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0113 - Das Dämonen-Raumschiff

0113 - Das Dämonen-Raumschiff

Titel: 0113 - Das Dämonen-Raumschiff
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Amulett auf irgend etwas Unfaßbares, nie Gekanntes angesprochen. Zamorra hatte es nur zufällig getragen; im allgemeinen legte er es nur an, wenn er dämonischen Einflüssen gegenübertrat. Hier aber hatte sich dies nicht als nötig erwiesen. Dennoch hatte der Professor an diesem Tag das Amulett angehängt, aus einer Laune heraus, die er sich nicht zu erklären vermochte.
    »Du erwähntest, es hätte nach einem Hilferuf geklungen«, warf die junge Französin ein. Zamorra sah auf, registrierte, daß sie in den Mittagsstunden einen Haarkünstler aufgesucht haben mußte, denn das schulterlange Haar glänzte in bläulich-schwarzem Farbton. Eine Eigenart der Sekretärin, die sie nie aufgegeben hatte, ständig anders frisiert aufzutauchen, mehrmals im Monat das Aussehen zu wechseln.
    Zamorra nickte. »Ein Hilferuf, eindeutig, wenngleich ich mir nicht vorstellen kann, wieso er ausgerechnet an mich erging, wieso das Amulett ansprach und ausgerechnet in dieser Weise. Sonst ist es doch so, daß wir unvorbereitet mitten in dämonische Aktivitäten geraten, manchmal auch um Hilfe gebeten werden oder in den Medien von unerklärlichen Dingen erfahren, hinter denen meistens dämonische Kräfte stehen. Doch dies ist so völlig anders, so fremd…« Er zögerte, sah sich nervös im Zimmer um, das mit allem nur erdenklichen Luxus ausgestattet war.
    Der Meister des Übersinnlichen ließ sich auf das Bett zurücksinken. Seine Hand fuhr an die Brust, ergriff das Amulett, das er nachdenklich betrachtete. In der Mitte befand sich ein Drudenfuß, umgeben von einem Kreis mit den Symbolen der zwölf Tierkreiszeichen. Den äußeren Rand bildete ein silbriges Band mit eigentümlichen Hieroglyphen, die bislang jedem Übersetzungs- oder Deutungsversuch getrotzt hatten. Mit keiner der alten Schriften der Erde war auch nur die geringste Ähnlichkeit vorhanden, es ließen sich keine Analogien erkennen. Seit Zamorra das Amulett seines Vorfahren Leonardo de Montagne erhalten hatte, hatte es dieses Geheimnis im Gegensatz zu vielen anderen nicht preisgegeben. Ein Schleier des Geheimnisvollen umgab es.
    »Ich werde versuchen, das Amulett zu befragen«, sagte der Professor leise.
    Er drehte es in den Händen hin und her, betrachtete es von allen Seiten. Ein Ausdruck seiner Nervosität, die ihn erfaßt hatte. Nicole beobachtete ihn besorgt. So hatte sie ihren Chef und Geliebten noch nie erlebt, stets war er ruhig und ausgeglichen gewesen.
    Was war es, das ihn so verändert hatte?
    »Zamorra, was ist mit dir los?« fragte sie, gab ihren Platz auf der Tischkante auf und kam auf ihn zu, um sich an ihn zu schmiegen. Doch fast unwillig wich Zamorra zurück. »Bitte laß mich ein paar Minuten allein, ich muß mich auf das Amulett konzentrieren, vielleicht erfahre ich mehr…«
    Enttäuscht und besorgt erhob Nicole sich wieder und schritt langsam zur Verbindungstür zwischen ihren beiden Zimmern, durch die sie eingetreten war, als sie Zamorra leise stöhnen hörte. In der Tür wandte sie sich noch einmal um.
    Doch Zamorra sah ihr nicht nach. Er ließ sich zurücksinken und schloß die Augen. Das Mädchen spürte seine innere Unruhe fast körperlich. War es die Art der Mitteilung durch das Amulett gewesen, die ihn so erregte, oder hatte er noch etwas erlebt, das er ihr verschweigen wollte?
    Leise zog sie die Tür ins Schloß und ließ sich in einen Sessel sinken. Sie fühlte, wie Zamorras Unruhe auf sie überzugreifen begann. Nervosität steckt an, hatte ihre Mutter vor langer Zeit einmal gesagt. Nicole erlebte es jetzt am eigenen Leibe.
    Die schöne Sekretärin schloß die Augen und lauschte nach verdächtigen Geräuschen. Doch im Zimmer Zamorras blieb es still.
    Zu still…
    Zamorra schaltete jeden anderen Gedanken aus, konzentrierte sich völlig auf das Amulett und auf sein Vorhaben. Es mochte sein, daß er auf diesem Wege noch mehr erfuhr, die bisher gewonnenen Informationen waren mehr als dürftig.
    Die Umgebung versank völlig, das Hotelzimmer schien sich aufzulösen. Vor Zamorras Augen begannen die Hieroglyphen des Amulettes zu verwischen, flossen scheinbar auseinander. Er fühlte sich plötzlich frei, losgelöst von Zeit und Raum, schwebend in irgendeiner unbekannten Sphäre.
    Und jäh zuckten weitere Informationen durch sein Bewußtsein, teilweise bildhaft deutlich, zum Teil verwaschen und undeutlich. Und abermals vermochte er nicht zu ergründen, auf welche Art und warum die Mitteilungen ihn erreichten.
    Wieder sah er die Bilder eines bizarren Objektes,
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