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010 - Die Todesengel

010 - Die Todesengel

Titel: 010 - Die Todesengel
Autoren: Dämonenkiller
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Deming zu. Dieser schrie vor Schmerz auf, als er mit dem Unterleib zwischen Tisch und Medizinschrank eingeklemmt wurde. In diesem Moment schaltete sich Arnie ein. Er stürzte sich auf Deming, und die beiden rangen um die Pistole. Dabei lösten sich kurz hintereinander zwei Schüsse. Der erste ging in die Decke, der zweite traf Deming.
    Als Arnie sah, was er angerichtet hatte, ließ er von dem Psychiater ab und wich entsetzt zurück.
    »Das … wollte ich nicht«, stammelte er.
    Deming sah ihn aus glasigen Augen an. Die Pistole lag noch immer in seiner kraftlosen Hand.
    »Sie sind mein Killer, Arnie«, sagte er mit der Stimme von John Storm und drückte ab.
    Dorian ließ sich instinktiv zu Boden fallen. Erst als er sah, wie Arnie taumelte und zusammenbrach, erkannte er, daß Deming nicht auf ihn gezielt hatte.
    Dr. Deming und Arnie waren beide tot. Dorian konnte ihnen nicht mehr helfen. Rasch durchsuchte er Demings Taschen und fand schnell, was er suchte. Einen Schlüsselbund und ein Notizbuch. Dorian probierte die Schlüssel der Reihe nach an dem in die Wand eingelassenen Tresor aus. Der vorletzte paßte. Doch das nützte ihm nur wenig, denn der Tresor besaß zusätzlich noch eine Sperre, die nur mit Hilfe einer Zahlenkombination aufzuheben war. Dorian hoffte, die Kombination im Notizbuch zu finden. Das war aber umständlicher, als er erwartet hatte, denn es gab an die zwei Dutzend Zahlenreihen, die in Frage kamen. Dorian probierte sie alle durch – ohne Erfolg. Dann kam er auf die Idee, alle Telefonnummern durchzugehen, vor denen kein Name stand. Mit der siebten Nummer hatte er Glück. Der Tresor ließ sich öffnen. Dorian hatte richtig vermutet, daß sich darin die Wertgegenstände der Patienten befanden, die sie Dr. Deming zur Aufbewahrung gegeben hatten. Er war jedoch nur an den von den Schwestern hinterlegten Gegenständen interessiert; er hoffte Unterlagen über Asmodi zu finden.
    Als ihm eine Ledermappe mit der Aufschrift Souvenirs aus Wien in die Hände fiel, kümmerte er sich daher nicht weiter um die anderen Sachen. Er warf einen kurzen Blick in die Mappe. Außer Urkunden und Wertpapieren fand er noch einen Plan der Katakomben von St. Stephan in Wien. Das konnte ein Hinweis sein.
    Dorian untersuchte seine Beute nicht genauer, sondern verließ rasch das Büro. Er brachte die Dokumentenmappe in seinen Bungalow und machte sich dann auf den Weg zu den Schwestern. Er war erst drei Schritte weit gekommen, als er vor sich den schwarzen Todesengel sah.

    Betty Drawson putzte sich an diesem Abend besonders heraus. Sie zog ihre Brauen kräftiger nach als sonst, trug den Lippenstift dicker auf und tupfte zusätzlich noch etwas Rouge auf ihre Wangen. Dann betrachtete sie sich zufrieden im Spiegel. Sie war in Hochstimmung.
    Da sie aber noch in Unterwäsche war, zuckte sie erschrocken zusammen, als sie ein Geräusch an der Tür hörte. Doch als sie den schwarzen Todesengel durch die Tür kommen sah, entspannte sie sich sichtlich. Wie hypnotisiert starrte sie die Erscheinung an. Das Kleid, das sie sich vor den halbnackten Körper hatte halten wollen, entglitt ihren kraftlosen Fingern. Sie selbst fiel auf die Knie nieder, reckte das Kinn vor und schloß die Augen, als erwartete sie eine besondere Gnade.
    »Hast du mich erwartet, Betty?« fragte der Todesengel, und Überraschung schien in seiner Stimme mitzuschwingen.
    Betty antwortete nicht. Sie hielt die Augen weiterhin geschlossen. Ihr gestreckter Hals war eine einzige Einladung; sie atmete nur etwas schneller.
    Der Todesengel trat hinter sie und griff ihr dann unvermittelt in die Haare. Eine seltsame Erregung schwang in seiner Stimme mit als er fragte: »Bist du nicht überrascht, Betty? Du kannst doch nicht erwartet haben, daß ich zu dir komme. Du warst überzeugt, daß ich nur die anderen heimsuche.«
    Betty atmete noch rascher. Der Todesengel umschlich sie jetzt lauernd wie ein Raubtier, aber in seinen Händen blitzte kein kalter Stahl. Sie waren leer.
    »Hast du die anderen wirklich beneidet, daß sie sterben durften, Betty? Gestehe, Betty!«
    Jetzt öffnete Betty die Augen. »Was soll ich gestehen?« fragte sie leise. »Ich kann nur eine Schuld bekennen – die, daß ich lebe. Und ich bin bereit zu sühnen. Ich bin bereit.«
    Der Todesengel umschloß plötzlich ihren Hals mit beiden Händen. »Hast du getötet, Betty?«
    Betty öffnete den Mund und keuchte. Ein leiser Seufzer kam über ihre Lippen.
    »Hast du getötet, weil du glaubtest, daß der Tod eine Gnade
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