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0092 - Arena der Verdammten

0092 - Arena der Verdammten

Titel: 0092 - Arena der Verdammten
Autoren: A.F. Morland
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Zeit wie ein Wasserfall. Er sprach von einem Forschungsauftrag, den er zu bekommen hoffe, er erzählte von seinen neuen Kontakten, die er zu einem spleenigen Milliardär angeknüpft hatte. Der Mann wollte Ausgrabungen im Vorderen Orient finanzieren, die Bill leiten sollte. Jedenfalls gab es in diesem Jahr mal wieder genug für Bill zu tun. Er hatte kaum mal Zeit, die Hände in den Schoß zu legen, und damit erging es ihm genauso wie Zamorra, der von einem Brandherd zum anderen eilte, um Geister und Dämonen aus dieser Welt zu verbannen.
    Nach dreißig Minuten Fahrt machte Zamorra plötzlich seinen Hals lang. »He!« rief er erstaunt aus. »Das ist aber nicht der direkte Weg zu dir nach Hause! Oder bist du übersiedelt?«
    »Ich habe nach wie vor dieselbe Adresse«, gab Fleming zurück. »Gratuliere zu deiner ausgezeichneten Beobachtungsgabe.«
    »Was hast du vor?« fragte Zamorra.
    »Ich dachte, ihr würdet mal gern einen unverbindlichen Blick auf das Hotel ›Residence‹ werfen.«
    Drei Minuten später war ihnen dieser Blick bereits gewährt. Bill ließ den Wagen langsam an dem riesigen Gebäude vorbeirollen.
    »Das ist es«, sagte er überflüssigerweise, denn es stand ganz groß an der Fassade.
    »Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren«, stellte Nicole schaudernd fest, »daß das Hotel schon von außen irgendwie bedrohlich aussieht.«
    »Es schlägt einen irgendwie in seinen Bann, nicht wahr?« sagte Bill. »Man braucht es nur anzusehen, und schon fühlt man ein gewisses Unbehagen.«
    Zamorra stellte fest, daß Nicole und Bill recht hatten. Ein deutlich wahrnehmbares Fluidum des Bösen hüllte diesen mächtigen Bau ein, und Zamorras Amulett sagte ihm, daß es sich hier entweder um einen Hort der Dämonen oder um einen Dämonenstützpunkt handelte.
    Was für ein Geheimnis sich auch immer hinter dieser hohen, imposanten Fassade verbarg, der Professor war entschlossen, es zu lüften.
    Bill drückte wieder etwas mehr aufs Gaspedal. »Wie war der erste Lokalaugenschein?« fragte er seine Freunde.
    »Beeindruckend«, antwortete Nicole, und Professor Zamorra nickte dazu beipflichtend.
    Es war nun nicht mehr weit bis zu jenem Wolkenkratzer, in dem Bill wohnte. Am frühen Nachmittag wollte Lieutenant Jim Socco auf einen Sprung bei Bill Fleming vorbeikommen. Zum ersten, um Professor Zamorra und Nicole kennenzulernen und zum zweiten, um den beiden zu berichten, was er über das Hotel »Residence« in Erfahrung gebracht hatte.
    ***
    Cannons Adamsapfel hüpfte nervös auf und ab. Hatte ihm der Bourbon diese Sinnestäuschung eingebrockt? Träumte er mit offenen Augen? Was er sah, konnte doch unmöglich Realität sein. Er biß sich in den Daumen der linken Hand. Er grub seine Zähne fest in das Fleisch. Ein heftiger Schmerz raste bis zu seinem Ellenbogen hoch. Jetzt wußte er, daß er hellwach war.
    Verdattert beobachtete er das gruselige Schauspiel, das ihm da geboten wurde.
    Das Flirren und Flimmern hatte sich blitzschnell verdichtet, hatte Gestalt angenommen.
    Heilige Mutter Gottes, was für eine grauenerregende Gestalt hatte sich dort aus dem Nichts herauskristallisiert. Cannon stockte der Atem, während sein Herz ratternd gegen die Rippen pochte. Er war nahe daran, an seinem Verstand zu zweifeln.
    Die Erscheinung war groß und wirkte unglaublich kräftig. Sie hatte einen mumifizierten Schädel und war in eine gleißende weiße römische Toga gehüllt. In tiefen schwarzen Höhlen glühten Augen wie Kohlen im Ofen. Die großen gelben Zähne waren zu einem satanischen Grinsen gebleckt.
    Sein Lebtag war Tony Cannon kein gläubiger Mensch gewesen, doch in diesem Moment des furchtbaren Grauens glaubte er, sich vor diesem Geisterwesen nicht anders schützen zu können als mit dem Kreuz, das er nun mit zitternder Hand schlug.
    Der schreckliche Unhold setzte sich mit steifen Gliedern in Bewegung. Er stakte den Korridor entlang, an Cannons Tür vorüber.
    In Tonys Kopf fuhren die Gedanken Karussell. Furcht und Neugier trugen einen heftigen Kampf in seinem Innern aus. Einerseits wollte er wissen, wohin der Unheimliche unterwegs war. Anderseits hatte er Angst, von dem scheußlichen Kerl ertappt zu werden.
    Was dann?
    Welche Gefahr drohte ihm von diesem Horrorwesen?
    Seine Nerven vibrierten so heftig, daß sein gesamter Körper bebte. Schweißnaß klebte sein Unterhemd an ihm. Sein Puls tickte so heftig, daß er befürchtete, jeden Moment müßten seine Handgelenke aufplatzen. Zitternd zog er die Tür ein Stück weiter auf. Es
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