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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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sich aus in diesem Job, wussten, wie viel Geld das Geschäft für den Boss abwarf, und sie sahen nicht ein, warum Gilda Bannister Zwanzigtausend-Dollar-Autos fahren sollte, während sie als Angestellte nur mit einem Trinkgeld abgespeist wurden. Es war das ewig gleiche Lied des Gangstertums, der trügerische Traum vom schnellen Geldverdienen.
    Wichtiger noch war der dritte Punkt. Phil saß irgendwo dort hinten im Haus und wartete auf sein bevorstehendes Ende durch Mörderhand. Er und ein Mädchen - Joan Delague, Chet Masons Freundin.
    Bruce Bannister war ein kalt rechnender, gefährlicher Verbrecher. Er versuchte jedes Risiko auszuschließen. Ohne Leiche ist es nach amerikanischem Gesetz nicht möglich einen Täter zu überführen und ihn in die Gaskammer zu schicken. Gelang es ihm, Rollins wie auch sein anderen in seiner Hand befindlichen Gegner auf mexikanischem Boden für immer verschwinden zu lassen, könnte kein Gericht der Staaten ihn des Mordes an seinen Opfern für schuldig befinden. Deswegen nahm er die ganze Arbeit und den zusätzlichen Arger auf sich.
    Aber Bruce Bannister hatte die Rechnung ohne das FBI gemacht.
    So schnell es ging, verließ ich den Schuppen. Wenn nur Goldsmith und Parkins mit den Polizisten inzwischen nicht die Nerven verloren hatten.
    »Verflucht, wo treiben Sie sich denn eigentlich herum?«, flüsterte G-man Goldsmith, als ich ihn neben der Wellblechgarage anstieß. »Dachte, sie säßen längst im Haus drin. Eben sind zwei Kerle mit einem großen Paket zum Wasser hinuntergegangen. Sonst hat niemand den Fuchsbau verlassen.«
    »Ich versuche ins Haus zu kommen, okay? Sollte es knallen, kommt auf der Stelle nach. Die Tommy Gun lasse ich zurück. Ist bloß hinderlich.«
    »Tauschen Sie sie gegen den Dienstrevolver eines Uniformierten ein, Cotton«, schlug Goldsmith warnend vor. »Vielleicht werden Sie ihn brauchen können. Vier Meter links sitzt einer hinter dem Busch. Machen Sie voran. In einer halben Stunde ist es hell. Bis dahin müssen wir das hier erledigt haben.«
    So nahm ich meine eigene Waffe in die rechte Faust, schob den kurzläufigen Polizeicolt in die Hosentasche und robbte durchs Gras auf die seitliche überdachte Terrasse zu.
    Ich fand ein offenes Fenster, stieg hindurch und schlich tastend bis zur Gangtür. Wenn es nur etwas heller gewesen wäre.
    Man sah kaum die Hand vor Augen. Fiel ich über einen Stuhl oder ein anderes Möbelstück, konnte ich mich verraten, und dann war der Vorteil der Überraschung zum Teufel.
    Der Flur war schlecht beleuchtet, kaum zehn Meter lang und mündete unten in einer weiträumigen Diele. Ich hörte Stimmen, konnte aber nicht verstehen, was sie sagten. Im ersten Stockwerk musste es sein.
    Prüfend beobachtete ich meine nähere Umgebung. Hinter der breiten Treppe, die sich in sanftem Bogen in die erste Etage schwang, stand eine schmale Tür halb auf. Dort musste es in die Kellerräume gehen.
    Sollten Sie Phil im Keller festhalten?
    Der dicke Teppich dämpfte jeden meiner Schritte. Ungehindert kam ich bis zur Tür zwängte mich schräg hindurch, um nicht Gefahr zu laufen, dass sie beim Öffnen quietschte, und dann stieg ich die sechsundzwanzig steinernen Stufen hinab.
    Fest packte ich die Waffe mit der Rechten. Jetzt gab es keinen Kompromiss mehr, kein Zögern und Warten. Ich stand am Ziel.
    Rechts und links des Kellerganges zweigten mehrere Räume ab, deren Türen ausgehängt waren. Ich sah Feldbetten an den feuchten Wänden stehen, zweistöckig mit Strohsack und ein paar schäbige Wolldecken darüber.
    Bannister brachte hier seine Kunden unter, wenn er sie bei Dunkelheit vom Golf von Kalifornien über die Grenze in die Staaten einflog. Hier wurde die Menschenfracht umgeladen, über verschiedene Staaten verteilt.
    Mit einem Mal erstarrte ich. Hinter mir klangen Schritte auf der Treppe. Jemand kam in den Keller herab.
    Mit einem federnden Satz verschwand ich im nächsten Raum, drückte mich fest mit dem Rücken gegen die Wand und zog die Waffe.
    »Gebt ihm eins über den Schädel«, sagte jemand. »Der Kerl ist zäh wie Leder. Wenn er uns unterwegs Schwierigkeiten macht, kommen wir ganz hübsch in die Klemme.«
    »Ich wär dafür, wir ließen ihn zurück, Dick«, erwiderte der zweite Mann, als sie dicht an der Tür vorbeikamen, »ist übertriebene Vorsicht. Hier finden Sie ihn nie. Der Platz ist schon für uns knapp genug.«
    »Tüe, was ich dir sage, verdammt noch mal.«
    Es war Dick Fletcher, der Manager des ›Pelican Club‹. Ich erkannte
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