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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift
Autoren: Delfried Kaufmann
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Ihrer Meinung solche richtigen Partner zu finden?«
    »Nicht dort.« Ich grinste und zeigte mit dem Daumen zur Theke, wo die Gorillas mir betont unfreundlich den Rücken zeigten.
    »Wo also?«
    »Lassen Sie sich die Besoldungsordnung für Angestellte im öffentlichen Dienst kommen. Sie finden darin auch die Gehaltsstufen für FBI-Beamte. Rechnen Sie noch ein paar Dollar für Gefahrenzulage und Spesen dazu, und vergleichen Sie die erhaltene Summe mit der Summe von meinetwegen fünf Millionen Dollar.«
    »Die beiden Beträge dürften erheblich auseinanderklaffen.«
    »Sehr erheblich sogar. - Stellen Sie sich mal vor, Morgan, so ein armer Hund von G-man hätte nun noch eine teuere Freundin!«
    »Haben Sie eine teure Freundin?« fragte er.
    »Und ob!« behauptete ich. »Wissen Sie, wo das Girl neuerdings mit mir hingehen will? In den Trilly-Club! Ich sagte Ihnen, eine einzige Flasche Sekt kostet in dem Laden ein ganzes Wochengehalt!«
    »Ich kenne die Preise des Trilly-Clubs.«
    »Okay, dann kennen Sie auch meine Sorgen.«
    »Tun Sie ihr den Gefallen nicht und gehen Sie nicht hin«, schlug er vor.
    »Ich muß, Cols. Wenn ich ihre Wünsche nicht erfülle, gibt sie mir den Laufpaß. — Ich sage Ihnen, ein Dutzend Burschen mit Brieftaschen, dick wie die Überseekoffer, schwirren um sie herum und warten nur darauf, daß mir die Luft ausgeht.«
    »Wenn ich mir einen Rat erlauben darf, Mr. G-man«, sagte er väterlich, »lassen Sie sie mit den Brieftaschenbesitzern abziehen. Ein solches Mädchen ist nichts wert.«
    »Führen Sie nicht solche Reden. Sie haben sie nicht gesehen.«
    Er zuckte die Achseln. »Jeder rennt in sein Unglück, so gut er kann. Aber darf ich jetzt erfahren, warum Sie mir die Geschichte erzählen? Etwa als Einleitung, um mich um fünfzig Dollar anzupumpen?«
    »Fünfzig Dollar!« Ich lachte. »Morgan, ich weiß, daß sich in New York fünfzehn Tonnen Rauschgift befinden, ich weiß es —, und Sie wissen es auch.«
    Er sprang auf. Sein schmales, dunkles Gesicht unter dem schwarzen Haar mit den grauen Fäden zeigte den Ausdruck heftiger Empörung.
    »Mr. Cotton, ich glaube, jetzt wird es Zeit, mit dem Spaß aufzuhören. Ich verbitte mir energisch, daß Sie mich mit Verbrechen in Verbindung bringen, von denen ich keine Ahnung habe. Ich kahn mir nicht vorstellen, daß Ihre Vorgesetzten mit solcher Handlungsweise einverstanden sind.«
    Ich erhob mich langsam von meinem Stuhl.
    »Fünfzehn Tonnen Koks, Morgan«, sagte ich nachlässig. »Ohne mich bringen Sie kein Stäubchen davon an den Mann. - Wissen Sie, was das FBI mit dem Zeug macht, wenn er es gefunden hat? Es wird auf ein Schiff verladen. Der Kahn fährt aufs Meer hinaus, und dort wird das Rauschgift ins Meer gestreut. Millionen Dollar, die zu den Fischen gehen. Verdammt schade darum.«
    Morgan richtete sich sehr gerade auf.
    »Haben Sie noch dienstliche Fragen an mich, Mr. G-man?« fragte er würdevoll.
    »Dienstlich! No, ich glaube nicht, daß man es dienstlich nennen kann.«
    »Dann ersuche ich Sie, dieses Lokal sofort zu verlassen.«
    Die Gentlemen an der Theke merkten, daß die Unterhaltung heftig wurde. Unter Führung von »Little Teddy« rückten sie heran, und Roon, der mich besonders in sein Herz geschlossen hatte, fragte hoffnungsvoll:
    »Sollen wir ihn an die Luft setzen, Chef?«
    »Sehen Sie, er nennt Sie schon Chef, Morgan. Geben Sie Ihre Rolle auf!«
    »Raus!« sagte Cols Morgan. »Oder ich bitte Mr. Roon und die anderen tatsächlich, Sie mit Gewalt hinauszubefördern.«
    »Ruhe! Ruhe!« beschwichtigte ich. »Ich gehe schon!«
    Ich ging langsam an Morgan vorbei, blieb aber noch einmal stehen und sagte:
    »Habe ich vorhin richtig verstanden, daß Sie mir fünfzig Dollar leihen wollten?«
    Er starrte mich an, aber dann griff er in die Tasche seines Smokings, brachte ein Paket Dollarnoten zum Vorschein und gab mir einen Schein. Es war eine Hundert-Dollar-Note.
    »Danke«, sagte ich und faltete den Schein zusammen. »Ich gebe sie Ihnen bei der nächsten Gehaltserhöhung zurück.«
    ***
    Obwohl ich ohne festen Plan in »Luckys-Inn« gekommen war, fand ich, daß die Nuß gar nicht so übel war, die ich Cols Morgan zu knacken gegeben hatte.
    Daß er mir auf Anhieb auf den Leim ging, hatte ich nicht erwartet, aber er würde sich den Fall vielleicht überlegen, wenn er die Überzeugung gewann, daß ich wirklich geldhungrig war, und wenn er einsah, daß er ohne meine Hilfe das Gift nicht an den Mann bringen konnte.
    Ich fuhr ins Hauptquartier, nahm
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