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Elfriede im Salon (German Edition)

Elfriede im Salon (German Edition)

Titel: Elfriede im Salon (German Edition)
Autoren: Henry Milk
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         Elfriede im Salon
     
     
            erotische Erzählung
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    © 2012 Henry Milk
     
                                                                                - 1 -
     
    Im philosophischen Salon traf man sich an diesem Abend zu einer besonders delikaten Angelegenheit: Man wollte der Begierde auf dem Grund gehen. Dr. Schwarz, Professor Hügel und Robert Unmuth trafen um sechs im Salon ein, jeder mit einem Schlüssel für den Salon ausgestattet. Elfriede, ihre Bedienung hatte an diesem Samstagabend aus naheliegenden Gründen frei. Es hatte aber im Vorfeld Diskussionen darüber gegeben, aber ihr Erscheinen hätte Verwicklungen und eine bleibende Veränderung im Verhältnis zu der Angestellten bedeutet. Die älteren Herren mochten die gerade mal fünfundzwanzig Jahre alte Elfriede. Man hatte bewusst ein reizvolles Wesen engagiert, damit die intellektuelle Runde aufgelockert wurde. Hier und da war der Konzentration eine kleine Ablenkung erlaubt. Gewöhnlich trank man Wein, wenn es nicht galt die philosophischen Dimensionen anderer Rauschmittel zu erkunden. An einem der letzten Winterabende hatte die Runde Haschisch geraucht, und es wäre für die älteren Herren ein größeres Problem gewesen, die Droge - und einen Stoff hinreichender Qualität - zu beschaffen, aber auch hier konnte Elfriede aushelfen, die gelegentlich selbst kiffte und als Kellnerin einer einschlägigen Kneipe genügend Verbindung hatte, um die philosophische Neugierde der alten Herren zu befriedigen. Da die Männer keinerlei Fertigkeiten besaßen, einen Joint zu drehen, musste die Dienstleistung von Elfriede in Anspruch genommen werden, die ansonsten gewöhnlich für die Getränke, die Zubereitung und das Servieren des Essens zuständig war. Man traf sich zweimal die Woche im philosophischen Salon, der nichts weiteres war als eine kleine Etagenaltbauwohnung, bestehend aus einer Küche, einer Art Wohnzimmer - dem eigentlichen Salon, einem Bad mit WC und einem kleineren Gästezimmer, das unter anderem mit zwei Betten ausgestattet war. Mittwochs und Samstags traf man sich im Salon und Elfriede stand an diesen Abenden für etwa fünf Stunden im Dienst. Sie erhielt für diese Dienste fünfundzwanzig Mark pro Stunde, zudem war sie dafür verantwortlich, an den Tagen danach den Salon wiederherzurichten - für ihre Putzfrauentätigkeit fiel ihr Stundenlohn aber geringer aus.
    Elfriede wusste um die delikate Angelegenheit, die die Philosophen auf den heutigen Abend verlegt hatten. Sie hatte protestiert, an diesem Abend nicht arbeiten zu dürfen. Sehr wohl habe sie Verständnis für das Anliegen der Männer. Etwas entwaffnend hatte sie argumentiert, dass ihre Anwesenheit für die Männer vermutlich weniger peinlich sei, als die Peinlichkeit, die untereinander entstehen würde, würden sie ihr Vorhaben gemeinsam vollziehen. Möglicherweise hatte sie da nicht ganz unrecht. Sie zeigte sich aber damit zufrieden, dass ihre Philosophen ihr einen Abend bezahlten Urlaub in Aussicht stellten. Scheinbar! Die Männer waren erstaunt, als es kurz vor sieben an der Salontür klingelte. Es war kurz vor sieben, nicht acht. Die Hure erwartete man gegen acht Uhr. Elfriede bat um Einlass.
    “Ich konnte Sie nicht alleine lassen! Wer kümmert sich denn um alles?”
    Die Männer befiel eine kollektive Sprachlosigkeit, die sich durch wenige Äußerungen des Protests artikulierte, aber deren Gehalt an Intelligenz kaum der Rede wert war.
    “Aber sie sollten doch nicht ...” - “Sie können doch nicht ...” - “Ich kann!”, antwortete sie selbstbewusst. “Irgendjemand muss doch im Salon einen klaren Kopf behalten. Ich passe auf, dass man Sie heute Abend nicht über den Tisch zieht.” Elfriedes Selbstbewusstsein war entwaffnend, im Übrigen wirkte ihre Anwesenheit auf die Männer vertraut und beruhigend.
    Statt des “kleinen Schwarzen”, das sie gewöhnlich an ihren Abenden trug, zeigte sie sich in einer beigen langen Hose, einer hellen Bluse und halbhohen Schuhen. Ihre roten Haare waren hochgesteckt. Die Hose betonte ihr rundes Hinterteil - ein Traum -, was gefährlich verdeutlichte, worum es den Philosophen heute Abend ging. Im Übrigen waren die Philosophen zur Stunde nichts anderes als ein desolater Haufen. Konnte es Angst sein, die sich breitgemacht hatte?
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