Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

Titel: 0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong
Autoren: Schwarzer Tee aus Hongkong
Vom Netzwerk:
bißchen mitmischen. Passen Sie schön auf Tschen Fu auf, Colonel! So eine giftige Natter ist gefährlich! Komm, Jerry!«
    Bevor der Colonel etwas erwidern konnte, waren wir schon im Hausflur.
    ***
    Wir suchten einige Zimmer durch, ohne auf die Ursache des Lärms zu stoßen. Zum Schluß kamen wir in einen großen Büroraum, in dem es einen langen niedrigen Tisch gab, der eine Abteilung des Raumes von der anderen trennte. In der einen Hälfte stand dem Tisch gegenüber nur eine ebenso lange Holzbank, während hinter der Barriere des Tisches mehrere altmodische Schreibpulte mit hohen Hockern standen.
    Ganz am Ende dieses Raumes gab es eine Metalltür, die halb offenstand. Sie schien in einen Lagerraum zu führen, denn man konnte dahinter Ballen, Kisten und Fässer gestapelt sehen.
    Offensichtlich war die Schießerei in dieser Halle, denn man hörte von dort her nicht nur Schüsse, man roch auch deutlich den Pulverdampf.
    Wir eilten bis zu der Tür, und ich schob vorsichtig meinen Kopf hindurch. Gleich vor der Tür lagen zwei junge Polizeioffiziere hinter einem Stapel von prallgefüllten Säcken.
    Ich gab Phil ein Zeichen.
    Gleichzeitig sprangen wir vor und warfen uns neben die Offiziere hinter die Säcke.
    Überrascht schnellten sich die beiden Kollegen herum und richteten auch schon ihre Pistolen auf uns.
    »Hay, seid ihr verrückt geworden?« fragte Phil grinsend. »Wollt ihr etwa eure lieben Kollegen aus Amerika erschießen?«
    Phil drückte dem ihm am nächsten liegenden Offizier die Hand und sagte:
    »Entschuldigen Sie, Verehrter, daß ich mich nicht verbeugen kann. Der Sack ist im Wege. Gestatten: Phil Decker, New York, FBI.«
    Die beiden englischen Offiziere sahen sich an. Ungläubige Überraschung stand in ihren Gesichtern.
    Um den Spaß zu vollenden, fügte ich hinzu:
    »Hay, ich bin auch noch da: Jerry Cotton, New York, FBI.«
    Sie schluckten, dann taten sie etwas typisch Englisches. Sie fragten nicht, wo wir auf einmal herkämen, oder so etwas Ähnliches, sondern nickten mit ihren Köpfen in feierlicher Weise und beantworteten die Vorstellung:
    »Ich bin Lieutenant Bob Storecastle. Erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Gentlemen.«
    »Ich bin Lieutenant Richard Stevenson. Freue mich, Sie zu sehen.«
    Phil grinste hinter ihrem Rücken und schaltete sich wieder in das Gespräch ein:
    »Euer Häuptling sagte, daß es ihm Sorgen mache, daß die Sache hier so lange dauerte. Wir dachten, daß zwei Pistolen mehr, von uns selbst gar nicht zu reden, euch vielleicht nützen könnten. Wieviel Mann haben wir denn vor uns?«
    »Ich schätze dreißig«, sagte Stevenson. »Höchstens die Hälfte ist mit Maschinenpistolen bewaffnet.«
    Höchstens! Fünfzehn Maschinenpistolen! Damit kann man einen ganz netten Privatkrieg führen.
    »Und wie sind sie verteilt?« fragte ich.
    »Sie haben sich genau vor uns eingeigelt. Eine Brustwehr aus Säcken, Kisten und Fässern gibt ihnen gute Deckung. Wir können nicht an sie herankommen.«
    Ich peilte sehr, sehr vorsichtig über meinen Sack hinweg.
    Etwa zwanzig Schritt vor uns konnte man die Barriere erkennen, hinter der sich die Burschen verschanzt hatten. Ab und zu stieg ein Rauchwölkchen hinter den Kisten auf, wenn einer von den Burschen geschossen hatte.
    »Handgranaten?« fragte ich.
    Die beiden sahen mich an, als hätte ich nach dem strategischen Atombombengeschwader gefragt.
    »Sir, wir sind hier in Hongkong, nicht in Amerika«, sagte Storecastle fast ein bißchen beleidigt.
    »Stirbt man hier lieber, wenn man bei der Polizei ist?« fragte Phil mit unschuldiger Miene, »Handgranaten wären das einzig Richtige. Habt ihr denn wenigstens Tränengas?«
    Stenvenson zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht. Aber selbst wenn wir es hätten, würde es uns hier nichts nützen. Wir haben keine Tränengasmasken.«
    Phil verdrehte die Augen und murmelte:
    »Heilige Einfalt! Aber mit Pfeil und Bogen könnt ihr zur Not dienen, was?«
    Er hatte sie beleidigt. Unsere britischen Kollegen machten frostige Gesichter und hüllten sich erst einmal in eisiges Schweigen.
    Ich hatte unterdessen das Innere der Halle gemustert. Sie wurde von starken Stahlträgern gehalten, die ungefähr in etwas über Mannshöhe wieder durch Querschienen untereinander verbunden waren.
    Ich folgte dem Lauf der Schienen und orientierte mich genau über die Anordnung kleinerer Querstreben und Kreuzträger, bis ich meiner Sache sicher war.
    »Wieviel Mann von Ihren Einheiten sind in der Halle?« fragte ich die beiden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher