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0110 - Wer andern eine Grube gräbt

0110 - Wer andern eine Grube gräbt

Titel: 0110 - Wer andern eine Grube gräbt
Autoren: Wer andern eine Grube gräbt
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geradezu unglaubliche Frechheit.«
    »Und eine Herausforderung!« fügte unser Doc leise hinzu.
    »Stimmt«, nickte Robby. »Gerade deswegen müssen wir diesen Fall klären! Wir müssen ganz einfach! Es wäre unvorstellbar, wenn in der nächsten Nähe der Bundespolizei so etwas geschehen kann, ohne daß man der Täter habhaft würde.«
    »Wie ging die Sache denn überhaupt vor sich?« erkundigte sich Phil. »Hat man irgendwelche glaubwürdigen Aussagen von Zeugen? Irgendwer muß es doch gesehen haben! Um dil Zeit ist der Broadway doch nicht menschenleer!«
    »Natürlich nicht. Es sind auch fünf Leute hiergeblieben und haben auf uns gewartet, um ihre Aussagen machen zu können. Einer von den fünfen rief uns dort drüben aus der Kneipe an. Sie werden gerade im Einsatzwagen vernommen.«
    »Hast du schon mit ihnen gesprochen?« fragte ich Robby.
    Er nickte.
    »Flüchtig. Danach muß die ganze Sache ungefähr so gewesen sein: Der Alte kam aus der Richtung des Districtsgebäudes. Angeblich ist am Bürgersteig hier ein dunkelblauer Dodge-Drei-Tonner langsam herangefahren. Der Wagen hätte angehalten und ein Mann wäre auf den Alten zugegangen. Der Alte sei stehengeblieben.«
    »Demnach hat er den Fahrer dieses Lastwagens gekannt?« warf Phil ein.
    Robby zuckte die Achseln.
    »Möglich. Aber es muß nicht sein. Der Kerl könnte ihn ja aus dem Wagen heraus angerufen haben, als ob er irgendeine Auskunft brauchte. Natürlich bleibt der Alte dann auch stehen und wartet, bis der Fahrer bei ihm ist, denke ich.«
    »Das kann sein«, nickte ich. »Allerdings steigen die wenigsten Fahrer aus, wenn sie eine Auskunft brauchen.«
    »Wie dem auch sei«, fuhr Robby fort, »jedenfalls sahen die Leute etwas, was sie übereinstimmend als eine Art Handgemenge bezeichnen. Es wäre alles so schnell gegangen, daß sie es nicht genau hätten erkennen können. Aber hier muß so etwas Ähnliches wie ein blitzschneller Kampf stattgefunden haben. Dann lag der Alte plötzlich auf dem Bürgersteig. Der Täter bückte sich noch einmal rasch zu ihm hinunter, richtete sich jedoch schnell wieder auf und preschte zu seinem Wagen. Bevor ihn jemand hätte halten können, wäre er verschwunden.«
    »Von den Zeugen saß niemand in einem Wagen?«
    »Doch. Drei von den fünf.«
    »Kam denn keiner auf den Gedanken, dem Kerl nachzufahren?«
    »Offenbar nicht! Sie sagen alle aus, daß sie sich hätten um den Alten kümmern wollen. Sie dachten, er wäre nur niedergeschlagen worden. Von einem Schuß hat keiner etwas gehört.«
    »Der Alte ist aber erschossen worden?«
    Jetzt mischte sich der Doc ins Gespräch.
    »Ja. Direkt in die linke Schläfe. Und zwar aus kürzester Entfernung. Die Kugel drang am rechten Oberkiefer wieder heraus und klatschte gegen die Hauswand. Der Spurensicherungsdienst hat sie .bereits sichergestellt.«
    »Was für eine Waffe kann es gewesen sein, Doc?«
    »Eine gebräuchliche Pistole mit Kaliber acht oder neun Millimeter. Das kann ich erst genau bestimmen, wenn ich die Autopsie vornehme.«
    In diesem Augenblick erschien George.
    »Tut mir leid, Robby!« sagte er. »Weder Scheck noch Brief zu finden«
    »Könnte er die Sachen noch bei sich haben?« fragte Phil.
    George zuckte die Achseln.
    »Wenn er eine raffinierte Geheimtasche in seiner Kleidung hat — vielleicht. Wir haben die Kleidung natürlich noch nicht ganz genau durchsuchen können.«
    »Dann tut das, sobald er abtransportiert ist«, sagte Robby. »Ich möchte jetzt nicht die Gummidecke entfernen lassen. Es stehen hier zuviel Frauen und Kinder mit herum. Der Anblick ist nichts für sie.«
    Wir stimmten ihm zu. Robby gab Anordnungen, daß man die Leiche abtransportieren und den Tatort ohne Leiche noch von ein paar Seiten her fotografieren sollte. Dann wandte er sich zu uns und sagte:
    »Alles weitere können wir wohl im Districtsgebäude besprechen. Einverstanden?«
    Wir nickten, und ich fragte nur noch:
    »Die Nummer des Lastwagens hat sich wohl keiner gemerkt, was?«
    »Doch. Einer von den Zeugen hatte sie sich eingeprägt. Ich habe sie schon über Sprechfunk an alle Verkehrsstreifen, Posten und Reviere durchgeben lassen. Eigentlich kann es nicht lange dauern, bis der Wagen irgendwo entdeckt wird. Im Hauptquartier der Stadtpolizei versucht man auch schon, den Besitzer des Wagens an Hand der Nummer zu ermitteln. In spätestens einer halben Stunde werden wir von dort Bescheid bekommen.«
    Ich nickte nur. Viel gab ich nicht auf diese Spur. Es müßte schon ein offenkundiger Idiot
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