Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0109 - Verlies der Angst

0109 - Verlies der Angst

Titel: 0109 - Verlies der Angst
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Hügelgräbern etwas abspielte.
    Ein Kampf?
    Vielleicht waren auch seine Freunde darin verstrickt.
    Das wollte und mußte der Kommissar herausfinden, deshalb zögerte er keine Sekunde länger und machte sich auf den Weg. Er achtete auch nicht mehr darauf, lautlos zu gehen, sondern sah nur zu, daß er die Deckung der Baumstämme ausnutzte.
    Und so kam er der Lichtung immer näher.
    Ein letzter Sprung hinter den nächsten Baumstamm, dann weiterlaufen, und er hatte freies Sichtfeld.
    Will Mallmann schaute auf die Lichtung.
    Was er sah, ließ ihn an seinem Verstand zweifeln. Die Erde war aufgebrochen und hatte die toten Germanen entlassen. Sie waren wie die Würmer hervorgekrochen. Schreckliche Gestalten, zum Teil halbe Skelette.
    Aber sie alle waren bewaffnet. Mit Keulen, Äxten, Schwertern, Lanzen.
    Und ihnen gegenüber standen die Wikinger.
    Auch sie sahen nicht besser aus. Sie schrien und brüllten, warfen ihren Gegnern Schimpfworte an die Köpfe, aber sie hatten einen Vorteil den Germanen gegenüber.
    Die Wikinger besaßen einen Anführer!
    Sadin stand mit seinem flammenden Speer vor ihnen, hatte den linken freien Arm erhoben und die Hand zur Faust geballt.
    Dann gab er den Befehl zum Angriff.
    Der Kampf begann. Die beiden feindlichen Parteien rasten aufeinander zu, und Will Mallmann, der Kommissar, glaubte sich um ein Jahrtausend in die Vergangenheit zurückversetzt…
    ***
    Plötzlich geschahen zwei Dinge zur gleichen Zeit.
    Ich spürte auf einmal einen ziehenden Schmerz an der Brust und dachte schon, die Pfeile wären in meinen Körper eingedrungen, als eine helle Lichtglocke hochstieg und die Pfeile einhüllte.
    Licht?
    Ich wußte es plötzlich.
    Das Kreuz. Himmel, das Kreuz hatte reagiert. Es wollte den geballten Angriff der Schwarzen Magie nicht so ohne weiteres hinnehmen und hatte automatisch eine Gegenaktion gestartet.
    Unwahrscheinlich.
    Da brach die Wand.
    Meine Gedanken wurden in eine andere Richtung gelenkt. Ich hörte das Poltern und Knirschen, drehte ein wenig den Kopf und sah meinen Freund Suko, wie er zusammen mit einem Teil der Verlieswand in das Innere meines Gefängnisses stürzte.
    Aber er war nicht allein.
    Rolf Hartmann befand sich bei ihm. Und Hartmann wollte Suko töten. Immer wieder schlug der junge Lehrer nach dem Chinesen, als der versuchte, sich aus dem Dreck und Lehm zu befreien.
    Ferner sah ich Gestalten in der Dunkelheit hinter der gebrochenen Gangwand.
    Das waren die Wikinger, die meinen Freund verfolgt hatten.
    »Suko!« schrie ich.
    Er wirbelte herum. Der Chinese hatte mich noch gar nicht gesehen, nun ging auf seinem Gesicht die Sonne auf, doch als er erkannte, daß ich gefesselt war, verdüsterte sich sein Ausdruck wieder.
    Er wollte mich sofort befreien, sprang auch auf die Steinplatte zu, doch mitten im Sprung erwischte ihn Rolf Hartmanns Griff. Der Lehrer hatte Sukos Knöchel zu packen bekommen.
    Er riß den Chinesen um.
    Suko fiel zu Boden und fluchte wütend. »Jetzt bin ich es aber leid!« knurrte er, kam auf die Füße und bevor Hartmann nachsetzen konnte, hatte Suko ihn gepackt und hochgestemmt.
    Ich sah das alles nur als Zuschauer und ärgerte mich, nicht eingreifen zu können.
    Suko schwang den Mann über seinen Kopf. Zwei Schritte ging er vor, dann schleuderte er ihn durch das Loch in der Wand den angreifenden Wikingern entgegen.
    Die bekamen die menschliche Ladung voll mit. Der Körper fuhr mitten zwischen sie und riß einige von ihnen zu Boden.
    Suko bekam eine kurze Atempause, und ich stöhnte vor Freude laut auf.
    Nicht der Chinese hatte mich gerettet, sondern mein Kreuz. Im letzten Augenblick hatte es reagiert und kraft seiner weißmagischen Aktivität das Unheil aufgehalten. Es hatte einen Panzer aus Magie über meine Brust gelegt.
    Im nachhinein noch rann mir ein Schauer über den Rücken, als ich daran dachte.
    »Nimm den Silberdolch!« sagte ich zu Suko.
    Mein Partner schob seine Hand unter die Stricke und tastete nach meiner Hüfte. Den Dolch hatte er schnell gefunden. Er zog ihn hervor und säbelte am ersten Strick.
    Uns zerrann die Zeit zwischen den Fingern. Suko mußte sich beeilen, denn die untoten Wikinger hatten keinesfalls aufgegeben.
    Sie wollten uns töten.
    Ich konnte an Suko vorbeischauen. Deshalb sah ich auch den ersten Untoten, wie er in das Verlies wankte.
    Er hielt eine Axt in der Hand und hatte den Arm bereits zum Schlag erhoben.
    »Achtung!« schrie ich.
    Suko wirbelte herum. Er wurde zu einer explodierenden Ladung, hechtete vor. In der rechten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher