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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils
Autoren: Jason Dark
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befürchtet hatte, war nun eingetreten. Ich war auf Gegner getroffen, bei denen die Mittel der christlichen Lehre nichts mehr nutzten.
    Und das war schlimm.
    Bestimmt gab es Waffen, mit denen ich auch die anderen Dämonenarten bekämpfen konnte – nur besaß ich keine. Auch Suko konnte mir da nicht viel helfen. Er wußte wohl über chinesische Götter Bescheid, nicht jedoch über japanische.
    Vor längerer Zeit hatte mir in Japan mal ein Gott geholfen. Kamikaze, der Sturmgeist, aber die Bedingungen, die er vor seiner Hilfe gestellt hatte, waren mir noch heute in sehr unangenehmer Erinnerung, und auf Kamikaze wollte ich doch nicht mehr zurückgreifen.
    Bill merkte, daß mich nicht gerade optimistische Gedanken beschäftigten. Er versuchte mich auch aufzumuntern. »Nimm’s nicht so tragisch, John. Wir schaffen es.«
    »Hoffentlich.«
    Der Verkehr um diese Tageszeit war wieder schlimm. Trotz hoher Benzinpreise schien sich in der Londoner City alles versammelt zu haben, was Räder hatte.
    Wir kamen nur stoßweise voran.
    Piccadilly Circus ließen wir links liegen, gelangten auf die Wardour Street und fuhren bereits durch Soho. Weiter vorn tauchten die beiden Bauten des Globe und Apollo Theaters auf. Hier liefen die weltberühmten Musicals oft in großer Starbesetzung. Ich hatte im Apollo unter anderem Liza Minelli in ›Cabaret‹ gesehen.
    Jane Collins hatte mich begleitet. Allerdings würde es dauern, bis die Detektivin wieder mit mir ins Theater ging. Jane war sauer.
    Bill dirigierte. »Sieh zu, daß du den LKW da überholst, dann rechts rein!«
    Ich schaffte es.
    Bill klatschte, und ich verzog das Gesicht.
    An den Rückseiten der beiden Theater fuhren wir vorbei. Aus großen Containern wurden Kulissen abgeladen. Auch mir war bekannt, daß man sich im Apollo zu einer Premiere rüstete.
    »Nächste links«, sagte Bill.
    Wir gelangten in eine schmale Straße. Eine Einbahn. Rechts parkten zahlreiche Fahrzeuge. Sie machten die Straße noch enger als sie ohnehin schon war.
    Wie ein witterndes Raubtier schob sich die Schnauze des Bentley voran. Obwohl sonniges Wetter herrschte, fielen die Strahlen kaum in diese schmale Straße ein.
    Wir sahen auch kaum Menschen. Die Gebäude beherbergten Niederlassungen zahlreicher Firmen.
    Wo befand sich die Schule?
    Ein Schild wies darauf hin. Es zeigte japanische Schriftzeichen.
    Darunter las ich den Text in Englisch.
    Kendo School »Die Schule haben wir, einen Parkplatz jedoch nicht«, meinte Bill Conolly.
    Nach ihm hielt ich ebenfalls Ausschau. Schließlich fuhr ich den Wagen mit der Schnauze zuerst auf einen schmalen Bürgersteig.
    Dort mußte er eben stehen bleiben.
    Wir stiegen aus. Dumpf schwappten die Türen zu, als wir sie ins Schloß warfen.
    Ich überzeugte mich mit einigen Griffen, daß meine Waffen auch vorhanden waren und nickte meinen Freunden zu. Der Eingang zur Kendo-Schule sah ziemlich unscheinbar aus. Eine schmale Tür, von der die grüne Farbe bereits abblätterte. Sie besaß in Augenhöhe eine Klappe.
    Eine Klingel entdeckte ich ebenfalls. Sie befand sich rechts im Mauerwerk.
    Ich schellte.
    Im Innern hallte schwach ein Gong nach. Schnelle Schritte näherten sich, dann wurde geöffnet.
    Der Mann, der vor uns stand, trug die Kleidung eines Judokas. Er war ungefähr so groß wie Suko, nur etwas schmaler. Sein Gesicht mit der Mongolenfalte um die Augen nahm einen fragenden Ausdruck an. Aus dem Innern des Hauses drangen Kampfgeräusche an unsere Ohren. Es hörte sich an, als würden irgendwelche Gegenstände im gleichbleibenden Rhythmus gegen die Wand geschlagen.
    »Sie wünschen?« fragte der Japaner in einwandfreiem Englisch.
    Ich hatte mir bereits einen Plan zurechtgelegt. Schnell gab ich die Antwort. »Wir hatten eigentlich vor, uns mit dem Kendo-Sport etwas näher zu beschäftigen, und deshalb möchten wir uns einmal Ihre Schule anschauen.«
    Der Mann nickte und lächelte. »Das ist sehr vernünftig, Gentlemen. Darf ich Sie hereinführen?«
    Ich war überrascht. So reibungslos hätte ich mir unseren Eintritt nun doch nicht vorgestellt.
    Der Mann trat zur Seite. Wir gelangten in einen ziemlich schmalen Flur, an dessen Ende ich die beiden Flügel einer hölzernen Schwingtür sah. An den Wänden klebten Plakate. Sie zeigten allesamt die Kendo-Kämpfer in Action.
    Es war schon beeindruckend, diese Männer zu betrachten. Wenn ich daran dachte, sie mal als Gegner zu haben, dann bereitete sich doch ein unangenehmes Gefühl in meinem Innern aus.
    Der Japaner schloß die
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