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0113 - Das Dämonen-Raumschiff

0113 - Das Dämonen-Raumschiff

Titel: 0113 - Das Dämonen-Raumschiff
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überraschend schnell zu. »Wir hätten uns ein anderes Wetterchen aussuchen müssen«, verkündete Wilfried Kemper. »Am besten kehren wir wieder um.«
    »Schwächling«, brummte Detlef Wilkes. »Da sieht man’s wieder mal: Die heutige Jugend ist total verweich licht. Wenn ich daran denke, wie es zu meiner Zeit war… Das bißchen Nebel überfliegen wir einfach.«
    »Klar«, spöttelte Wilfried. »Dann fahr schon mal die Tragflächen aus.«
    »Veraltet«, behauptete Wilkes mit abwehrender Gebärde. »Heutzutage benutzt man Antigravitation. Du hast wohl noch nie Science Fiction gelesen, wie?«
    Wilfried zuckte die Achseln. Wilkes' Science-Fiction-Tick war allgemein bekannt.
    Conny warf einen Blick in die Runde. Die Zigaretten waren fast aufgeraucht. »Weiter«, verkündete sie. »Wenn der Nebel noch dichter wird, haben wir den Salat.«
    Wenige Minuten später orgelte der Motor des alten Variant dumpf auf wie ein Panzertriebwerk. Eine bläuliche Qualmwolke drang aus dem durchlöcherten Auspuff, dann schoß der silbergraue Wagen knatternd vorwärts. Wilkes hatte Mühe zu folgen. Conny war dafür bekannt, daß sie den altersschwachen Wagen, vor einem halben Jahr für knappe hundert Mark gekauft, gern mit einem Rennwagen verwechselte und entsprechend fuhr.
    Allzugut war die Straße nicht befestigt, so daß sie bald das Tempo wieder drosseln mußte. Vorbei an Schoorl ging die Fahrt, und ihr Ziel kam immer näher.
    Plötzlich fuhr sie leicht zusammen. Sie verspürte einen starken Druck im Hinterkopf, jäh, von einem Moment zum anderen. Dabei war sie für Kopfschmerzen doch nie anfällig gewesen.
    Wilfried, der neben ihr saß, war ihr Zusammenzucken nicht entgangen. »Was ist?« fragte er leise. Das Mädchen stöhnte leise auf und trat auf die Bremse.
    Mit elegantem Schwung fuhr der Peugeot an dem abstoppenden VW vorbei. Eine Sekunde später schrie Conny entsetzt auf.
    Sie sah, wie der rote Wagen von der Fahrbahn abkam, über den unbefestigten Seitenstreifen holperte und in den Graben rutschte. Im nächsten Moment hieb sie ungeachtet der rasenden Kopfschmerzen den Fuß aufs Gaspedal. Der Variant machte einen Satz nach vom und rollte bis zur Unfallstelle vor.
    Die Kopfschmerzen wurden immer rasender, pochten gegen ihren Schädel. Mit schmerzverzerrtem Gesicht klettterte das Mädchen aus dem Wagen, sah nicht zurück zu den Gefährten, die einen apathischen, abwesenden Eindruck machten.
    Conny hetzte in weiten Sprüngen zu dem schräg im Graben liegenden Wagen hinüber. Hinter ihrer schmerzenden Stirn überschlugen sich die Gedanken. Wie war es möglich gewesen, daß Charly bei einem simplen Überholmanöver von der Fahrbahn abkam, es nicht schaffte, das Fahrzeug wieder abzufangen? Sie kannte ihn als einen ausgezeichneten Fahrer, der seit seiner Fahrprüfung unfallfrei fuhr.
    Sie riß die Wagentür auf. Eisiges Entsetzen packte sie, kroch über ihren Rücken. Haltlos hingen die Wageninsassen in den Gurten, starrten blicklos in unbestimmte Weiten. Die beiden Mädchen auf dem Rücksitz zeigten das gleiche Verhalten.
    »Nein«, stöhnte Conny auf. Tot? Ihre Hand schoß vor, tastete nach Wilkes’ Pulsschlag. Unsagbare Erleichterung überkam sie, als sie das regelmäßige Pulsieren fühlte. Charly lebte, also konnten die anderen drei auch nicht zu Schaden gekommen sein. Doch warum regten sie sich nicht? Ihre geöffneten ll Augen flößten dem Mädchen Entsetzen ein.
    Sie warf einen Blick zurück, wunderte sich, warum die anderen nicht ausgestiegen waren, um zu Hilfe zu kommen. Im nächsten Moment schrie sie gellend auf, denn ihre Gefährten hingen ebenfalls reglos in den Sitzen, starrten mit aufgerissenen Augen in den Nebel.
    Die Kopfschmerzen! Conny warf sich hoch, preßte die Hände gegen die Schläfen. Ihre gesamte Schädeldecke war ein einziger Schmerz. Nur allmählich gelang es ihr, sich wieder zu beruhigen. Dann löste sie Detlef Wilkes’ Sicherheitsgurt und zog den Fahrer ins Freie.
    Sie kam sich allein vor, unsagbar einsam und verloren. Das Grauen griff nach ihr. Was war geschehen, was hatte sie überfallen? Es mußte in direktem Zusammenhang mit dem Unfall stehen, mußte in dem Augenblick jäh zugeschlagen haben, als Charly auf den rechten Fahrstreifen zurückschwenkte.
    Lieber Gott, warum kommt denn niemand und hilft? dachte sie. Ihre Gedanken kreisten im Leerlauf, sie war einfach nicht in der Lage zu erkennen, was zu tun war. Sie kniete neben Charly nieder und schlug leicht mit der flachen Hand gegen seine Wange.
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