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012 - Der mordende Schrumpfkopf

012 - Der mordende Schrumpfkopf

Titel: 012 - Der mordende Schrumpfkopf
Autoren: Larry Brent
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der
Sonderbeleuchtung ständig mitgeführt wurden.
    Dieser Bus hatte seine Reise über alle Weltmeere schon hinter
sich. Estrello und Anja dagegen betraten kein Schiff. Sie ließen sich mit dem
Flugzeug von einem Kontinent zum anderen befördern.
    Das Zimmermädchen fühlte sich an diesem Morgen erleichtert, als
eine Kollegin in unmittelbarer Nähe sich aufhielt und das Zimmer gegenüber
aufräumte. Über den Gang hinweg unterhielten sich die beiden Mädchen.
    Mehr als einmal war Juanita nahe daran, ihr Erlebnis von gestern
abend zu schildern. Aber dann unterließ sie es doch. Es war kaum anzunehmen,
daß jemand ihr Glauben schenkte. Nur mit Jorge konnte sie darüber sprechen.
    Um die Mittagszeit rief sie noch mal an. Diesmal erreichte sie
ihn. Seine schläfrige Stimme klang an ihr Ohr.
    »Ja?« fragte er.
    »Juanita hier. Ich habe es gestern abend schon versucht, dich zu
erreichen. Es war nicht möglich.«
    »Ich war beschäftigt. Ich übe gerade einen neuen Trick ein. Tut
mir leid. Kleines. Was hast du erreicht?«
    »Nichts.«
    »Das ist wenig. Du kommst an seinen Kram nicht heran?«
    »So ähnlich kann man wohl sagen. Er hat mich im Zimmer erwischt.«
    »Verdammt!« Jorges Stimme klang mit einem Male hellwach. »Jetzt hast
du Schwierigkeiten? Hat er mit der Hoteldirektion gesprochen? Haben sie dich
hinausgeworfen?«
    »Nein, das ist es nicht. Er hat überhaupt nicht viel gesagt. Der
Direktion schon gar nicht. Aber jetzt habe ich Angst vor ihm, Jorge.«
    »Wieso? Hat er dir gedroht?«
    »Nicht direkt.« Juanita biß sich auf die Lippen. »Aber...« Sie
stockte.
    »Raus mit der Sprache, Kleines! Nur keine Angst!«
    »Ich möchte nicht hier am Telefon darüber sprechen, versteh das
bitte. Können wir uns nicht irgendwo treffen?«
    »Wann und wo?«
    »Ich habe ab zwei Uhr frei. Ich habe erst heute abend wieder
Dienst. Wir könnten uns unten am Strand treffen, an unserem alten Platz.«
    »Einverstanden. Du machst es spannend.«
    »Es ist spannend, Jorge! Wenn ich dir sage, was ich erlebt habe,
wirst du mir nicht glauben, fürchte ich.«
     
    ●
     
    Zehn Minuten nach zwei Uhr verließ Juanita das Hotel »Libertad«.
    Sie trug ein weißes, weit ausgeschnittenes Kleid, das sehr kurz
war und glockig fiel. Es endete zwei Finger breit unter ihrem Po.
    In einer farbig geflochtenen Basttasche trug sie ihre
Badeutensilien.
    Menschen bevölkerten den Strand. Einheimische und Touristen. Viele
Kinder. Bunte Sonnenschirme belebten den fast weißen Sand.
    Junge Mädchen und Frauen, mit knappen Bikinis bekleidet, lagen
reglos auf dem Boden und ließen sich bräunen.
    Juanita grüßte einige Bekannte mit einem kurzen Kopfnicken oder
blieb ein paar Minuten lang stehen, um einige Worte mit ihnen zu wechseln.
    Dann näherte sie sich den grün-rot gestrichenen Umkleidekabinen.
Unter einem Sonnendach saß Jorge mit ein paar gleichaltrigen Freunden. Sie
hatten eisgekühlte Limonade vor sich auf den sauberen Metalltischen stehen.
    »Ich bin gleich zurück!« sagte Juanita strahlend in der Nähe
dieser Menschen fühlte sie sich wohl, und die Bedrückung wich von ihr, als hätte
es sie nie gegeben. Juanita brauchte keine zwei Minuten, um das kurze Kleid
auszuziehen, und Slip und BH mit Bikinihöschen und Halter zu wechseln. Auch der
Bikini war weiß. Das war ihre Lieblingsfarbe, und die war auch ein sehr guter
Kontrast zu ihrem kaffeebraunen Körper.
    So lange sie nicht ins Wasser ging, trug sie das schulterlange
Haar offen.
    Mit großen Hallo wurde Juanita empfangen. Es war eine heitere und
gelöste Stimmung. Dankbar nickend nahm sie einen eiskalten Drink an, den ihr
einer der jungen, braungebrannten und athletisch gebauten Männer reichte.
    Sie sprachen über alles mögliche. Sowohl Jorge als auch Juanita
vermieden es, das Wesentliche zu streifen. Sie wollten es besprechen, sobald
sie allein waren.
    Nach einer halben Stunde war es so weit, daß Jorge und Juanita
sich von den anderen absetzen konnten. Sie spazierten am Strand entlang. Klares
Wasser spülte um ihre Füße.
    Jorge war nur wenige Zentimeter größer als Juanita. Er war
schlank, mit breiten Schultern und schmalen Hüften.
    An seinem Körper gab es kein Gramm Fett.
    Jorge war ein Mischling. Spanisches und Eingeborenenblut floß in
seinen Adern.
    Er war ein temperamentvoller, lustiger Bursche, zu jedem Scherz
aufgelegt, und er war überzeugt davon, eines Tages ein bekannter Zauberkünstler
zu werden, um die Welt zu reisen und reich zu werden.
    Sie gingen eine Zeitlang schweigend
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