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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Wind geschützt sein. Rasch zog er sich in die Dunkelheit zurück.
    Er riß ein weiteres Streichholz ab und setzte es ungeduldig an die Reibfläche.
    Plötzlich irritierte ihn etwas!
    Er hatte das Gefühl, nicht allein zu sein, beobachtet zu werden. Mißtrauisch hob er den Kopf. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit, Kibbee erkannte drei Gestalten.
    Zwei Mädchen und…
    »Allmächtiger!« stieß Eric Kibbee entsetzt hervor.
    Das Streichholzbriefchen entfiel ihm. Sein Mund klaffte weit auf. Die französische Zigarette purzelte zu Boden. Fassungslos starrte er das scheußliche Wesen an, das nur vier Yard von ihm entfernt war.
    Audreys Augen fingen zu glühen an. Ein Pesthauch stieg aus ihrem Rachen und lähmte Kibbees Atemwege.
    Der Mann japste nach Luft. Er fuhr sich mit beiden Händen verzweifelt an die Kehle, taumelte zwei Schritte zurück.
    Das Ungeheuer duckte sich. Es sah aus, als würde die Bestie zum Sprung ansetzen. Eric Kibbee drohte umzukippen.
    Er drehte sich unbeholfen um und ergriff in panischer Furcht die Flucht. Kibbee hörte jemanden gellend schreien, ohne zu begreifen, daß er selbst es war, der so laut schrie.
    ***
    Ich wechselte mit Tony Ballard einen schnellen Blick. Wir kannten solche Schreie. Sie wurden stets in höchster Not ausgestoßen.
    Draußen auf der Straße mußte ein Mann in ärgste Bedrängnis geraten sein. Barry Blondell fuhr der Schrecken bis ins Knochenmark.
    Er starrte mich an. »Großer Gott, was hat das zu bedeuten?«
    Ich gab dem Jungen keine Antwort, sondern stemmte ihn mit sanfter Gewalt zur Seite und jagte aus dem Living-room.
    Tony Ballard folgte mir. »Bleiben Sie hier!« rief der Detektiv dem Jungen hastig zu. Es wäre nicht nötig gewesen.
    Barry Blondell hatte im Moment nicht die Absicht, auch nur einen einzigen Schritt aus dem Raum zu machen.
    Tony und ich durcheilten die Diele. Ich erreichte die Tür, riß sie auf, sah einen Mann, der den Verstand verloren zu haben schien.
    Sein Gesicht war vor Grauen verzerrt. Er hetzte brüllend durch das Schneegestöber. Als er mich in der Tür stehen sah, änderte er seinen Kurs und rannte auf mich zu.
    »Hilfe!« schrie er. Seine Stimme überschlug sich. »Helfen Sie mir! Das furchtbare Biest will mich umbringen!«
    Der Mann wurde von niemandem bedroht oder verfolgt.
    Schnaufend kam er an. Große Atemwolken schossen aus seinem Mund. Er prallte gegen mich. Ich hielt ihn fest.
    Er wandte gehetzt den Kopf und blickte über die Schulter zurück. »Daß es so etwas Grauenvolles geben kann…!« stammelte er.
    Ich spürte, wie er am ganzen Leib zitterte. »Beruhigen Sie sich. Es kann Ihnen nichts geschehen«, sagte ich.
    »Was ist passiert?« wollte Tony Ballard wissen.
    »Ein Monster!« keuchte der Mann. »Ich… ich habe ein Monster gesehen!«
    »Wo?« fragte Tony.
    »In dem Durchgang dort.«
    Wir blickten in die angegebene Richtung. In diesem Moment traten drei Mädchen zwischen den Häusern hervor.
    »Nein!« brüllte der Mann entsetzt auf. Er rammte mir seinen Kopf gegen die Brust, stemmte sich gegen mich, riß sich von mir los und sprang zwischen Tony und mir schluchzend ins Haus. »Beschützen Sie mich, ich flehe Sie an!« schrie er.
    Die Mädchen kamen auf uns zu.
    »Weg!« schrie der Mann hinter Tony und mir. »Ver jagt sie! Laßt sie nicht an euch heran! Sie sind gefährlich! Sie werden euch umbringen!«
    Wie ein Irrer gebürdete sich der Mann. Es schien nicht der geringste Grund für seine schreckliche Angst vorzuliegen.
    Von den drei Mädchen war eines schöner als das andere. Jedes Girl war eine Augenweide. Man mußte sich weder vor der Blonden, noch vor der Schwarzen, noch vor der Roten zu Tode ängstigen.
    Je näher sie kamen, desto verrückter spielte der Mann hinter uns. »Kommt ins Haus!« schrie er. »Schließt die Tür! Verriegelt sie! Sperrt die Mädchen aus! Sie bringen Unheil!«
    Jetzt wagte sich Barry Blondell doch aus dem Living-room. Er machte den Hals lang, um Tony Ballard und mir über die Schulter sehen zu können.
    Die hübschen Mädchen erreichten uns. Sie blieben stehen. Die Schwarzhaarige lächelte verlegen und hob die Schultern, als wollte sie sich für den Mann, der uns um Schutz gebeten hatte, entschuldigen.
    Dann richtete sie ihren Blick auf den Mann hinter uns und sagte vorwurfsvoll: »Wie kannst du dich nur so sehr gehenlassen, Dad?«
    »Sie sind seine Tochter?« fragte ich.
    »Ja«, sagte das Mädchen, ohne mich anzusehen. »Dad«, sagte sie eindringlich. »Dad, weißt du denn
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