Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

Titel: 0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong
Autoren: Schwarzer Tee aus Hongkong
Vom Netzwerk:
das Faß und gibt es frei. Das Faß kommt per Schiff nach den USA, wird in einem Hafen ausgeladen und vom US-Zoll darauf untersucht, ob die Zollsiegel von hier noch unbeschädigt sind. Wenn das der Fall ist, verzichtet der amerikanische Zoll von sich aus darauf, das Siegel der Hongkonger Kollegen zu zerreißen und selbst noch einmal den Tee anzusehen. Jetzt wird das Faß von einem Lastwagen der Firma Rally Mc-Faine, Ex- und Import, zum Bahnhof gebracht und nach New York geschickt. In New York angekommen wird es wieder von einem Lastwagen der gleichen Firma abgeholt und sofort und direkt zu Fen Sa Chu gebracht. Das Faß wird also praktisch von Hongkong aus direkt an Fen Sa Chu geliefert, ohne Zwischenstationen, wo man etwa den Tee auspackt und in kleinere Mengenbehälter umfüllt.«
    Phil hatte die Stirn gerunzelt.
    »Du meinst also«, murmelte er, »daß dieses Faß gewissermaßen von Hongkong aus in einem hohen Bogen direkt an Fen Sa Chu geschleudert wurde, über alle Zwischenstationen hinweg, genau wie gestern abend die Zigarettenschachtel von Lieutenant Stevenson?«
    »So ungefähr«, nickte ich. »Und jetzt stelle ich folgende Frage: Wer das Opium in das Faß packte, der mußte wissen, daß es in Amerika keine Zwischenstationen geben würde, wo man das Faß auspacken würde. Wer aber konnte das nur sein?«
    Die anderen dachten nach. Schließlich sagte Major Curring:
    »Na, ich möchte sagen, die Chinese Export Company mußte es doch wissen — oder?«
    Ich schüttelte den Kopf:
    »Nein. Die Rally McFaine Company übernahm doch in den Staaten das Faß. Es hätte doch gut sein können, daß es von denen erst zu einem Lager gebracht und dort ausgepackt wurde. Viele Gesellschaften liefern prinzipiell alles nur mit eigener Verpackung, schon weil sie darauf ihre Reklame haben.«
    Li Yu Tangs Gesichts hellte sich plötzlich auf:
    »Ich weiß!« rief sie. »Nur die Rally McFaine Company konnte wissen, daß sie das Faß nicht öffnen und umpacken würde! Von ihr bekam die Chinese Export Company den Hinweis, das Opium ruhig in das Faß zu packen! Wenn man annimmt, daß der Chef der Rally Mc Faine Company zugleich der Chef der Rauschgiftbande ist, dann stimmt alles zusammen! Er ist der. Mann, der die Chiffre beim Hauptpostamt hat und sich von da den Gewinnanteil der Opiumhöhle abholt!«
    Phil riß den Mund auf und stöhnte: »Wir Idioten! Darauf hätten wir auch schon in New York kommen können! Natürlich, jetzt stimmt alles zusammen! Er gab selbst den Auftrag, das Faß jedesmal direkt an Fen Sa Chu zu liefern! Ist doch logisch!«
    »Eben«, nickte ich. »Mister Greene. Miß Yu Tang — würden Sie der amerikanischen Bundespolizei behilflich sein, auch den amerikanischen Arm dieser Bande unschädlich zu machen? Colonel, wir brauchen von Ihnen nur die Genehmigung, daß Li Yu Tang noch einmal mit nach New York kommen darf.«
    »Darf ich mir die Frage erlauben, wozu Sie Miß Yu Tang benötigen?«
    Ich stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab, wobei ich alles schnell noch einmal überdachte, was mir in der letzten Stunde durch den Kopf gegangen war. Dann entwickelte ich ihnen meinen Plan…
    ***
    Schon am nächsten Morgen, nachdem wir alle nur wenig Schlaf gefunden hatten, startete unsere Maschine um 10.55 Uhr zum Rückflug, der sich auf der gleichen Strecke vollzog wie der Hinflug.
    Am Donnerstag früh um 10.10 Uhr landeten wir auf die Minute pünktlich nach dem Flugplan in New York. Li Yu Tang war gern mit uns gekommen, als ihr Sir Greene den von mir erbetenen Urlaub bewilligt hatte.
    Die Rückreise verlief ohne Zwischenfälle. Wir unterhielten uns oft und lange mit Li Yu Tang, die uns wertvolle Einzelheiten rnitteilen konnte. Mit Hilfe ihrer Aussagen, die sie selbstverständlich bereit war, vor einem Gericht zu beschwören, war Fen Sa Chu endgültig erledigt. Er hatte nicht die leiseste Chance, selbst mit dem besten Verteidiger etwa einen Freispruch zu erzielen.
    Da wir ausreichend Zeit gehabt hatten, im Flugzeug zu schlafen, ließen wir uns mit einem Taxi direkt zum Districtsgebäude fahren. Gemeinsam mit Li Yu Tang suchten wir sofort Mister High auf.
    Er war natürlich sehr erstaunt, als wir ihm Li Yu Tang vorstellten. Noch größer wurde seine Überraschung, als er erfuhr, daß Li Yu Tang Agentin der Hongkonger Polizei gewesen war. Sofort wurde die noch immer gegen Li Yu Tang laufende Fahndung abgeblasen.
    Danadi setzten wir uns gemütlich zusammen und schilderten zunächst einmal die Ereignisse in Hongkong. Wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher