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0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

Titel: 0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong
Autoren: Schwarzer Tee aus Hongkong
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du den Stadtplan bei dir?«
    »Ja. Ich sehe nach.«
    Er schaltete die Innenbeleuchtung ein. Tschen Fu verhielt sich schweigsam, nachdem sie ihre erste Wut in einem Schwall saftiger Flüche abreagiert hatte.
    Es war nicht leicht für uns, den Weg zu finden, aber nach ungefähr einer Dieiviertelstunde hatten wir es geschafft.
    Schon als ich in die Straße einbog, in der die Chinese Export Company ihr Gebäude hatte, sah ich die vielen Polizeiwagen, die vor dem Gebäude standen.
    Als wir näher herangekommen waren, hörten wir Schüsse aus dem Innern des Hauses. Es waren Schüsse mehrerer Maschinenpistolen…
    ***
    »Wir steigen aus«, sagte ich. »Die Kollegen hier scheinen auch etwas gegen die Chinese Export Company zu haben. Ich sehe nicht ein, warum wir uns bei diesem Stand der Dinge nicht mit ihnen zusammentun sollen.«
    Ich hielt den Wagen genau hinter einer schweren Limousine. Wir stiegen aus und halfen Tschen Fu heraus, die wegen ihrer Handfesseln nicht so bewegungsfähig war. Gleichzeitig kletterten aus der Polizeilimousine eine junge Chinesin und ein älterer Polizeioffizier.
    »Darf ich mir die Frage gestatten, was das hier soll?« fragte er und deutete auf die gebundenen Hände der Sekretärin.
    »Ach, das ist völlig harmlos«, erklärte Phil grinsend. »Nachdem uns diese entzückende Dame erst vergiften wollte und das nicht klappte, hetzte sie uns fünf Muskelmänner mit Dolchen auf den Hals. Um weitere Mißverständnisse zu vermeiden, haben wir alle sechs ein bißchen mit Gardinenschnüren verziert. Wenn Sie gestatten, Sir, daß ich mich vorstelle: mein Name ist Decker. Phil Decker aus New York.«
    »Ich heiße Jerry Cotton«, ergänzte ich. »Wir sind —«
    Die junge Chinesin mischte sich ein. »FBI-Beamte, nehme ich an. Habe ich recht?«
    Ich sah sie an. Vor der Haustür der Exportgesellschaft brannte eine Lampe, so daß ich die Gestalt der jungen Chinesin deutlich sehen konnte.
    »Stimmt«, sagte ich, während Phil mit offenem Mund das Mädchen anstarrte.
    »Ich heiße Greene«, sagte der Offizier. »Colonel Greene. Stellvertretender Polizeichef von Hongkong. Das ist…«
    »Li Yu Tang«, sagte ich. »Habe ich recht?«
    Jetzt sah mich die junge Chinesin erstaunt an. Und Phil sah abwechselnd von mir zu ihr und wieder zurück zu mir.
    »Ich habe Mister Decker in New York auf dem Flugplatz gesehen«, erklärte Li Yu Tang. »Ich war in der Maske einer alten Chinesin und stieß mit ihm an der Tür zusammen. Später kamen sie in die gleiche Maschine geklettert, in der auch ich saß. Aber wieso erkennen Sie mich? War meine Maske so schlecht?«
    »Nein«, sagte ich, »ganz im Gegenteil. Ich hätte nie gedacht, daß die alte Chinesin in Wirklichkeit die von uns gesuchte Li Yu Tang ist. Aber ich habe ein Foto von Ihnen gesehen und vor allem etwas anderes. Dieses Kettchen, das Sie tragen. Wir fanden es in Ihrem Zimmer. Besitzen Sie zwei davon?«
    »Nein. Ich habe es mir neu gekauft. Es ist eine Erinnerung mit dieser Kette für mich verbunden.«
    »Ich hoffe, Sie haben nichts ausgefressen, Li Yu Tang«, sagte Colonel Greene lächelnd. »Ich würde ungern meine beste Agentin verlieren.«
    »Li Yu Tang arbeitet für Sie?« fragte ich verdattert.
    Greene nickte.
    ***
    »Natürlich! Sonst wären wir doch dieser Chinese Export Company nie auf die Spur gekommen!«
    »Na, das ist ja großartig!« grinste Phil. »In New York wird sie steckbrieflich verfolgt und gesucht wie eine Stecknadel im Heuhaufen, und hier entpuppt sie sich als Agentin der Polizei, nachdem sie fast drei Tage lang vor unserer Nase im Flugzeug saß. Sagen Sie das um Himmels willen keinem Reporter, sonst sind wir blamiert bis auf die Knochen.«
    »Keine Sorge«, versprach Colonel Greene. Sein Gesicht wurde sofort wieder ernst. »Das dauert verdammt lange da drin«, meinte er sorgenvoll. »Es gefällt mir gar nicht.«
    »Wie ist es denn zu der Schießerei gekommen?« fragte ich.
    »Wir haben um Punkt zehn an drei verschiedenen Orten zugeschlagen. Chin Tses Wohnung, das Haus der Sekretärin und hier dieses Gebäude wurden gleichzeitig von unseren Leuten besetzt. Hier gerieten wir mitten in eine Versammlung von etwa dreißig Männern. Ich nehme an, daß es Zwischenhändler für das Opium sind. Sie wehren sich sehr hart. Ausbrechen können sie nicht, denn wir haben das ganze Gebäude umstellt, aber sie ergeben sich auch nicht.«
    »Ist Chin Tse auch drin?«
    »Ja.«
    Ich sah Phil fragend an.
    Er zog seine Pistole und sagte:
    »Dann wollen wir mal ein
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