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010 - Die Todesengel

010 - Die Todesengel

Titel: 010 - Die Todesengel
Autoren: Dämonenkiller
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folgten ihrem Vorschlag. Selbst Deborah schloß sich nicht aus.
    »Mr. Hunter«, ließ sich Schwester Hercy mit zaghafter Stimme vernehmen, »können Sie sich noch dazu überwinden, mit uns Tee zu trinken?«
    Dorian griff automatisch nach seiner Tasse, während er mit den Gedanken ganz woanders war. Er versuchte sich an etwas zu erinnern, das von besonderer Wichtigkeit war, ihm aber nicht einfallen wollte. Da fiel sein Blick zufällig auf die Anrichte, und er sah die Pillenschachtel. Sie glich den Dosen, die Dr. Deming in seinem Medizinschrank gehabt hatte. Eine war ihm abhanden gekommen, und zwar jene mit dem tödlichen Gift, mit dem er Dorian und Arnie hatte beseitigen wollen.
    Dorian blickte auf die Tischrunde und sah, wie alle fast gleichzeitig ihre Tassen an die Lippen setzten.
    »Nicht!« schrie er und stürzte sich über den Tisch. »Nicht trinken! Die Schwestern wollen uns vergiften!«
    Er schlug zuerst Betty Drawson die Tasse aus der Hand, dann Owen Grovers, und Gene Hallowell beförderte er mit einem Tritt vom Sessel. Um Deborah brauchte er sich nicht zu kümmern; als er wie ein Verrückter aufgeschrien hatte, war ihr die Tasse vor Schreck aus der Hand gefallen.
    Nur die beiden Schwestern hatten sich nicht stören lassen. Sie hatten bereits getrunken und stellten ihre leeren Tassen zurück auf den Tisch.
    »Schade, daß ihr uns nicht begleitet«, sagte Schwester Mercy mit echtem Bedauern in der Stimme.
    »Wir hätten leichter unsere Ruhe gefunden, wenn wir euch allen hätten helfen können«, fügte Schwester Hercy hinzu.
    Dorian erwiderte ihren Blick und sagte: »Wir bedürfen eurer Gnade nicht, Schwester Mercy und Schwester Hercy.«
    Mercy wollte etwas sagen, aber über ihre Lippen kam kein Ton mehr. Sie schloß die Augen, und der Kopf sank auf ihre Schulter. Ihrer Schwester erging es ebenso.
    Betty Drawson griff nach Hercys Arm, der kraftlos herunterbaumelte und faltete ihr die Hände. »Einen so friedlichen Tod wünsche ich mir auch einmal«, sagte sie gerührt.
    »Sie schlafen nur«, erwiderte Gene Hallowell. »Leise, damit wir sie nicht aufwecken!«
    »Ich möchte gehen«, sagte Deborah Ashton.
    »Wir werden alle gehen«, erklärte Dorian. Er warf noch einen letzten Blick auf die beiden Schwestern. Es sah tatsächlich so aus, als wären sie nur eingeschlafen. Um ihre Münder lag ein seliges Lächeln.
    Ihre Ruhe würde aber nicht lange währen. Bald – wenn die Mordkommission eintraf – würde es hier zugehen wie in einem Tollhaus. Aber das ging Dorian nichts an. Er würde Sullivan anrufen. Sollte der sich mit den Beamten herumschlagen. Dorian hatte Wichtigeres zu tun. Die Schwestern hatten ihr Geheimnis zwar mit in den Tod genommen, aber Dorian war im Besitz ihrer Hinterlassenschaft. Er besaß den Plan über die Katakomben von Wien und eine Reihe von Dokumenten, in denen sich vielleicht Hinweise auf Asmodi fanden. Wenn er die Achillesferse des Fürsten entdeckte, dann würde es ihm nicht schwerfallen, ihn zur Strecke zu bringen.
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