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012 - Der Silbermann

012 - Der Silbermann

Titel: 012 - Der Silbermann
Autoren: A.F.Morland
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mit dem kräftigen Schwanz.
    Mr. Silver und Pakka-dee brachten sich vor dem riesigen Monster in Sicherheit. Der Pavian-Dämon quiekte verstört und nahm Reißaus. Pakka-dee fing ihn ab, denn der Affe wurde noch gebraucht. Er mußte uns den Weg zum schwarzen Tempel zeigen.
    Ich kam atemlos auf die Beine und rückte auch aus. Der Flugdrachen blieb stehen. Ein scharfer Befehl hatte ihn gestoppt, und einen Moment später sahen wir ein bildschönes Mädchen und einen kraftstrotzenden Muskelmann.
    Sie hatte langes kastanienbraunes Haar und war mit Gold behangen. Ihre Figur war atemberaubend, und der Hauch von einem Kleid ließ uns mehr sehen, als es verdeckte.
    Der Mann hatte eine entfernte Ähnlichkeit mit Mr. Silver. Auch sein Haar bestand aus Silberfäden, war zum Unterschied von Mr. Silvers glattem Haar aber gewellt. Ich streifte meinen Freund mit einem raschen Blick. Das Gesicht des Ex-Dämons verfinsterte sich.
    »Metal!« knurrte er.
    »Du kennst ihn?« fragte ich.
    »Er entstammt wie ich der Silberwelt.«
    »Wer ist das Mädchen?«
    »Kenne ich nicht, aber bestimmt ist sie genauso gefährlich wie er. Nimm dich vor ihm in acht, Tony. Er ist ein Dämon.«
    ***
    Metal grinste breit. »Also ehrlich, daß ich dich noch mal wiedersehen würde, damit habe ich nicht gerechnet, Silver.«
    Der Ex-Dämon starrte dem Dämon abweisend in die Augen. »Ich habe gehofft, dir nie mehr wiederzubegegnen, Metal.«
    »Und dennoch hat uns die Vorsehung wieder zusammengeführt. In einer anderen Welt. In Protoc. Nicht in unserer Heimat. Die gibt es nämlich nicht mehr. Asmodis hat unsere Silberwelt in eine schreckliche Wüste verwandelt. Daran ist Raghoora schuld. Er hat den Höllenfürsten gegen uns aufgewiegelt. Ich hatte Glück, kam mit dem Leben davon, und nun bin ich hier, um Rache zu nehmen. Der Affenkaiser muß sterben!«
    Mr. Silver nickte bedächtig. »Ja, Metal, in diesem einen Punkt stimmen wir überein. Raghoora muß vernichtet werden… Aber sonst stehen wir auf getrennten Seiten.«
    Der Dämon lachte. »Das weiß ich, und ich kann dich nicht verstehen. Du hättest es in der Silberwelt zu etwas bringen können.«
    »Darüber möchte ich mit dir nicht diskutieren«, sagte der Ex-Dämon.
    »Das Schicksal hat uns zusammengeführt«, sagte Metal. »Wir wollen beide dasselbe: Raghooras Tod. Wir sollten uns zusammenschließen. Einigkeit macht stark. Ich kann mir vorstellen, daß es dir nicht schmeckt, mit mir Seite an Seite zu kämpfen, und es soll auch nur dieses eine Mal sein. Wenn Raghoora tot ist, sind wir wieder Feinde. Aber jetzt wäre es dumm von uns, wenn wir die Chance, die sich uns mit diesem unverhofften Zusammentreffen bietet, nicht nützen würden. Wir können Raghooras Horden mit einer geballten Kraft entgegentreten, Silver.«
    Metal wußte nicht, daß dem Ex-Dämon seine übernatürlichen Fähigkeiten nicht mehr zur Verfügung standen, und Mr. Silver sagte es ihm nicht. Er wollte nicht riskieren, daß Metal die Situation – vielleicht später, wenn der Affenkaiser geschlagen war – ausnützte.
    »Okay, Metal«, sagte der Ex-Dämon nach kurzem Überlegen.
    »Dieses eine Mal halten wir zusammen. Aber solltest du mir jemals auf der Erde in die Quere kommen, versuche ich alles, um dich fertigzumachen.«
    Metal grinste. »Und dasselbe werde ich tun.«
    Mr. Silver nannte unsere Namen, und wir erfuhren von Metal, wie seine Begleiterin hieß. Auch vor ihr würden wir uns in acht nehmen müssen, sobald Raghoora erledigt war.
    Pakka-dee zwang den Pavian-Dämon, uns den Weg zur Ruinenstadt zu zeigen. Er führte uns in eine Schlucht. Wir durchwanderten sie. Da Pakka-dee meinen Colt nicht mehr brauchte, steckte die Waffe wieder in meiner Schulterhalfter. Frisch geladen.
    Einsatzbereit.
    Während wir durch die Schlucht gingen, hielten wir die Augen gut offen. Arma setzte ihre Geist-Sensoren ein, um eventuelle Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Metal machte das gleiche. Er nahm an, daß auch Mr. Silver seine Geist-Fühler ausstreckte, aber dazu war der Ex-Dämon nicht mehr in der Lage.
    Hinter mir stampfte der Flugdrachen. Ich hatte ein mulmiges Gefühl. Das Ungeheuer in meinem Rücken konnte jederzeit wieder verrückt spielen. Hatte es begriffen, daß wir mit Metal eine zeitlich begrenzte Partnerschaft eingegangen waren? Ich hoffte ja.
    Der Weg durch die Schlucht war nicht lang.
    Als wir sie verließen, vernahmen wir ein Gurgeln, Blubbern und Brodeln, und wenig später standen wir vor einem tiefen, breiten Lavagraben, aus dem
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