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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Ballard und ich nichts tun, was seinen und Kibbees Tod herbeiführen konnte. Aber diesen Bestien war nicht zu trauen.
    Sie konnten Kibbee und Blondell auch grundlos zerreißen.
    Ich atmete heftig, ließ die Hand, die das Kruzifix hielt, sinken, richtete mich aus meiner geduckten Haltung auf.
    »Okay!« knurrte ich verdrossen. »Und was soll nun weiter geschehen?«
    »Wir räumen das Feld«, sagte Wanda.
    »Wir werden euch keine Träne nachweinen!« knirschte Tony Ballard.
    »Und diese Männer nehmen wir mit«, sagte Wanda.
    »Einspruch!« lief Tony.
    »Abgelehnt!« erwiderte Wanda scharf. »Ihr bleibt in diesem Haus! Solltet ihr auch nur den Versuch unternehmen, uns zu folgen, sind diese Männer verloren!«
    Die Gehörnten verließen mit ihren Geiseln Tony Ballards Haus. Wir hörten Augenblicke später das Brummen eines Motors.
    Und danach hatte ich das Gefühl, daß der erste Teil eines schlimmen Alptraums zu Ende war. Was mich beunruhigte, war die Tatsache, daß sich dieser Alptraum schon bald fortsetzen würde.
    ***
    Mein Blick streifte Tony Ballard, und meine Kopfhaut zog sich zusammen, denn ich konnte unschwer erkennen, daß der Detektiv erheblich angeschlagen war. Er ächzte und schwankte leicht.
    Aus seinem brünetten Haar sickerte ein Blutsfaden.
    »Du blutest!« sagte ich. »Laß mal sehen.«
    Er wollte nicht, daß ich mich um die Verletzung kümmerte, doch ich bestand darauf. Wir begaben uns ins Bad.
    Tony wusch sich das Blut ab. Ich behandelte die Platzwunde mit einer blutstillenden antiseptischen Tinktur und klebte einen schmalen Pflasterstreifen darauf, der unter Tonys Haaren verschwand.
    Wir kehrten in den Living-room zurück.
    »Mist, verdammter«, sagte Tony Ballard.
    »Richtig!« stimmte ich ihm bei.
    »Der nette Abend, den wir uns machen wollten, ist schon zu Ende, bevor er noch begonnen hat.«
    »Das ist zwar bedauerlich, aber leider nicht zu ändern.«
    »Du trägst es mit Fassung.«
    »Was sollte ich sonst tun?« fragte ich.
    Tony hob die Schultern. Er begab sich zur Hausbar. »Möchtest du auch ein Dopingmittel, John?«
    »Nur, wenn hinterher niemand eine Harnprobe von mir verlangt.«
    »Ich bestimmt nicht.«
    Tony brachte mir einen Scotch und setzte sich mit seinem Pernodglas. Ich holte meine Zigaretten aus der Hosentasche.
    Beinahe hätte ich Tony ein Stäbchen angeboten. Meine Hand wollte ihm das Päckchen schon hinhalten, da fiel mir ein, daß der Detektiv Nichtraucher war. Er hatte jedoch nichts dagegen, daß ich mir eine Zigarette anzündete. Er schob mir sogar den Aschenbecher hin.
    »An wen ging die erste Runde, John?«
    »An uns, würde ich sagen. Oder bist du anderer Meinung, Tony?«
    »Sie haben Kibbee und Blondell.«
    »Diese Trümpfe werden sie in der zweiten Runde ausspielen.«
    »Die beiden Männer tun mir leid«, sagte Tony Ballard.
    »Mir auch.«
    »Wohin werden die Satansmädchen ihre Geiseln bringen?«
    »Keine Ahnung. An irgendeinen Ort, wo sie nicht ausrücken können«, meinte ich.
    »Und danach?«
    »Werden sie sich mit uns in Verbindung setzen, um uns ihre Forderungen mitzuteilen. Sie werden verlangen, daß wir uns ohne jede magische Waffe in ihre Gewalt begeben.«
    »Wärst du bereit, eine solche Forderung zu erfüllen, John?«
    »Du nicht?« antwortete ich mit einer Gegenfrage.
    »Doch. Wenn ich damit das Leben von Kibbee und Blondell retten könnte.«
    »Leider gibt es keine Garantie dafür, daß die beiden dieses Abenteuer heil überstehen werden. Theoretisch können Blondell und Kibbee jetzt schon tot sein.«
    Tony Ballard zog die Brauen zusammen. Er nahm einen Schluck von seinem Pernod. Ich zog an meiner Zigarette und ließ den Rauch durch die Nasenlöcher sickern.
    Der Detektiv schüttelte langsam den Kopf. »Diesmal soll es uns zur Abwechslung mal gleich beiden an den Kragen gehen.«
    »Sieht so aus.«
    »Hast du eine Idee, wer hinter diesem Anschlag stecken könnte?«
    »Nein. Du?«
    »Ich auch nicht. Aber wir werden es herausfinden«, sagte Tony energisch. Er blickte zum Telefon hinüber. »Ich wollte, Wanda würde sich jetzt schon mit uns in Verbindung setzen. Das Warten macht mich ganz mürbe.«
    »Sie muß nicht unbedingt anrufen«, entgegnete ich. »Sie hat bestimmt auch die Möglichkeit, auf telepathischem Wege mit uns Kontakt aufzunehmen.«
    »Ist mir gleich, wofür sie sich entschließt. Hauptsache, sie unternimmt so bald wie möglich etwas, worauf wir uns dann einstellen können«, sagte Tony Ballard ungeduldig und leerte sein Glas.
    ***
    Während die
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