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0109 - Verlies der Angst

0109 - Verlies der Angst

Titel: 0109 - Verlies der Angst
Autoren: Jason Dark
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»Auch noch eingebildet.«
    Dann ließ er seinen Kumpan stehen, ging nach rechts und schlug sich in das Unterholz.
    Auf diesem Boden wuchs Mischwald. Es gab Fichten, Tannen, aber auch Buchen und Eschen. Der Boden war an einigen Stellen etwas sandig. Kein Wunder, sie befanden sich schließlich am Rand der Heidelandschaft.
    Karl Wilden war größer als Bodo. Er mußte öfter den Kopf einziehen, um tiefhängenden Zweigen und Ästen auszuweichen. Manchmal brach er sie auch kurzerhand ab, und die knackenden Geräusche klangen im nächtlichen Wald doppelt so laut.
    Blau wurde wütend. Er fauchte. »Stampf hier nicht durch die Gegend wie ein wilder Büffel. So hört man dich schon bis zum nächsten Dorf, verdammt.«
    »Bin eben nicht Tarzan.«
    »Das hat damit nichts zu tun. Reiß dich zusammen, das ist alles, was ich verlange.«
    Wilden schwieg wütend. Er nahm sich aber vor, nie mehr in solch einen Job einzusteigen. Da holte er sich lieber ein paar Mädchen, die für ihn anschafften, während er an der Bar hockte und pokerte.
    Fichtennadeln piekten in Wildens Gesicht. Nur mit Mühe unterdrückte er einen Fluch.
    Je tiefer sie in den Wald eindrangen, um so weniger dicht standen die Bäume. Fast konnten sie ungehindert gehen, und Wildens Laune besserte sich.
    Bodo Blau blieb hin und wieder stehen, um einen Blick in die Runde zu werfen. Dann nickte er jedesmal zufrieden, er befand sich auf dem richtigen Weg.
    Karl Wilden verging die Zeit viel zu langsam. Als Blau endlich stehenblieb, atmete er auf.
    »Wir sind da!« meldete Bodo.
    »Wieso?«
    »Siehst du denn nichts?« Bodo Blau deutete nach vorn. »Diese Erhebungen auf dem Waldboden.«
    »Ja – stimmt.«
    »Das ist das Versteck.«
    Wilden grinste. »Was soll das denn?«
    Blau ließ sich herab, seinem Kumpan eine Erklärung zu geben.
    »Das sind sogenannte Hügelgräber. Sie stammen noch aus vorchristlicher Zeit. Die Heiden haben dort ihre Toten begraben.«
    »Komme mir vor wie in der Schule.«
    »Da hast du doch immer gefehlt«, spottete Blau.
    Wilden stieß ihn an. »Los, geh schon, ich will endlich die Knarren sehen. Die scheiß Gräber können mir gestohlen bleiben. Wenn ich nur allein an den Rückweg denke, bin ich schon sauer.«
    Bodo gab keine Antwort, sondern schaute sich um. Sie befanden sich auf einer Lichtung. Mehrere Hügelgräber gab es hier. Sie wuchsen wie Buckel aus dem Boden und wirkten irgendwie fremd und nicht in diesen Wald gehörend.
    Bodo war ein vorsichtiger Mann. Aus diesem Grunde hatte ihn die Polizei noch nicht erwischt, und deshalb fiel ihm auch die verdächtige Stille auf, die hier herrschte.
    Die Tiergeräusche waren verstummt. Und selbst der Nachtwind war eingeschlafen.
    Über der kleinen Lichtung lag eine seltsame Stille.
    Bodo ging vor. Unter seinen Füßen knackten trockene Zweige.
    Doppelt so laut hörten sich die Geräusche an. Er schaute nach oben.
    Die Bäume bildeten ein Dach. Vom Himmel war nichts zu sehen. Es funkelte auch kein Stern, und auch der Mond war hinter dicken Nachtwolken verborgen.
    Eine unheimliche Atmosphäre umgab sie.
    Karl Wilden merkte davon nichts. Er war ein regelrechter Bauer.
    Ungeduldig scharrte er mit seinem Fuß. Wilden wollte den Job endlich hinter sich bringen. Er kümmerte sich einen Dreck um Stimmungen oder um die nächtlichen Geräusche des Waldes.
    Bodo Blau zählte die Gräber. Er sah vier Hügel, rechnete dabei von links nach rechts, und auf dem zweitletzten Grab blieb sein Finger ruhen.
    »Das ist es«, sagte er und ging los.
    Wilden folgte ihm schnell. Als er die doch schweren Steine sah, begann er zu fluchen.
    »Und die sollen wir alle abräumen?« knurrte er.
    »Nicht alle. Wir legen nur den Eingang frei.«
    »Meinetwegen.«
    Die beiden Männer mußten um das Grab herumgehen, denn der Einstieg war zur Nordseite hin angelegt worden.
    Jetzt machte sich Wilden sofort an die Arbeit. Die Aussicht auf eine rasche Rückkehr und auf das zu verdienende Geld beflügelte ihn. Er packte mit seinen Riesenpranken den ersten Stein und wuchtete ihn herum.
    Fast wäre er Blau auf die Füße gefallen, er konnte gerade noch zur Seite springen.
    »Paß doch auf!« zischte Bodo.
    Karl Wilden sagte nichts, er machte weiter. Wieder räumte er einen großen Stein weg, dann den dritten.
    Blau beobachtete nur.
    Und er hatte ein komisches Gefühl.
    Irgend etwas stimmte hier nicht. Da war was anders, er konnte es sich nicht erklären, aber die Gefahr schien um die beiden Männer herum zu lauern.
    Seltsam…
    Das Lachen seines
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