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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge
Autoren: Unbekannt
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Lage, zwischen dem echten und dem falschen Rhodan zu unterscheiden.
    Thomas Cardif würde Perry Rhodan werden und es vielleicht einmal selbst nicht mehr wissen. Es war sogar durchaus möglich, daß er dann die Antis mit dem gleichen Eifer verfolgen würde wie bisher Rhodan. Es kam darauf an, ob Cardif einen Teil seines eigenen Gedächtnisses behalten und gegen telepathische Spionage abschirmen konnte.
    Aber Rhodan ahnte, daß er sich darüber bald keine Sorgen mehr zu machen brauchte. Er gab keine Antwort.
    „Es verschlägt dir die Sprache", stellte Cardif voller Genugtuung fest.
    „Fast dachte ich es mir. Immerhin gehe ich klüger zu Werke als deine Leute damals vor achtundfünfzig Jahren. Sie ließen mir mein Gedächtnis und verschlossen es nur in einem Hypnoblock, der sich wieder sprengen ließ. Bei dir wird nichts mehr zu sprengen sein. Und wenn es geschieht, kommt nichts zum Vorschein. Denn du bist ich geworden - ich bin du. Nur mit einem winzigen Unterschied -und ich sage dir das, um dir die letzte Hoffnung zu nehmen. Auch wenn ich Rhodan sein werde, bin ich immer noch Thomas Cardif. Und ich werde es wissen! Aber kein Telepath wird es bemerken. Eingekapselt in deinem Wissen und Können wird meine eigene Persönlichkeit weiterleben und ihre Ziele verfolgen.
    Und es sind nicht deine Ziele, Rhodan!"
    Immer noch schwieg Rhodan. Was hätte er sagen sollen? Jedes Wort würde verschwendet sein. Thomas Cardif war verrückt - er mußte verrückt sein! Aber er war auch genial. Leider. Cardif gab dem Bärtigen einen Wink. „Du kannst beginnen, Rhobal, sobald die Anschlüsse befestigt sind. Wie gut, daß einige der Ara- Abkömmlinge der Vernichtung entgingen. Ich wüßte nicht, wie wir es ohne sie schaffen sollten." Noch einmal beugte er sich über Rhodan und sagte: „Lebe wohl, Perry Rhodan. Ich glaube nicht, daß wir uns je wiedersehen werden, aber sollte es geschehen, dann begegnen sich zwei Gleichgesinnte - denn du wirst nicht den Charakter eines Engels erhalten. Du darfst die Augen schließen; ich bin human genug, dir den Anblick der. Maschinen zu ersparen.
    Ich wünsche dir eine gute Überfahrt, Perry Rhodan."
    Rhodan schloß die Augen nicht, er gab aber auch keine Antwort.
    Vergeblich versuchte er, seine Fesseln zu lösen. Es blieb genauso erfolglos wie zuvor. Von oben herab senkte sich eine Art Glashaube über seinen Kopf. Metallbänder umschlossen seine Gelenke. Ein zweiter Tisch wurde herbeigefahren, auf den sich Cardif legte. Einige der Kabel, die durch eine Maschine liefen, verbanden ihn mit Rhodan. Rhobal trat hinzu. „Alles ist bereit, Thomas Cardif."
    „Dann los! Wir dürfen keine Zeit versäumen. Wenn die Pause zu lang wird, könnte man die Geduld verlieren." Er drehte den Kopf und sah Rhodan an. „Jetzt wirst du dafür bezahlen, aus Arkon eine Kolonie der Erde gemacht zu haben, Rhodan. Ich werde Arkon wieder zur Macht verhelfen und Terra in seine Schranken zurückweisen. Wenn mir das gelingt, ist meine Mutter Thora gerächt."
    Er drehte sich wieder auf den Rücken und sah hinauf zur Decke.
    Rhodan schwieg immer noch. Er wußte, wie sinnlos jedes Wort sein würde. Irgend etwas in ihm allerdings sträubte sich dagegen aufzugeben, so hilflos er auch im Augenblick war. Durfte er überhaupt noch hoffen? Wer sollte ihm helfen? Die Mutanten waren hilflos. Sie wären es auch gewesen, wenn sie die Meeresfestung gefunden hätten.
    Nein, es war vorbei. Er hatte den Gipfel des Erfolgs und den Höhepunkt seines Daseins erreicht. Nun würde er stürzen und er würde genauso tief fallen, wie er emporgestiegen war. Eine schwindelnde Höhe, wie er zugeben mußte. Niemand konnte so tief stürzen, ohne dabei umzukommen.
    Und er fiel von der Hand des eigenen Sohnes.
    Die Maschinen begannen zu summen. Zuerst verspürte Rhodan nichts als angenehme Wärme und ein wohltuendes Prickeln in den Gliedern, aber dann war ihm, als griffe jemand in sein Gehirn und hole Stück für Stück daraus hervor. Es begann zu schmerzen, und vor seinen Augen wurde es dunkel. Mühsam nur konnte er sich noch genügend konzentrieren, die Vorgänge zu beobachten und zu registrieren, aber dann war auch das zuviel für ihn.
    Die rasenden Schmerzen drohten seinen Kopf zu sprengen.
    Dann versank er in einer bodenlosen, schwarzen Tiefe.
    Perry Rhodan hatte seine U-Boote aus dem Museum geholt, Professor Wild hatte über den halben Globus ein UV- Hormotroskop nach Terrania schaffen lassen, auch aus dem Museum, aus dem Museum für Medizin in Florenz,
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