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0109 - Verlies der Angst

0109 - Verlies der Angst

Titel: 0109 - Verlies der Angst
Autoren: Jason Dark
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warf sich quer durch das Verlies und spürte plötzlich Hände an seiner Kehle.
    Menschenhände!
    Das mußte entweder der Lehrer oder die Lehrerin sein. Suko zögerte, seine Waffen einzusetzen. Statt dessen wirbelte er herum und schleuderte die Gestalt von sich.
    Im nächsten Augenblick ertönte ein gräßlicher Schrei, der dem Chinesen eine Gänsehaut über dem Rücken trieb. Der Schrei erstickte in einem Röcheln, dann war nichts mehr zu hören.
    Er hatte ihn als Frauenschrei identifiziert, und Suko konnte sich vorstellen, weshalb die Frau so geschrien hatte.
    Sie mußte von der Waffe getroffen worden sein, die Suko zugedacht war. So hatte ihm das Fräulein unbewußt das Leben gerettet.
    Ein zweites Mal würde er solch ein Glück nicht mehr haben.
    Zur Luke hin konnte der Chinese nicht. Die Leiter war umgekippt worden. Er mußte es durchstehen.
    Suko warf sich gegen die Wand, um den Rücken freizuhaben.
    Wieder wollte er mit der Peitsche zuschlagen, als die Wand dort zusammenbrach, wo er gegengefallen war.
    Suko kippte zurück.
    Kühlere, ebenfalls modrige Luft drang in seine Lungen. Lehm und Erde begruben den Chinesen, doch Suko sah plötzlich wieder eine geringe Chance.
    So schnell es ging, befreite er sich von den Erdmassen und rannte weiter.
    Wuchtig knallte er in der Dunkelheit gegen eine Wand. Die Haut über der Augenbraue platzte auf. Suko brauchte Licht, wenn er weiterkommen wollte.
    Er hatte noch die kleine Lampe. Er holte sie hervor und knipste sie an.
    Der schmale, nur fingerdicke Strahl war für ihn wie ein Hoffnungsfunke.
    Suko drehte sich.
    Er sah zwar nur undeutlich, aber das Licht reichte aus, um zu erkennen, daß er sich in einem Gang befand, und er tatsächlich mit seinem Gewicht die Wand eingestoßen hatte.
    Er sah auch die Wikinger, die sich bereit machten, durch die Lücke zu klettern.
    Für den Bruchteil einer Sekunde wurde er auch die Frau gewahr, die leblos auf dem Boden lag. Ihr konnte niemand mehr helfen. In Suko stieg die Wut wie eine Flamme hoch, und am liebsten hätte er in den Pulk hineingefeuert, doch er riß sich zusammen, vielleicht brauchte er die Munition noch.
    Der Gang war nicht hoch und führte waagerecht durch den Erdboden. Suko mußte den Kopf einziehen, als er weiterlief.
    Er ließ die Lampe brennen, so konnte er sich wenigstens ein wenig orientieren.
    Bis es die Wikinger geschafft hatten, sich durch das Loch zu zwängen, hatte der Chinese bereits einen erklecklichen Vorsprung herausgeholt. Trotz des Kampfes fühlte er sich einigermaßen fit, obwohl seine Halswunde noch immer blutete.
    Suko nahm sich sogar die Zeit, ein Taschentuch darüberzubinden, und knotete es fest.
    Dann warf er einen Blick zurück.
    Gerade noch im rechten Augenblick, denn einer der Wikinger schleuderte seine Lanze.
    Suko machte sich flach.
    Die gefährliche Waffe pfiff über ihn hinweg und verschwand in der Dunkelheit.
    Das war knapp gewesen.
    Der Wikinger, der Suko attackiert hatte, lief auch an der Spitze.
    Unter einem Helm mit zwei Hörnern grinste ein pergamentenes Gesicht. Der Kerl war nicht nur mit einer Lanze bewaffnet gewesen, er trug auch noch eine Axt.
    Und die schleuderte er hinter der Lanze her.
    Diesmal konnte Suko kaum ausweichen. Ihm blieb nur noch eins.
    Er schoß.
    Die silberne Kugel jagte in die Brust des Wikingers und brachte ihn zu Fall.
    Die Axt war schon in der Luft. Hautnah wischte sie an Suko vorbei und drosch in die Wand, wo sie im feuchten Erdreich steckenblieb.
    Da hatte Suko wirklich Glück gehabt.
    Mit seiner Kugel – der zweitletzten – hatte er wieder einen Gegner erledigt.
    Er jagte auch noch das letzte Geschoß aus dem Lauf und fehlte, weil das Licht zu schlecht war.
    Suko wußte nicht, wohin der Gang führte. Aber schlimmer als es schon war, konnte es auch nicht kommen. Vielleicht würde er irgendwann in die Freiheit zurückkehren können, und damit auch ans Tageslicht.
    Doch das waren alles noch Utopien und Wunschträume. Erst einmal mußte er sich die Wikinger vom Hals halten.
    Und die waren verflixt schnell.
    Während Suko achtgab, daß er nirgendwo gegenstieß, nahmen die Gestalten keinerlei Rücksicht. Sie jagten hinter dem Chinesen her, als gelte es, einen Rekord aufzustellen.
    Die schlechte Luft machte Suko schwer zu schaffen. Seine Lungen brannten. Der Mangel an Sauerstoff ließ ihn taumeln, doch der Chinese überwand den Schwächeanfall. Aufgeben galt nicht, sondern eisern durchhalten.
    Siedendheiß fiel ihm ein, daß seine Waffe leergeschossen war und er
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