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012 - Der Silbermann

012 - Der Silbermann

Titel: 012 - Der Silbermann
Autoren: A.F.Morland
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Pavian-Dämonen zu transportieren, oder?«
    Der Pavian nickte hastig. »Ja, ja, das müßte zu machen sein.«
    »Dann mach mal«, sagte Pakka-dee, ohne den Affen loszulassen.
    »Aber keine Tricks, Freundchen. Ich laß’ dich erst los, wenn wir drüben sind. Tritt näher, Silver, damit dich unser Kamerad in sein magisches Kraftfeld einschließen kann.«
    Auch ich rückte näher an den Pavian heran. Die Luft flimmerte mit einemmal um uns herum, und plötzlich hatten wir keinen festen Boden mehr unter den Füßen. Ich sah nur noch dieses Flimmern, das sich zu einer Wand verdichtete, die mein Blick nicht durchdringen konnte.
    Wir rasten durch Zeiten, Räume und Welten.
    Es ging irrsinnig schnell.
    Als das Flimmern in sich zusammenfiel, befanden wir uns in Protoc.
    ***
    Pakka-dee ließ den Pavian los. Er riet ihm aber, nicht an Flucht zu denken. Der Affe blieb. Furchtsam schaute er sich um. Man würde in ihm einen Verräter sehen. Er hätte sich lieber umbringen und nicht zwingen lassen sollen, die Feinde hierher zu bringen. Die Strafe für Verräter war grausam. Ängstlich überlegte der Dämon, wie er seinen Fehler wiedergutmachen konnte. Leicht würde es nicht sein. Er hatte es mit drei Gegnern zu tun, und vor allem Pakka-dee war brandgefährlich.
    Protoc – eine fremde Welt für uns.
    Bestimmt war sie voller Gefahren. Schon deshalb, weil wir uns hier überhaupt nicht auskannten.
    Über uns spannte sich ein roter Himmel. Ungewöhnlich. Die Sonne war zwar auch gelb, aber sie strahlte nicht so grell wie auf der Erde. Wenn sie nicht so groß gewesen wäre, diese buttergelbe Scheibe, hätte ich sie für den Mond gehalten.
    Offen gestanden, ich fühlte mich nicht wohl in der Welt der Pavian-Dämonen. Wie viele gab es? Würde uns Raghoora eine wilde Horde entgegenschicken? Weil wir es gewagt hatten, in sein Reich vorzustoßen?
    »Du wirst uns jetzt verraten, was wir tun müssen, damit ihr die Erde nicht mehr heimsucht!« sagte Pakka-dee.
    Der Pavian blickte ihn furchtsam an. »In uns allen steckt Raghooras Kraft…«
    »Das heißt, wenn wir den Affenkaiser vernichten, schwächt euch das so sehr, daß ihr eure Welt nicht mehr verlassen könnt«, sagte Pakka-dee.
    »Ja, das stimmt«, bestätigte der Pavian. »Aber es ist nicht leicht, Raghoora zu vernichten.«
    »Laß nur, uns wird schon was einfallen«, sagte Mr. Silver zuversichtlich.
    »Wo finden wir den Affenkaiser?« wollte ich wissen.
    »Er befindet sich im schwarzen Tempel.«
    »Immer?«
    »Raghoora ist ein steinerner Götze.«
    »Kein Lebewesen?« fragte ich verwundert.
    »Doch. Der Stein lebt.«
    Ich fragte nicht, wie so etwas möglich war. Mich wunderte schon lange nichts mehr. »Wo ist der schwarze Tempel?«
    »Im Zentrum der Ruinenstadt. Sie wird von einem verbrannten Dschungel umschlossen«, antwortete der Pavian. »Nur der schwarze Tempel ist noch heil.«
    »Wer hat alles zerstört?« wollte Pakka-dee wissen.
    »Asmodis«, sagte der Pavian.
    »Nach meinen Informationen steht Raghoora doch sehr gut mit dem Fürsten der Finsternis.«
    »Jetzt ja. Aber das war nicht immer so. Raghoora weckte vor nicht allzu langer Zeit Asmodis’ Groll, und der Dämonenfürst präsentierte uns umgehend die Rechnung. Es wäre noch schlimmer gekommen, wenn es Raghoora nicht gelungen wäre, Asmodis’ Zorn zu beschwichtigen.«
    »Wo ist die Ruinenstadt?« fragte Mr. Silver.
    Der Pavian-Dämon streckte den Arm aus. »Diese Richtung…«
    Plötzlich ein Gebrüll, das uns durch Mark und Bein ging, und dann stieß zwischen zwei monolithartigen Felsblöcken ein häßlicher Drachenschädel hervor.
    ***
    Wir federten zurück. Auch der Pavian-Dämon blieb nicht stehen.
    Das Untier fauchte und stampfte heran. Sein Blick war grausam.
    Die Riesenechse wollte töten. Der lange Hals streckte sich mir entgegen. Auf dem Schädel des geflügelten Drachen wuchsen drei nach hinten gebogene Hörner. Unter dem gefährlichen Maul zitterte etwas, das wie zusammengedrehte Bartfäden aussah. Eine lange rote Zunge schnellte mir entgegen. Sie wäre mir ins Gesicht geklatscht, wenn ich mich nicht augenblicklich fallenlassen hätte.
    Hart schlug ich auf dem Steinboden auf.
    Das Scheusal wollte mich mit seiner Vorderpranke packen. Ich wälzte mich zur Seite. Mehrmals. Die Krallen schrammten neben mir über den Stein. Wütend spannte das Untier seine ledernen grauen Flügel auf, um noch bedrohlicher zu erscheinen. Es stand auf den stämmigen Hinterbeinen, ließ den Kopf hin und her pendeln und peitschte die Luft
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