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0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

Titel: 0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong
Autoren: Schwarzer Tee aus Hongkong
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berichtet.«
    »Und wenn wir ganz großes Pech haben, hat er sogar erwähnt, daß eine Polizeiagentin die Sache maßgeblich ins Rollen gebracht hat. Schließlich hat man Li Yu Tang in Begleitung des stellvertretenden Polizeipräsidenten vor dem Gebäude der Chinese Export Company gesehen und von Reportern sogar fotografiert!«
    »Jetzt sind es schon fünfundsechzig Minuten«, sagte Phil nach einer Weile.
    Ich zündete mir eine neue Zigarette an. Meine Hände zitterten…
    ***
    Mister High sah auf die Uhr.
    »Noch immer keine Meldung von Jerry?« fragte er ins Telefon.
    Die Antwort fiel verneinend aus. Mister High legte den Telefonhörer zurück.
    Einen Augenblick zögerte er noch, dann drückte er eine Taste an seinem Mikrophon, mit dessen Hilfe er verschiedene Räumlichkeiten im Districtsgebäude direkt ansprechen kann.
    »Alarm für die Bereitschaften vier, sechs und sieben!« sagte er entschlossen. »Maschinenpistolen, Tränengas und Handgranaten empfangen! Wir rücken in zehn Minuten aus, wenn von mir kein Widerruf erfolgt! Ich komme selbst und leite den Einsatz…«
    ***
    »Jerry!« drängelte Phil. »Jetzt sind genau fünfundsiebzig Minuten vergangen!«
    Ich schleuderte meine Zigarette in die nächste Gosse.
    »Komm!« sagte ich nur. Kein Wort mehr.
    Wie erlöst sprangen wir beide in den Jaguar.
    Nichts ist nervenzermürbender als langes Warten, wenn man jemand in Gefahr weiß. Und je länger es gedauert hat, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, daß Li Yu Tang in Gefahr war.
    Ich schaltete die Polizeisirene ein und jagte den Jaguar durch die Straßen, daß er seinem Namen Ehre machen konnte.
    Wir brauchten keine sechs Minuten bis zum Gebäude 233 in der Park Avenue. Ich hatte die Polizeisirene auf den letzten zweitausend Yards ausgeschaltet. Direkt vor dem Eingang des Wolkenkratzers ließ ich den Jaguar stehen.
    Ein Portier in der Uniform eines europäischen Prinzen, also mit viel Gold und Dekorationsschnüren, stürmte wutschnaubend auf mich zu:
    »Sie können doch Ihren Schlitten nicht genau vor dem Haupteingang stehen lassen! Sind Sie…«
    Ich schob ihn mit der Hand zurück und knurrte eilig im Vorbeigehen:
    »Halten Sie den Mund! Hier wird gleich noch mehr Budenzauber sein. FBI! Mann, halten Sie die Luft an!«
    Er verdrückte sich ängstlich.
    Jedenfalls wichen in der Halle sämtliche Passanten erschrocken zur Seite. Um so schneller kamen wir zum Lift.
    »Rally McFaine Company!« sagte ich zu dem Liftgirl, einem bildschön gewachsenen Mädchen.
    »Sechsunddreißigste Etage, Sir!« stotterte sie erschrocken.
    »Dann los!« befahl Phil. »Durchfahren, ohne anzuhalten.«
    »Ja, jawohl, Sir«, stotterte sie erschrocken.
    Wir sausten hinauf. Ich zog unterwegs zum Entsetzen des Liftgirls meine Pistole und sah sie rasch nach. Phil tat das gleiche.
    »Sechsunddreißigste… Etage…« hauchte das Mädchen, halb ohnmächtig vor Angst.
    Wir eilten hinaus.
    Unsere Schritte hallten auf der plattenausgelegten Diele, die sehr modern ausgestaltet war. Hinter einer Barriere saß eine Superblonde.
    »Mister McFaine?« fragte ich knapp.
    »Ist nicht zu sprechen«, verkündete sie barsch.
    Wir drehten uns um und marschierten in den Flur hinein. Sie war blitzschnell wie ein Wirbelwind hinter uns hergekommen. Phil streifte ihren Arm ab, zog seine Pistole und sagte:
    »Mädchen, FBI, riechen Sie nicht, daß hier gleich blaue Bohnen durch die Gegend zwitschern werden? An Ihrer Stelle würde ich mich hinter Ihrem schönen Schreibtisch in Sicherheit bringen.«
    Sie blieb verdattert stehen.
    Wir rissen sämtliche Türen auf, an die wir in dem Flur gerieten.
    Büros, Büros, Büros. Verdutzte Gesichter von Angestellten.
    Und dann stand ich plötzlich auf der Schwelle zu dem repräsentativ eingerichteten Chefzimmer.
    McFaine saß hinter einem modernen, riesigen Schreibtisch. Er hatte das harte, undurchdringliche Gesicht des Geschäftsmannes um jeden Preis. Er zuckte nicht mit der Wimper, als Phil und ich mit gezogenen Pistolen über seine Schwelle traten. Hinter uns erschien ein Haufen neugieriger Angestellter.
    »Mister Rally McFaine?« fragte ich knapp, deutlich und scharf.
    »Ja. Und wenn Sie nicht sofort verschwinden, lasse ich Sie hinauswerfen, Sie aufgeblasener Filmheld. Mit eueren Knalltüten könnt ihr mich nicht erschrecken.«
    »Sie wurden vor ein und einer halben Stunde von einer jungen Dame namens Li Yu Tang aufgesucht, einer Chinesin. Wo ist sie?«
    Er zuckte nur die Achseln.
    »Kenne ich nicht.«
    Ich sah mich im
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