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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten
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Es war nicht vollkommen dunkel in dem Hotelzimmer. Das winzige Birnchen, das das Metallbrett mit den Licht- und Klingelknöpfen beleuchtete, füllte den Raum mit einem weichen rötlichen Schimmer. Die Frau, die in dem breiten Bett an der Fensterseite lag, schlief fest. Ihr Atem ging gleichmäßig.
    Plötzlich setzte sie sich mit einem Ruck auf. Sie hatte irgendein Geräusch gehört. Ihr Blick versuchte, das Dämmerlicht zu durchdringen und glitt zum Fenster und der Balkontür hinüber.
    Einen Sekundenbruchteil lang glaubte sie, dort einen Schatten zu sehen, der sich bewegte. Erschreckt wich sie zurück an die hölzerne Rückwand ihres Bettes. Draußen heulte der Sturm, und der Regen trommelte gegen die Scheiben. Konnte das Geräusch von draußen gekommen sein?
    Die Frau drehte sich ruckartig um und starrte auf die Tür.
    Sie stand einen Spalt offen.
    Die Frau wollte schreien, aber ihre Kehle war wie abgeschnürt. Jemand war in ihrem Zimmer! Plötzlich sah sie die Waffe. Sie konnte nicht ausweichen, nicht schreien, nicht kämpfen. Sie war wie gelähmt. Der Schuß war leise, er hörte sich an wie das Klappen eines Buchdeckels.
    ***
    Pinky Flanagan starrte mit aufgerissenen Augen auf die Balkonbrüstung, die ihn von dem Abgrund trennte. Das war doch eben ein Schuß gewesen! Pinky zitterte. Seine Zähne schlugen klappernd aufeinander.
    Pinkys erster Impuls war: Flucht. Aber er wußte, daß er nicht so schnell über die Fassade und das Dach wegkonnte. Vorsichtig schob er sich wieder auf die Balkontür zu und preßte sein Gesicht an die regennasse Scheibe.
    Er sah die Schatten der Möbel, ein Bett und einen Mann, der sich über das Bett beugte. Plötzlich drehte der Mann den Kopf, entdeckte Pinky und erstarrte. Pinky schoß fast kopfüber vom Balkon herunter. Er klammerte sich von außen an die Brüstung und versuchte, mit seinen frei pendelnden Füßen Halt .zu finden. Über ihm ging die Balkontür auf. Alles blieb still. Pinky wußte, daß der Mann ihn sehen würde, wenn er sich über die Brüstung beugte. Er brauchte dann nur noch seine Hände mit dem Schuh wegzutreten, und Pinky würde 18 Stockwerke tief fallen.
    Aber der Mörder sah nicht über die Brüstung. Er ging zurück in das Zimmer und schloß die Tür wieder leise hinter sich.
    Pinky spürte, daß seine kalten Finger langsam nachgaben. Mühsam zog er sich wieder hoch. Erschöpft ließ er sich auf den Boden des kleinen Balkons gleiten und wartete atemlos. Aus dem Zimmer drang jetzt kein Geräusch.
    Langsam schob sich Pinky vor die Tür.
    Der Fremde war verschwunden. Aber auf dem Bett lag eine Gestalt. Pinky kämpfte einen Moment mit sich, dann zog er einen Dietrich aus der Hosentasche und öffnete die Balkontür. Lautlos glitt er in das Zimmer. Bevor er sich nach der Gestalt im Bett umsah, huschte er durch das ganze Zimmer. Aber es war leer. Dann beugte er sich über die Frau, die sich nicht mehr bewegte und deren hellblondes Haar sich kaum von den Kissenbezügen abhob.
    Plötzlich bemerkte Pinky, daß sie ihn ansah, daß sie die Lippen bewegte. Sie lebte noch!
    Pinky wich entsetzt zurück, aber dann zwang er sich zu bleiben. Er nahm ihre Hand, dann merkte er, daß er ja Handschuhe trug, nasse Handschuhe, aber sie schien das nicht zu spüren. Unaufhörlich bewegten sich ihre Lippen. Endlich beugte sich Pinky so weit hinunter, daß er etwas hören konnte.
    »Ich konnte doch nicht wissen, daß er…« Pinky sah, daß ihr Kopf sich leicht neigte und dann zur Seite fiel. Ihre Lippen bewegten sich nicht mehr.
    Pinky Flanagan wußte, daß das Mädchen tot war. Langsam ließ er die Hand los und richtete sich auf. Es hatte ihm etwas sagen wollen, aber es nicht mehr geschafft. Er wußte also nichts. Kein Grund hierzubleiben. Er konnte der .Polizei nicht helfen, aber er konnte sich in verdammte Schwierigkeiten bringen, wenn sie ihn fragen würde, was er hier oben im schwarzen Trikot zu suchen hatte. Es war in jedem Fall besser, zu verschwinden. Dem Girl konnte er ja auch nichts mehr nützen. Und den Mörder hatte er nicht richtig gesehen.
    Pinky drehte sich um und sprang hinaus auf den Balkon. Vorsichtig zog er die Tür hinter sich wieder ins Schloß und schwang sich über die Brüstung.
    ***
    Am Morgen des zwanzigsten Dezember sah der Matsch in den Straßen noch nach Schnee aus. Mein Jaguar hinterließ eine dunkle Spur, als er hinter dem Wagen der Mordkommission her in die 42. East jagte. Mein Freund Phil saß neben mir und rieb sich die Hände warm.
    »Funktioniert
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