Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Wege herausfand, mit wem man ihn verwechselte. Beim geringsten Fehler würde Valmonze seinen Kanonieren befehlen, die ERROR zu vernichten.
    „Genug geredet”, sagte Valmonze. „Wir werden Sie jetzt übernehmen.” „In Ordnung”, stimmte Pincer zu, obwohl er sich unter „übernehmen” nicht viel vorstellen konnte. Valmonze sah ganz so aus, als wollte er aus dem Bildschirm springen. „Was heißt hier in Ordnung?” schrie er aufgebracht. „Schalten Sie endlich diesen albernen Absorberschirm ab, damit wir Sie mit dem Traktorstrahl an Bord einschleusen können.” Während der Bildschirm dunkel wurde, führte Pincer den Befehl aus. Es gab keine Möglichkeit für einen Widerstand. „In wenigen Minuten werden wir an Bord des Springerschiffes sein”, sagte er zu seiner Frau. „Sie werden unsere Ladung überprüfen und feststellen, daß wir außer Gigant-Superzart und einigen Stangen Zigaretten nichts mehr bei uns haben.” „Das wird wohl kaum ihre Freude erregen”, vermutete Cora. „Was werden sie mit uns anstellen, Johnny ?” Pincer legte ihr seinen Finger auf die Lippen. Warum sollte er seiner Frau noch unnötige Angst machen? Das mindeste, was sie an Bord des Springerschiffes erwarten konnten, war, daß man sie nach der Entdeckung von Gigant-Superzart einfach aus der Schleuse warf. Ohne Raumanzug natürlich. Pincer dachte, daß er endlich das erreicht hatte, wonach er sich immer gesehnt hatte: Ein Abenteuer im Kosmos. Deshalb hatte er um seinen Eintritt in die Solare Flotte gekämpft. Aber man hatte ihn abgelehnt. So war er das geblieben, was er repräsentierte, als er mit der ERROR an Bord des Springerschiffes VAL Igeschleust wurde: John Edgar Pincer, das Greenhorn.
    Ein sanfter Ruck zeigte an, daß die Space-Jet zur Ruhe gekommen war. Pincer wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Die Tatsache, daß man die 35 Meter durchmessende ERROR einfach eingeschleust hatte, zeigte ihm, welche Ausmaße das Springerschiff hatte. Wahrscheinlich befanden sie sich jetzt in einem Verladeraum der VAL I, der wie ein Hangar ausgerüstet war. „Es wird besser sein, wenn ich die Schleuse öffne”, sagte Pincer. Er tat es und stieg, gefolgt von Cora, aus der Luftschleuse des Diskusschiffes. Die ERROR befand sich in einem ausgedehnten, hell erleuchteten Raum, der bequem drei weitere Space-Jets hätte aufnehmen können. Überall war Handelsgut gestapelt. Einige Springer befanden sich in dem Raum, doch sie beachteten Pincer und seine Frau nicht. Pincer hatte schon von den strengen Regeln der Springersippen gehört. Es stand nur dem Patriarchen zu, entscheidende Aufgaben zu erledigen. Ohne seinen Befehl würde sich keiner seiner Sippe an die ERROR heranwagen. Da erschien Patriarch Valmonze. In seiner Begleitung befanden sich mehrere jüngere Springer, wahrscheinlich seine Söhne. Valmonzes Gestalt wirkte beeindruckend. Pincer blieb stehen. Er ließ die Arme herabhängen und wartete. Cora stand einen halben Schritt hinter ihm, er hörte sie atmen. Valmonze war in einen weiten, kostbaren Umhang gekleidet. Er trug geschnürte, biegsame Sandalen. Um seinen Hals hing die wuchtige Kette, die ihn als Sippenältesten auszeichnete. Direkt vor Pincer machte er halt. Er schlug dem jungen Mann auf die Schulter. Es war eine freundliche Geste, aber Pincer glaubte, daß sein Rückgrat gebrochen sei. „Willkommen an Bord der VAL I”, sagte Valmonze. In seinen Augen glomm ein listiges Leuchten. „Auf ein gutes Geschäft, Terraner.” Pincer dachte entsetzt an seine schwachen, geschäftlichen Möglichkeiten. Vielleicht gelang es ihm, den Springer von einer Inspektion der ERROR abzuhalten. Er streckte Valmonze die Hand entgegen. „Auf ein gutes Geschäft”, erwiderte er. Valmonze nahm Pincers Hand, quetschte sie und grinste wie ein Dämon.
    „Zeigen Sie mir die Fracht”, forderte er Pincer auf. Da mischte sich Cora ein. „Wozu?” fragte sie. „Es ist alles in Ordnung. Wir können ausladen.” Valmonze sah sie verständnislos an. „Hat Ihnen Aplied nicht gesagt, daß wir alles nach Alazes Planet schaffen?
    Dort werden Sie neue Fracht übernehmen und auf dem Rückweg zur Erde an Patriarch Zomake abliefern.” Pincer winkte nachlässig ab. „Natürlich wissen wir das”, sagte er großartig. „Aplied hat uns alles ausführlich erklärt. Meine ... meine Begleiterin meint nur, daß eine Überprüfung der Fracht unnötige Arbeit sei. Sie ist in Ordnung, darauf können Sie sich verlassen.” Valmonze hob abwehrend beide Arme. Er rieb
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher