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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge
Autoren: Unbekannt
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zuliefen.
    Wenn sein Peilsender noch funkte, würde man auf der IRONDUKE den Kurs des U-Bootes genau verfolgen können. Aber was half das im Augenblick? Thomas Cardif besaß die wertvollste Geisel, die es für seine Sicherheit geben konnte.
    Niemand würde das Boot oder die Festung angreifen, solange sich Perry Rhodan in seiner Gewalt befand.
    Niemand wußte das besser als Rhodan selbst.
    Bully starrte auf die einsame Insel hinab.
    „Wir hätten es uns denken können", murmelte er wütend und voller Verzweiflung. „Warum haben wir ihn gehen lassen?"
    „Niemand hätte ihn daran zu hindern vermocht", erwiderte Deringhouse und ließ die IRONDUKE tiefer sinken, bis die Bildschirme das Plateau in allen Einzelheiten zeigten. „Eine ganz einfache Falle. Jetzt, wo man es weiß, erkennt man sogar die Umrisse des geschlossenen Schachtes."
    „Der Peilsender fängt wieder an zu senden", stellte der Funker fest, der seinen Kopf in die Kommandozentrale schob. „Soll ich die Ortung auf den Großbildschirm übertragen?" Deringhouse nickte überrascht. Auf dem Bildschirm, der die unter dem Schiff befindliche Landschaft stark verkleinert aber in größerer Übersicht wiedergab, leuchtete ein winziger Lichtpunkt auf, der sich nur unmerklich von der Stelle bewegte. Er wanderte vom Mittelpunkt der Insel aus dem Meer entgegen.
    „Mindestens fünfhundert Meter unter dem Wasserspiegel" Bully verfolgte den Lichtpunkt mit steigendem Interesse. „Der Schacht muß dort unten Verbindung mit dem Ozean haben.
    Vielleicht bringt Cardif seinen Gefangenen zum U-Boot - und dann zur Festung."
    „Ohne den Peilsender abzuschalten?" Deringhouse schüttelte voller Zweifel den Kopf. „So dumm ist Cardif nicht. Wenn er den Peilsender weiterhin arbeiten läßt, so hat er seine Gründe dafür.
    Wir sollen wissen, was mit Rhodan geschieht, wohin sie ihn bringen. Und sie bringen ihn dann ganz bestimmt überall hin, nur nicht zum letzten Unterschlupf. Sie können niemals sicher sein, welche Befehle Rhodan uns gab. Sie müssen damit rechnen, daß wir trotzdem angreifen."
    Jede weitere Diskussion über dieses Thema wurde überflüssig, als der Lichtpunkt plötzlich erlosch. Er war immerhin weit genug ins Meer hinausgewandert, um einwandfrei darauf schließen zu lassen, daß man Rhodan in einem U-Boot entführte. Das also sollten Rhodans Freunde wissen, aber mehr nicht.
    „Peilstrahler einsetzen!" befahl Deringhouse. Das U-Boot war ein viel zu großes Objekt, um nicht geortet werden zu können. „Kurs verfolgen, aber nicht angreifen." Der letzte Befehl galt der Flotte und den eigenen U-Booten., Wir müssen unter allen Umständen feststellen, wohin Rhodan gebracht wird."
    Die Enttäuschung ließ nicht lange auf sich warten. Obwohl die Ortung an dem Punkt ansetzte, wo das Boot der Antis zuletzt gewesen sein mußte, wurde von dem Schiff keine Spur mehr gefunden. Die Bildschirme der Ortung blieben leer. Kein Taststrahl kehrte zu seinem Ausgangspunkt zurück, um die Umrisse des Bootes aufzuzeichnen und seinen Standort anzugeben.
    Das U-Boot der Antis war und blieb verschwunden. Und mit ihm Perry Rhodan.
    Rhodans Peilsender arbeitete nach wie vor, aber erneut hatte sich ein abschirmendes Energiefeld um ihn, Rhodan und das ganze U-Boot gelegt. Es wirkte so isolierend, daß sogar die Gedanken reflektiert wurden und nicht nach außen drangen. Auch die Telepathen Rhodans hätten ihn jetzt nicht aufspüren können.
    Mit Höchstgeschwindigkeit glitt das Boot in tausend Meter Tiefe dahin und wurde erst langsamer, als die Gipfel des unterseeischen Gebirges vor dem Bug auftauchten. Vorsichtig ließ es sich dann tiefer sinken, bis es genau vor dem Felsüberhang stand. Die Tore öffneten sich, und das Boot fuhr in den mit Wasser angefüllten Kanal. Er endete vor einer Schleuse, durch die es schließlich in den Hafen der eigentlichen Festung gelangte. Als der Energieschirm zusammenfiel, nützten die Peilsignale nichts mehr.
    Sie konnten den dicken Fels nicht durchdringen.
    Vier Antis traten in die Kabine und hoben den gefesselten Rhodan vom Bett. Sie trugen ihn durch den engen Gang des Bootes hinauf in den Turm und dann an Land. Das Hafenbecken war hell erleuchtet, und man hätte nicht vermuten können, mehr als tausend Meter unter der Meeresoberfläche zu weilen.
    Rhodan sah Cardif und den bärtigen Anti vorangehen und in einem Korridor verschwinden. Er selbst wurde auf eine Bahre gelegt und hinterhergetragen.
    Seine Lage war gefährlicher, als er es sich einzugestehen
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