenn jetzt überhaupt noch etwas half, war es der Dämonendiskus.
    Ich überlegte nicht lange. Blitzschnell hakte ich die milchig-silbrige Scheibe von der Kette los und schleuderte sie, die in meiner Hand zur dreifachen Größe anwuchs, nach dem Affenkaiser.
    Wie ein Blitzstrahl fegte der Diskus durch die Luft.
    Meine stärkste Waffe war das. Wenn ich damit keinen Erfolg hatte, gab es nichts mehr, womit wir Raghoora bezwingen konnten.
    Der Diskus überholte Mr. Silver, raste auf das weit aufgerissene Maul des Steinernen zu, sauste ihm tief in den Rachen hinein.
    Ich hielt den Atem an und wartete auf die Wirkung.
    Das Maul klappte zu, und dann kam es zu einer gewaltigen Explosion. Sie zerfetzte den schwarzmagischen Stein, zerlegte ihn in faustgroße Brocken, die wie Kanonenkugeln umherflogen. Ich warf mich flach auf den Boden, um von keinem Stein getroffen zu werden. Mr. Silver landete neben mir. Die Explosion hatte ihn in meine Richtung geschleudert.
    Dampf und Staub wallte dort auf, wo sich vor wenigen Augenblicken noch der Affenkaiser befunden hatte. Metal war wieder frei.
    Pakka-dee wurde von dem ohrenbetäubenden Knall der Explosion geweckt. Langsam sank die Wolke zu Boden. Ich streckte die Hand aus, als der Dämonendiskus sichtbar wurde. Er hing an der Stelle in der Luft, wo er Raghoora vernichtet hatte. Ich erreichte mit der Kraft meines Willens, daß die silbrige Scheibe zu mir zurückschwebte. Ich schaute in Metals Gesicht. Und zum erstenmal sah er in mir nicht das schwächste Glied in der Kette, denn mir war gelungen, was keiner der anderen geschafft hatte: ich hatte den Affenkaiser vernichtet. Der Silberdämon begriff, daß er sich vor mir in acht nehmen mußte.
    Mr. Silver und ich suchten Annette Mann und Arno Beymer.
    Die Pavian-Dämonen, denen wir begegneten, nahmen schrill schreiend Reißaus. Sie waren keine Gegner mehr für uns, waren nur noch erbärmliche Schwächlinge, von denen wir nichts mehr zu befürchten hatten.
    Als wir Annette und Arno befreiten, sank mir das Mädchen weinend in die Arme, und auch Arno hatte feuchte Augen.
    »Daß uns noch jemand retten würde, damit haben wir nicht mehr gerechnet«, sagte Arno ergriffen.
    »Das haben Sie Ihrem Vater zu verdanken«, erwiderte ich.
    »Dad? Wieso?«
    »Erzähle ich Ihnen alles später. Kommen Sie, wir verlassen diese ungastliche Stätte.«
    Vor dem schwarzen Tempel erwarteten uns Pakka-dee, Metal, Arma und der Drachen. Die Pavian-Dämonen hielten sich von uns ängstlich fern. Die Feindschaft zwischen uns und dem Silbermann flackerte auf. Ich spürte seinen Haß. Er stieg mit Arma auf die Riesenechse, war nicht mehr bereit, uns mitzunehmen. Keinen Finger wollte er mehr für uns rühren. Wie wir aus der Ruinenstadt kamen, war ihm egal. Bevor sich der Drachen in die Lüfte schwang, verlieh Metal der Hoffnung Ausdruck, uns nie wiederzusehen.
    Auch wir legten keinen Wert darauf, ihm noch einmal zu begegnen, denn beim nächsten Zusammentreffen hätten wir nicht miteinander, sondern gegeneinander gekämpft.
    Der Flugdrachen stieß sich ab, und bald waren Metal, der Silbermann, und Arma, die Zauberin, unseren Blicken entschwunden.
    Wir brauchten vier Stunden, um den verbrannten Dschungel hinter uns zu bringen. Den Lavagraben zu überqueren, stellte kein Problem mehr für uns dar. Wir konnten eine der Brücken benützen.
    Niemand hinderte uns daran. Wir kehrten dorthin zurück, wo wir mit dem Pavian-Dämon gelandet waren. Ohne Pakka-dee hätten wir wohl den Rest unseres Lebens in Protoc verbringen müssen.
    Doch der Mann aus der Welt des Guten half uns zur Erde zurück.
    Der Morgen graute, als wir in der Höllenbucht ankamen. Für Annette Mann und Arno Beymer war das alles, was mit ihnen passierte und passiert war, einfach unfaßbar, und sie hatten nur einen großen Wunsch: es zu vergessen.
    Die Höllenbucht war entschärft. Kein Pavian-Dämon würde hier
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher