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012 - Der Silbermann

012 - Der Silbermann

Titel: 012 - Der Silbermann
Autoren: A.F.Morland
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der Erfolg wieder versagt blieb. Überall flimmerte die Luft. Ich startete. Gehetzt jagte ich auf den Pavian-Dämon zu, der mir am nächsten war.
    Er sollte sich nicht nach drüben absetzen. Einer mußte hierbleiben.
    Seine Silbermähne ging schon fast in dem Flimmern auf. Ich wußte, daß mir nur noch ein Sekundenbruchteil zur Verfügung stand.
    Kraftvoll stieß ich mich ab. Wie ein Torpedo schoß ich in das Flimmern hinein. Ein furchtbar kaltes Prickeln überlief meinen Körper. Ich schlug dem Affen meinen magischen Ring gegen die Schnauze. Das warf ihn auf den Rücken. Das Flimmern fiel wie zerschlagenes Glas klirrend in sich zusammen. Ich schlug mit dem Ring noch einmal zu. Dann war der Dämon ohnmächtig. Und er befand sich in unserer Gewalt, während sich alle seine anderen Artgenossen davongemacht hatten. Welche Freude.
    »Bist du okay, Tony?« hörte ich hinter mir Crennas Stimme.
    Ich erhob mich, wandte mich langsam um, sah, daß er wieder normale Arme hatte, und erwiderte: »Ja, dank dir.«
    Wir siezten uns nicht mehr. Die Gefahr hatte uns zusammengeschmiedet. Wir waren Freunde geworden.
    Neugierig schaute ich ihn an. »Wer bist du, Daryl Crenna?«
    Mr. Silver kratzte sich den Hinterkopf. »Ja, das würde mich auch interessieren.«
    »Mein richtiger Name ist Pakka-dee«, sagte Crenna.
    »Woher kommst du?«
    »Ich entstamme der Welt des Guten.«
    »Vorhin hast du wie ein Monster ausgesehen.«
    »Wir bekämpfen die Mächte der Finsternis mit ihren eigenen Waffen«, sagte Pakka-dee. »Man hat mich auf die Erde geschickt, um ein Bollwerk gegen die schwarze Macht zu errichten. Ich bin der erste. Andere Wesen aus der Welt des Guten werden folgen. Und ich werde mit ihnen eine Gruppe gründen, die den Namen ›Der Weiße Kreis‹ tragen wird. Wir werden uns genau wie du den Mächten der Finsternis entgegenstellen, Tony Ballard, und solltest du mal Hilfe benötigen, werden wir selbstverständlich für dich da sein.«
    »Der Weiße Kreis« – eine begrüßenswerte Einrichtung. Mir konnte das nur recht sein. Die Höllenmächte ließen sich ohnedies kaum unter Kontrolle halten. Je mehr Gegner sie hatten, desto besser war es für die Menschheit.
    Daryl Crenna – Pakka-dee, der Mann aus der Welt des Guten, der Begründer des »Weißen Kreises«. Es war mir eine Freude, seine Bekanntschaft gemacht zu haben, und das sagte ich ihm auch.
    ***
    Der Dämon regte sich.
    Und Pakka-dee reagierte darauf. Seine Arme wurden wieder zu Tentakeln. Der Pavian-Dämon öffnete verdattert die Augen. Er sah uns und sprang auf. Sie waren nur in der Masse mutig. Allein waren sie feige. Ein dünnes Winseln drang aus dem Maul des Dämonenaffen. Er blickte furchtsam auf meinen magischen Ring, mit dem ich ihm so schwer zugesetzt hatte, und trat zwei Schritte zurück.
    Pakka-dee holte ihn sich.
    Er schlang blitzschnell seine Fangarme um den behaarten Leib des schwarzen Wesens. Der Pavian heulte auf.
    »Das tut weh, was?« knurrte Pakka-dee.
    »Ja«, stöhnte der Affe.
    »Es war nur mal eine Kostprobe«, sagte der Mann aus der Welt des Guten. »Damit du weißt, was auf dich zukommt, wenn du mich ärgerst. Wir haben eine Menge Fragen an dich, wie du dir denken kannst. Ich rate dir, sie zu beantworten. Und zwar richtig, denn wenn du lügst, merke ich es.«
    »Laßt ihr mir mein Leben?« wollte der Dämon zitternd wissen.
    »Das hängt von dir ab«, erwiderte Pakka-dee eisig. »Du kommst aus Protoc, stimmt das?«
    »Ja.«
    »Ist Raghoora noch euer Herrscher?«
    »Ja.«
    »Ihr habt viele Menschen aus der Höllenbucht fortgeholt. Was ist mit ihnen geschehen?«
    »Raghoora hat sie verschlungen, wir brauchen immer neue Opfer für das Blutritual.«
    »Hat Raghoora auch Annette Mann und Arno Beymer verschlungen?« wollte ich wissen.
    Der Pavian schüttelte den Kopf. »Nein. Noch nicht.«
    »Wo befinden sich die beiden?« fragte ich weiter.
    »Im schwarzen Tempel. Im Kerker. Man hat sie in Eisen gelegt.«
    »Wann sollen sie Raghoora vorgeworfen werden?«
    »Eigentlich würden sie jetzt schon nicht mehr leben. Man brachte Raghoora das Mädchen, aber er wollte sie nicht haben, noch nicht. Zuerst verlangte er nach Tony Ballard und Mr. Silver. Erst danach wollte er die beiden anderen Opfer annehmen. Er sandte uns in die Höllenbucht, aber es gelang uns nicht, seinen Befehl auszuführen. Er wird toben.«
    »Wie kommt man nach Protoc?« fragte ich.
    »Er könnte uns hinbringen«, sagte Pakka-dee. »Deine Magie reicht doch aus, um uns in die Welt der
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