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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge
Autoren: Unbekannt
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wagte.
    Zuerst hatte er nur damit gerechnet, höchstens als Geisel Verwendung zu finden, aber dann hätte Cardif schon längst seine Forderungen gestellt.
    Was also, fragte er sich, hatten sie wirklich mit ihm vor?
    Der Korridor endete vor einer breiten Tür. Sie öffnete sich selbständig, als die Träger nahe genug herangekommen waren.
    Rhodan konnte sich nur wenig bewegen, aber schon der Blick gegen die Decke ließ ihn das Schlimmste ahnen. Symmetrisch angebrachte Scheinwerfer erfüllten den Saal mit grellem und fast unerträglichem Licht. Dort wo die Decke mit den Wänden zusammentraf, liefen ganze Bündel von Kabeln entlang und verschwanden in den Verschalungen. Sie führten zur Energiezentrale, vermutete Rhodan unsicher. Er drehte den Kopf und erblickte die komplizierten Apparaturen eines gut eingerichteten Forschungslabors. Unverkennbar war die Hypnoschock-Maschine in der äußersten Ecke, zu der man ihn brachte.
    Er wurde auf einen Tisch gelegt und darauf festgebunden.
    Im Hintergrund sah Rhodan den bärtigen Anti, der immer mit Cardif zusammen gewesen war. Er trug jetzt einen weißen Mantel, der von einem goldenen Gürtel zusammengehalten wurde. In der Hand hielt er einige Papiere. Cardif näherte sich von der anderen Seite. Er lächelte fast freundlich, als er zu dem Tisch trat, auf dem Rhodan hilflos und gefesselt ruhte.
    „Genieße es noch einmal, Perry Rhodan, richtig und selbständig denken zu können, denn bald wirst du dazu nicht mehr in der Lage sein. Nein, wir werden dich nicht töten, dazu bist du zu wertvoll.
    Auch wäre dein Gehirn und sein Inhalt zu wertvoll, um für immer im Meer des Vergessens zu versinken. Viele Leute wären froh, wenn sie wüßten, was du weißt. Etwa das Geheimnis von Wanderer, dem Planeten des ewigen Lebens. Oder der Schlüssel zu Arkon und seiner Macht. Oh, es gäbe viel, das wir wissen möchten und der Weg zu diesem Wissen ist so einfach. Aber ich will noch mehr von dir. Du hast mir damals die Erinnerung genommen und mir eine neue Persönlichkeit gegeben - die eines fürchterlichen Schwächlings und Träumers."
    Cardif lächelte immer noch, aber nicht mehr freundlich und sanft, sondern haßerfüllt und verzerrt. „Ich werde dir auch eine neue Persönlichkeit geben, Perry Rhodan. Du wirst jener Mann werden, den die Terraner und Arkoniden bis ans Ende der Welten verfolgen, und der im Haß der Völker des Solaren Imperiums ertrinkt. Du wirst der Feind des Universums sein, und man wird deinen Namen verfluchen, bis man dich endlich gefangen und getötet hat. Ahnst du schon, wie dein Name lauten wird?" Cardif beugte sich vor und sah in die grauen Augen seines bezwungenen Todfeindes. „So, du ahnst es nicht? Dann will ich es dir sagen: In einer Stunde wirst du nicht mehr Perry Rhodan sein oder heißen, sondern Thomas Cardif!"
    Rhodan bewegte sich nicht. Er wagte kaum zu atmen. Natürlich hatte er geahnt, was Cardif mit ihm vor hatte, aber das hier war eine neue Variante. Cardif schlug zwei Fliegen mit einer Klappe.
    Er begann, sich schwerste Vorwürfe zu machen. Seine Sentimentalität hatte Arkon und Terra in größte Gefahr gebracht.
    Hätte man ihn getötet, wäre es relativ gut gewesen. So aber würde man ihm eine neue Persönlichkeit geben - ihn zu Cardif machen - und der Verfolgung seiner eigenen Freunde aussetzen. Noch mehr: Cardif würde...
    „Ich sehe deinem Gesicht an, daß du die Wahrheit erraten hast", fuhr Cardif triumphierend fort „Während du also zu Thomas Cardif wirst und seine zweifelhafte Rolle übernimmst, werde ich zu Perry Rhodan, mit allem seinem Wissen und Können. Injektionen werden meine Augen grau erscheinen lassen. Das Haar ist schnell gefärbt.
    Unsere Gehirn- und Körperschwingungen sind identisch, das haben wir ja schon festgestellt. Niemand kann und wird den Austausch bemerken. Ich, Perry Rhodan, werde in wenigen Stunden der Administrator des Solaren Imperiums sein - und ich werde auch den Befehl geben, den Flüchtling Thomas Cardif zu jagen, bis man seiner habhaft und er getötet wird. Denn diesmal wird Rhodan kein Erbarmen mit seinem Sohn mehr haben." Er sah Rhodan scharf in die Augen. „Nun, was sagst du zu meinem Plan?"
    Rhodan gab sich keiner Täuschung hin. Seine Lage war so gut wie hoffnungslos. Niemand wußte, wo er war, und wenn man es wußte, würde man keinen Angriff wagen können - obwohl es jetzt besser für das Imperium wäre, er stürbe. Cardifs Plan war fehlerlos und ohne Risiko. Sogar die Telepathen wären nicht in der
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