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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten
Autoren: A.F. Morland
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ließ ihm einfach keine Ruhe. Es interessierte ihn, was der unheimliche Kerl hier zu suchen hatte.
    Was für eine Nacht! dachte Cannon schwitzend.
    Ein mißlungener Diebstahl. Ein mißlungener Selbstmordversuch… Und nun dies hier: ein Bote des Grauens. Entstanden aus dem Nichts. Vermutlich herübergekommen aus dem Jenseits, das mit diesem mysteriösen Hotel durch eine Geisterbrücke verbunden zu sein schien. Weswegen war der Häßliche, bei dessen Anblick es einem den Atem verschlug, über diese Brücke herübergekommen? Was wollte er in diesem Hotel?
    Viele Fragen stürmten auf Cannon ein.
    Fragen, die er nicht beantworten konnte.
    Es sei denn, er brachte den Mut auf, hinter dem Schauerwesen herzuschleichen, was garantiert eine verdammt gefährliche Angelegenheit war.
    Obgleich Tony Cannon sich der Gefahr, in die er sich möglicherweise begab, durchaus bewußt war, trat er auf den Korridor hinaus, als der Unheimliche um die Ecke bog. Aufgeregt zog Cannon die Tür hinter sich zu. Er tat dies völlig lautlos, und dann huschte er auf Zehenspitzen den Gang entlang, bis zu jener Ecke, hinter der das Gespenst, oder was immer es war, verschwunden war. Die Gestalt erreichte die Treppe.
    Cannon fiel auf, daß der Unheimliche mit seinen Füßen den Boden nicht berührte. Der Spuk schwebte über die Stufen hinunter.
    Cannon folgte ihm. Sein Eifer wuchs von Minute zu Minute, und in gleichem Maße wuchs auch seine Neugier, die er nun schon nicht mehr niederringen konnte. Ganz langsam stellte sich bei ihm eine gewisse Zuversicht ein. Der gewohnte Optimismus kehrte zurück.
    Er war der Meinung, daß alles gutgehen würde, wenn er nur vorsichtig genug war.
    Er durfte sich bloß nicht erwischen lassen.
    In der neunten Etage waren die Räumlichkeiten der Hotelleitung untergebracht. Hier wohnte Hyram Manson, der Direktor, und er arbeitete auch da. Deshalb war er Tag und Nacht zur Stelle, wenn man ihn brauchte, und er ersparte sich die Miete für eine Wohnung beziehungsweise die hohen Kosten für ein eigenes Haus.
    Der Unhold ging geradewegs auf die Tür zu, die die Aufschrift Büro trug. Tony Cannon verweilte am Treppenabsatz. Indessen erreichte das Gespenst die Tür, und einen Moment später traute Cannon seinen Augen erneut nicht.
    Der unheimliche Bursche war kurz vor der geschlossenen Tür stehengeblieben, und dann war er eingetreten, ohne die Tür zu öffnen. Er war einfach durch das Holz gegangen. Mit einem großen, selbstverständlichen Schritt, als würde er es niemals anders machen.
    Cannon wischte seine feuchten Handflächen an den Hosen trocken.
    Himmel, wenn er mit jemandem darüber sprach, bekam er unter Garantie eine Zwangsjacke verpaßt, und er hätte das sogar verstehen können. Es hörte sich einfach zu verrückt an. Wer das nicht mit eigenen Augen sah, konnte es unmöglich glauben.
    Cannon stand unschlüssig da.
    Seine Hand lag auf dem kalten Geländer.
    Hatte er nicht schon genug riskiert? War es nicht vernünftiger, jetzt schleunigst umzukehren, sich im Zimmer so oft wie möglich einzuschließen und alles zu vergessen?
    Hyram Manson hatte Besuch bekommen. Besuch aus dem Geisterreich. Der Hoteldirektor steckte mit diesem Unhold unter einer Decke. Das war höchst interessant. Jetzt war Cannon plötzlich einiges klar, auf das er sich so lange keinen Reim machen konnte.
    Es drängte ihn mit einemmal, mehr zu erfahren. Welche Gemeinheit heckten die beiden nun hinter dieser Tür aus? Cannon wollte es wissen, deshalb löste er sich langsam vom Geländer und setzte seinen Weg fort, obwohl er wußte, daß es viel vernünftiger gewesen wäre, das Schicksal nicht noch mehr herauszufordern.
    Ein Lichtbalken lag unter der Bürotür.
    Cannon vernahm Stimmen.
    Zuerst jene von Hyram Manson. Sie klang erregt und schrill. Dann hörte Tony Cannon die Stimme des anderen. Schauer rollten ihm über die Wirbelsäule. Noch konnte Cannon nicht verstehen, was gesprochen wurde. Es war allein der unheimliche Klang, der ihn schaudern machte. Ein Klang, der aus der schwarzen Tiefe einer kalten Gruft zu kommen schien.
    Bebend vor innerer Erregung erreichte Tony die Tür.
    »Um alles in der Welt, das ist nicht möglich!« stöhnte Hyram Manson soeben.
    »Nichts ist unmöglich!« erwiderte der andere scharf.
    »Ich… ich kann doch nicht schon wieder…«
    »Du mußt!«
    »Die Sache wird langsam kritisch.«
    »Das stört uns nicht!« sagte der Kerl überheblich.
    »Man fängt bereits an, Verdacht zu schöpfen!«
    »Niemand kann uns etwas
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