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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge
Autoren: Unbekannt
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Rhodan.
    Cardif nickte.
    Rhodan wußte, daß ihm noch eine letzte Chance blieb. Die Antis konnten die Energieglocke nicht ständig erzeugen. Außerdem war jeder Transport unmöglich, wenn man den Gefangenen nicht vorher überwältigte. In dem Augenblick, in dem sie den Schirm fortnahmen, mußte Rhodan handeln.
    Endlich, nach endlosen Minuten schnellen Absinkens, hielt die Platte mit einem harten Ruck an. In der gleichen Sekunde verschwand die Energieglocke. Rhodan war viel zu überrascht, denn er hatte noch nicht mit diesem Ereignis gerechnet. Trotzdem dauerte es keine Sekunde, bis er den Nadler in der Hand hielt.
    Ehe er ihn in die Höhe reißen und auf Cardif feuern konnte, traf ihn der konzentrierte Schockstrahl des Anti, der nur darauf gewartet zu haben schien. Rhodan spürte, wie eisige Kälte seine Glieder einschloß und bewegungsunfähig machte. Die Waffe entfiel seinen kraftlos gewordenen Händen. Langsam sank er zu Boden und verlor sofort das Bewußtsein.
    Die Ohnmacht dauerte höchstens einige Minuten, denn als er die Augen wieder aufschlug, fesselten ihn die Antis gerade. Rhodan wehrte sich verzweifelt, es gelang ihm aber lediglich, einen seiner Widersacher mit einem heftigen Tritt von sich zu schleudern. Cardif stand dabei und gab seine Anweisungen. In der Hand hielt er Rhodans Nadelstrahler, das Armbandgerät und den kleinen Peilsender aus der linken Tasche. Als er sah, daß Rhodan wehrlos war, trat er einen Schritt näher.
    „Du hast mir von Anfang an nicht getraut, Rhodan, das beweisen diese Dinge, die wir bei dir fanden."
    „Mein Mißtrauen war gerechtfertigt, oder...?" gab Rhodan zurück.
    Er hatte Zeit genug gehabt, seiner Enttäuschung Herr zu werden, aber ein wenig schämte er sich doch noch seiner Schwäche. Er hätte auf seinen Verstand, aber nicht auf seine Gefühle hören sollen. Bully würde ihm einiges zu sagen haben, das alles andere als angenehm war.
    „Du glaubtest doch wohl nicht im Ernst, ich würde mich geschlagen geben? Nein, in dieser Beziehung bin ich dein Sohn.
    Aber eben nur in dieser!" Seine Stimme wurde laut und kompromißlos. „Du warst so freundlich, mir Zeit genug zum Nachdenken zu lassen. Ich habe die Zeit genützt. Du nicht. Das ist dein Fehler, nicht meiner."
    „Man wird dich verfolgen, Thomas, und wenn man dich bis ans Ende von Raum und Zeit jagen müßte. Einmal werden sie dich erwischen. Und dann wirst du es mit Männern zu tun haben, die sich nicht von Gefühlen leiten lassen, sondern nur von ihrem Verstand."
    „Spare deine Kräfte, du wirst sie noch nötig haben", war alles, was Thomas Cardif dazu zu sagen hatte. Er gab den Antis einige Befehle, dann wurde Rhodan in die Höhe gehoben und auf einen flachen Wagen gelegt. Cardif und seine Bundesgenossen setzten sich dazu, und dann begann die Höllenfahrt in den Berg hinein.
    Es ging ein wenig abwärts. Der Tunnel war gerade groß genug, den Wagen durchzulassen. Oben war die Decke so hoch, daß sich niemand den Kopf einstoßen konnte. In regelmäßigen Abständen waren Lampen eingelassen, die ein dürftiges Licht spendeten.
    Rhodan rechnete sich aus, daß der Lift gut tausend Meter in die Tiefe gesunken war. Der Berg auf der Insel war aber höchstens siebenhundert Meter hoch. Der Tunnel mußte, wenn die Fahrt nicht bald wieder in die Höhe ging, im Meer, fünfhundert Meter unter der Wasseroberfläche, enden. Er endete vorher.
    Der Gang verbreiterte sich zu einer regelrechten Halle, deren größter Teil von einem Wasserbecken eingenommen wurde. Darin lag aufgetaucht das U-Boot der Antis, mit dem die überlebende Besatzung der zerstörten Festung entkommen war. Rhodan begann zu ahnen, daß Cardif in einem Punkt nicht gelogen hatte: Die zweite Festung der Antis war bisher noch nicht entdeckt worden.
    Der Wagen hielt an. Die beiden Antis nahmen Rhodan und trugen ihn zum U-Boot. Der Bärtige und Cardif folgten. Sie sprachen miteinander, aber Rhodan konnte kein Wort verstehen.
    Er fragte sich, ob sein kleiner Peilsender immer noch arbeitete. Sie brachten ihn in eine kleine Kabine, überprüften seine Fesseln und ließen ihn dann allein.
    Kurze Zeit darauf begannen die Maschinen im Innern des Bootes zu arbeiten, das Rauschen von Wasser ertönte wahrscheinlich durchfuhr man eine Schleuse, um ins offene Meer zu gelangen - dann liefen die Maschinen regelmäßig, und das Schwanken hörte auf. Rhodan ahnte, daß sie sich tief unter der Oberfläche befanden und mit direktem Kurs auf die geheimnisvolle Unterwasserfestung
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