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0111 - Geschäfte mit Menschen

0111 - Geschäfte mit Menschen

Titel: 0111 - Geschäfte mit Menschen
Autoren: Geschäfte mit Menschen
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»Militär… Sie haben die vier letzten Warntafeln überfahren. Steigen Sie aus.«
    Ich streckte langsam die Hand aus und drückte den Knopf für das Blinklicht. Zuckend begann es auf dem Wagendach zu kreisen.
    »Wir sind FBI-Beamte. Halten Sie uns nicht auf.«
    »Kann ich Ihre Ausweise sehen?« Eine Hand schob sich durchs Fenster. Jetzt vermochte ich auch wieder Einzelheiten der näheren Umgebung wahrzunehmen. Ein Captain stand neben mir an der Tür. »Sie befinden sich im militärischen Sperrgebiet. Der Weg führt über den Imperial-Damm, meine Herren. Unsere Posten haben Sie bereits seit einer-Viertelsunde gemeldet. Warum fahren Sie ohne Blinklicht und Sirene?«
    »Warum ist die Banane krumm?«, meldete sich Goldsmith vom Rücksitz. »Ihr habt wohl Langeweile, was? Gebt die Fahrbahn frei.«
    Der Captain reichte mir meinen Ausweis zurück und grüßte.
    »Sorry, aber das haben Sie sich selbst zuzuscheiben. Sie waren uns nicht gemeldet.«
    »Haben Sie etwas von einem silbergrauen Rolls Royce gehört oder gesehen?«
    »Nein. Gewöhnlich ist diese Straße ohne jeden Verkehr. Weiter vorn liegt eine Radarstation. Fragen Sie dort nach. Ich werde Sie den Streckenposten melden, damit Sie nicht wieder angehalten werden. Passen Sie bitte auf, wenn Sie die Auffahrt zum Damm nehmen. Beim Passieren der Staudammmauer sind sämtliche Wagenfenster zu schließen. Es darf auf dem Damm nicht angehalten werden. Befehl des Pentagons, meine Herren.«
    Er leierte die Befehle herunter wie ein überdrehtes Grammophon, trat zwei Schritte zurück und ließ uns passieren. Die Scheinwerfer verlöschten.
    Buschwerk stand zu beiden Seiten der Fahrbahn. Die Straße war betoniert, tischeben und tadellos in Ordnung. Wo die einzelnen Betonplatten aneinander stießen, wucherte niedriges Gras in den Ritzen. Selten fuhren hier wohl Fahrzeuge längs.
    Eine Meile mussten wir zurücklegen, ehe zur Rechten zwei flache Gebäude aus der Dunkelheit aufstiegen. Ich sah das merkwürdige Gittergeflecht einer riesenhaften Radaranlage, die sich langsam um ihre eigene Achse drehte.
    Ein Lieutenant trat uns in der Tür entgegen. Er hob die Hand zum Mützenschirm.
    »Kommen Sie herein, Gentlemen! Freut mich verdammt, mal jemand zu treffen, der keine Uniform trägt. Zivilisten sind rar bei uns. Was, zum Teufel, sucht das FBI ausgerechnet in unserem Abschnitt?«
    Der Dienstraum war schwach beleuchtet. Rechts flimmerten drei Meter große runde Radarschirme, über die kreisend ein Peilstrahl glitt. Vor jedem saß ein Armeedienstgrad.
    »Haben Sie die letzten Stunden den Polizeifunk empfangen?«
    Ich gab ihm einen Lagebericht. Der Lieutenant hörte aufmerksam zu und schüttelte schließlich den Kopf. »Tut mir Leid, aber ich fürchte, ich kann Ihnen da nicht helfen. Nein, ich weiß nichts von einem Rolls Royce. Soll der hier am Stausee sein?«
    »Die letzte Meldung kam vor vielleicht einer halben Stunde. Danach befand sich der Wagen rund acht Meilen nördlich von Araz. Er hielt auf den Imperial-Damm zu, Lieutenant.«
    »Hier ist der jedenfalls nicht angekommen. Und über den Damm kommt er unter keinen Umständen.«
    »Wir vermuten, dass nach Monduntergang ein Wasserflugzeug auf dem Stausee landen wird, um die Insassen des Rolls Royce aufzunehmen. Welche militärischen Maßnahmen treten in einem solchen Falle in Kraft?«
    Der Lieutenant grinste belustigt. Er schüttelte den Kopf und sagte:
    »Keine. Der eigentliche Stausee ist frei. Was glauben Sie, was wir hier in der Urlaubssaison für einen Betrieb auf dem Wasser haben? Die Sperrzone erstreckt sich lediglich auf den Imperial-Damm im Norden und den Laguna-Damm im Süden. Das Reservoir selbst kann von jedermann befahren werden.«
    »Auch von Flugzeugen?«
    »Sicher. Hier wassern immer Maschinen. Zehn Meilen südlicher ist ein regelrechter Wasserflughafen mit Werkstätten und Schwimmhallen. Es gibt eine Menge reicher Leute, die bei uns ihre Ferien verbringen.«
    »Landen auch nachts Maschinen auf dem Wasser?«, fragte Goldsmith.
    »Selten. Aber vorgekommen ist das schon. Wenn sie starke Landescheinwerfer haben, ist das weiter keine Schwierigkeit. Nachts sind ja keine Segler unterwegs.«
    Mir kam mit einem Mal eine Idee. Sie fiel mir ein, als ich ohne eigentliches Interesse dem ruhigen Kreisen des Leitstrahls auf dem Radarkontrollschirm folgte.
    »Die Antennen sind vermutlich auf Höhe eingestellt?«
    Der Lieutenant folgte meinem Blick und nickte bestätigend.
    »Ab sechstausend Fuß aufwärts.«
    »Sie könnten den Winkel
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