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0113 - Das Dämonen-Raumschiff

0113 - Das Dämonen-Raumschiff

Titel: 0113 - Das Dämonen-Raumschiff
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Wach auf, Charly, bitte, wach auf…«
    Tiefe Verzweiflung hielt sie in ihrem Bann. Und so vernahm sie das helle Singen eines Motors erst, als das Fahrzeug schon nahezu heran war…
    ***
    Vom Flughafen Amstelveen aus hatten Zamorra und Nicole die Reise per Auto fortgesetzt. Zamorra hatte einen Citroën CX 2400 gemietet und fuhr wie Gott in Frankreich. Vorbei an der riesigen Großstadt Amsterdam, an Velsen und Uitgeest raste der flache Wagen Alkmaar entgegen. Besorgt warf Nicole abwechselnd Blicke auf die Fahrbahn, auf Zamorra und auf den Geschwindigkeitsanzeiger. Zamorra fuhr schnell, holte aus dem Wagen heraus, was Straßenlage und Motor zuließen.
    Kurz vor Alkmaar verzögerte er die Geschwindigkeit abrupt. Nicole beugte sich vor. »Was…?«
    Augenblicke später jagte auf dem linken Fahrstreifen ein weißer Porsche vorüber. Nicole sah die grellrote Aufschrift »Rijkspolitie« und begriff schlagartig. Zamorra hatte den Patrouillenwagen noch rechtzeitig im Rückspiegel erkannt und die Geschwindigkeit auf das erlaubte Höchstmaß reduziert. Erst als der Porsche außer Sicht war, gab er wieder Gas.
    Nicole atmete auf. Etwas Vernunft hatte Zamorra doch noch bewahrt. Dennoch machte sie sich Sorgen. Zamorra fuhr, als gelte es, den Weltrekord zu brechen. Als bei Alkmaar die Autobahn in die Landstraße 99 überging, erschien eine kurze Falte auf seiner Stirn.
    »Wohin müssen wir jetzt?« fragte das Mädchen. Sie hatten in der Hektik versäumt, sich mit Karten auszurüsten, und in dieser Gegend der Niederlande waren sie zuvor nie gewesen. Dennoch schien Zamorra sich hier bestens auszukennen, eine innere Stimme schien ihn zu lenken. Ohne eine Antwort zu geben, lenkte Zamorra den CX von der 99 herunter und umfuhr Alkmaar. Ein Wegweiser nach Den Helder tauchte auf. Zamorra bog ohne Zögern auf die Straße ein.
    Nicole beugte sich vor. »Vielleicht könntest du mir auch mal verraten, wohin wir eigentlich fahren, Chef«, verlangte sie verärgert. »Wir rasen hier ins Blaue und…«
    Zamorra löste eine Hand vom Lenkrad und machte eine fahrige Geste. Seine Lippen lösten sich kaum voneinander, als er hervorpreßte: »Callantsoog! Wir müssen nach Callantsoog, doch erst seit ein paar Minuten weiß ich den Namen!«
    Nicole schüttelte den Kopf. Sie sah auf Zamorras Brust. Unter dem Hemd trug er das Amulett. Ein leichter grünlicher Schimmer schien durch das Gewebe zu dringen.
    Es wurde immer finsterer. Die ersten weißlichen Nebelschwaden zogen sich über die Straße. Der Parapsychologe schaltete mit einem leichten Fingerdruck die Nebelscheinwerfer ein und reduzierte die Geschwindigkeit. Die Straße wurde schmaler und schlechter.
    Plötzlich verengten sich Zamorras Augen. »Vor uns ist etwas«, stieß er hervor. »Ichspürees, das Amulett…«
    Er verlangsamte die Geschwindigkeit des Citroën noch weiter. Vergeblich versuchte Nicole, etwas zu erkennen, ihre Augen vermochten den Nebel nicht weiter als hundert Meter zu durchdringen.
    Da tauchten Schatten vor ihnen am Straßenrand auf, Lichtpunkte von Schlußleuchten drangen durch den Nebel. Und da verspürte Nicole den dumpfen Druck, der sich in ihrem Kopf auszubreiten begann. Sie stöhnte auf.
    Zamorra wandte den Kopf. Seine Augen weiteten sich. »Unfaßbar«, murmelte er und lenkte den Citroën an das am Straßenrand stehende Fahrzeug heran. Ein VW mit deutschem Kennzeichen, erkannte er.
    Nicole stöhnte und zuckte. Zamorra stoppte den Wagen und löste den Gurt. Mit einem Satz war er aus dem Fahrzeug. Er sah an sich hinunter. Abermals begann ihn das grüne Leuchten einzuhüllen, breitete sich vom Amulett her über seinen ganzen Körper aus.
    Undeutlich erkannte der Professor einen menschlichen Körper, der sich vor ihm im Nebel bewegte. Er fühlte unheimliche, dämonische Ausstrahlungen, sah, daß Nicole einem fremden Einfluß unterlag.
    Mit einem jähen Ruck riß Zamorra sein Hemd auf, achtete nicht auf die abspringenden Knöpfe. Das Amulett des Leonardo de Montagne lag frei, konnte sich voll entfalten.
    Wie ein grünlicher Schemen glitt der Professor um den Mietwagen herum, riß die Beifahrertür auf, Mit einem Ruck streifte er sich das Amulett über den Kopf, preßte es gegen Nicoles Schläfen. Das schlanke Mädchen stieß einen gellenden Schrei aus, bäumte sich im Gurt auf und sank dann wieder zurück. Völlig klar sah sie ihn dann an.
    »Danke, Zamorra«, hauchte sie. »Das war gerade noch rechtzeitig. Irgend etwas versuchte, mich in seine Gewalt zu bringen,
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