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0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

Titel: 0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe
Autoren: Jason Dark
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Leuchten, diese Hoffnung, durchströmte auch mich. Bill hielt das Taschenmesser schon in der Hand und kappte meine Handfesseln. Er wollte auch die Stricke an den Füßen durchtrennen, doch dazu kam er nicht mehr.
    Der Werwolf griff ihn hinterrücks an, schlang seinen Arm um Bills Kehle und zog ihn zurück.
    Bill Conolly verlor das Gleichgewicht. Gemeinsam mit der Bestie stieß er gegen die abgerundete Bordwand, bekam das Übergewicht und fiel ins Wasser.
    Der Werwolf hatte nicht losgelassen. Er verschwand mit Bill Conolly in den Fluten.
    Für meinen Freund sah es böse aus. Er hatte jetzt gegen zwei Bestien zu kämpfen. Ich säbelte verzweifelt an den Fußfesseln, denn Bill hatte das Messer zum Glück fallen gelassen. Ich achtete dabei auch nicht auf die Schmerzen, als das Blut mit ungeheurer Geschwindigkeit durch die Adern strömte. Die Arme und Beine waren zu lange gefesselt gewesen.
    Ich durfte Bill nicht im Stich lassen und schüttelte die Schwäche kurzerhand ab. Etwas taumelnd lief ich zur Steuerbordseite des Schlauchbootes und ließ mich kopfüber in die See fallen.
    Das Schwimmen bereitet mir Mühe. Noch wollten meine Arme und Beine nicht richtig arbeiten, aber ich gönnte mir nicht eine Sekunde Pause.
    Ganz waffenlos war ich nicht. Den silbernen Dolch hatten sie mir gelassen oder ihn einfach übersehen.
    Ich zog ihn.
    Nur wo steckte Bill?
    Bei Sonnenlicht kann man unter Wasser schon nicht viel erkennen, in der Dunkelheit jedoch ist die Sicht noch schlechter.
    Ich schwamm ein paar Yards vor, weg von unserem Boot.
    Da sah ich den Schatten.
    Nein, zwei sogar. Einen größeren und einen kleineren. Der größere Schatten entpuppte sich als Bill mit seinem Bedroher, dem Werwolf. Der andere Schatten war Hiller.
    Er schwamm auf die beiden zu.
    Ich kam von der anderen Seite. Noch hatte mich Buck Hiller nicht gesehen. Dabei hoffte ich nur, daß es noch eine Weile so blieb.
    Wie lange Werwölfe unter Wasser bleiben können, wußte ich nicht. Ich hoffte, nicht länger als Menschen.
    Das waren Ideen, die mir in Bruchteilen von Sekunden durch den Kopf schossen. Dann hatte ich keine Zeit mehr zum Denken. Ich mußte handeln und kämpfen.
    Ich war schneller und erreichte die Kämpf enden als erster. Noch vor Buck Hiller.
    Bill hing wie eine Puppe in den Armen der Bestie. Er machte zwar noch Schwimmbewegungen, aber die waren mehr als lahm.
    Der Werwolf sah mich zuerst.
    Plötzlich ließ er Bill los.
    Der Reporter schwebte im Wasser und sank dann langsam in die Tiefe. Ich wollte ihm nach, aber die verdammten Bestien griffen mich an. Hiller hielt sich noch zurück, da er etwas weiter entfernt war. Dafür streckte sein Artgenosse die Pranken aus.
    Ich machte eine Rolle vorwärts und tauchte unter den zupackenden Klauen hinweg. Dann riß ich meinen rechten Arm hoch und stach von unten her mit dem geweihten Dolch zu.
    Ich merkte, wie der Werwolf zusammenzuckte. Im nächsten Moment wühlte er mit Armen und Beinen das Wasser regelrecht auf und traf mich an der Schulter.
    Ich wurde zurückgeworfen, fing mich jedoch sofort und tauchte in die Tiefe.
    Ich mußte Bill hochholen.
    Vier Schwimmstöße brachten mich einige Yards weit, und plötzlich sah ich das dunkle Etwas dem Meeresboden entgegentrudeln. Sofort glitt ich näher heran. Aus Bills Nase perlten ein paar Luftblasen. Dann aber hatte ich ihn.
    Wie ein Baby fing ich ihn auf.
    Auch mir wurde inzwischen die Luft knapp, aber ich gab nicht auf, strampelte mit den Beinen und schwamm der Oberfläche entgegen. Wenn mich Hiller jetzt entdeckte, konnte er uns beide erledigen, doch zum Glück waren wir etwas weiter vom Kampfplatz abgekommen, so daß wie bei dieser schlechten Sicht nicht so leicht zu entdecken waren.
    Kurz bevor meine Lungen platzten, tauchte ich auf. Weit öffnete ich den Mund, saugte die Luft ein und zah zu, daß Bills Kopf über Wasser blieb.
    Das war ziemlich schwierig, denn die lange Dünung schaukelte uns hin und her. Manchmal spritzten Wellen über. Ich bekam Wasser in den Mund, hustete und keuchte, während ich Bill weiterhin festhielt.
    »Wir schaffen es!« japste ich, »wir schaffen es, Bill!«
    Ich machte mir selbst Mut, ich durfte nicht aufgeben. Immer wieder fuhr eine Welle über das Gesicht meines Freundes, und mir fiel es von Sekunde zu Sekunde schwerer, mich und den guten Bill über Wasser zu halten.
    Wo war das Boot?
    Ich schaute in die Runde.
    Nicht weit von uns entfernt höchstens fünf Yards – schaukelte es auf dem Wasser.
    Die Strecke schaffte ich
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