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0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

Titel: 0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe
Autoren: Jason Dark
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Rücken. So ganz würde er sich an das Aussehen nicht gewöhnen können. Und er wollte die Monster auch nicht zum Feind haben.
    »Wie geht es Susan?« erkundigte sich van Cleef.
    »Sie liegt in der Kabine und schläft selig.«
    Der Werwolf nickte zufrieden. Nur flüchtig dachte er daran, daß diese Susan Howard ihn einmal geliebt hatte und sie ihm auch nicht gleichgültig gewesen war. Aber das war vorbei. Dieses andere Leben lag längst hinter ihm. Die letzten beiden Stunden hatten alles radikal auf den Kopf gestellt.
    Susan Howard war jetzt nicht mehr seine Geliebte, sondern seine Geisel.
    Und sollte etwas schieflaufen, dann würde er seine ehemalige Freundin eiskalt über die Klinge springen lassen. Van Cleef dachte nur noch menschlich in den negativen Dingen, ansonsten hatte das Tier in ihm die Oberhand gewonnen.
    »Ich hoffe, die Kabine ist…« van Cleef schluckte. Manchmal fiel ihm das Sprechen schwer. »Sie… sie ist trotzdem abgeschlossen.«
    »Natürlich«, erwiderte der Sergeant. Er griff in die Tasche und suchte seine Schachtel mit den Zigarillos. Gelassen steckte er sich ein dünnes Stäbchen zwischen die Lippen und rauchte genußvoll. Er fühlte sich im Verein mit den Werwölfen sehr gut aufgehoben, und wenn alles klappte, wie er es sich vorgestellt hatte, dann war er bald ein reicher Mann. Mehr wollte er nicht.
    »Wir werden übrigens verfolgt«, sagte van Cleef.
    »Also doch Ärger.«
    »Nein.«
    »Ist es nicht die Polizei?«
    Der Werwolf schüttelte seinen Raubtierschädel. »Ein Fischtrawler hat sich in unser Kielwasser gehängt. Vielleicht glaubt er, durch ein Boot der Marine geschützt zu sein.«
    »Das sind Schmuggler«, sagte der Sergeant.
    »Genau.«
    Rapp sog hastiger an seinem Zigarillo. »Die Burschen könnten uns auch gefährlich werden, wenn sie nur in unserer Nähe bleiben. Polizeiboote jetzt schon im Kielwasser zu haben, paßt mir nicht.«
    »Mir auch nicht«, sagte van Cleef.
    »Was machen wir?«
    »Warnen können wir sie nicht…«
    »Okay.«
    Rapp hatte verstanden. Die Wölfe standen vor einer ersten Bewährungsprobe. Sie würden sich der Besatzung des Schiffes annehmen und dann…
    Der Sergeant grinste, als er die Brücke verließ. Gefühle waren ihm fremd geworden.
    Draußen packte ihn der Wind. Gischt sprühte über und wehte als feiner Regen auf das Deck.
    Die Werwölfe kauerten im Schatten der Aufbauten. Sie hatten überall Deckung gefunden, waren kaum auszumachen, und man konnte ihren Standort eigentlich nur am Leuchten der Raubtieraugen wahrnehmen.
    Der Sergeant schnippte sein Zigarillo über die Bordwand.
    Lässig schritt er über Deck. Er fühlte sich ungeheuer sicher, war selbstbewußt und auch arrogant. Wenn dieser Trawler tatsächlich die Frechheit besitzen sollte, sich weiterhin anzuhängen, würde niemand von der Besatzung überleben.
    Eine Galgenfrist von fünf Minuten wollte der Sergeant der Besatzung noch geben.
    Er schritt vor bis zum Heck. Die Schraube wühlte das Wasser auf, so daß das Schnellboot einen schaumigen Streifen in seinem Kiel nachzog.
    Rapp starrte über die Wasserfläche. Er suchte den Trawler. Obwohl seine Augen gut waren, gelang es ihm nur schwer, die Silhouette des Schiffes auszumachen. Der Mond war weiter gewandert und hatte sich zudem hinter einem leichten Wolkenschleier verzogen.
    Dann aber sah Rapp das Schiff.
    Es hatte keine Leuchten gesetzt.
    Dem Sergeant fiel ein, daß auch das Schnellboot ohne Beleuchtung gefahren war, und er kam zu der Überzeugung, daß sich die anderen aus diesem Grund an sie gehängt hatten. Sicher nahm die Besatzung dort an, Schmuggler vor sich zu haben.
    Den Zahn würden sie ihnen ziehen.
    Eine Weile beobachtete Rapp das Schiff. Es kam nicht näher und fiel auch nicht weiter ab.
    Als Rapp hinter sich ein Geräusch hörte, kreiselte er blitzschnell herum. Sofort hielt er die MPi schußbereit, doch es war nur einer der Werwölfe, der zu ihm kam.
    Rapp wußte den Namen nicht. Die Bestien sahen nach der Verwandlung alle gleich aus. Der Wolf hatte sich aufgerichtet. Sein dunkles Fell glänzte naß. Gischt hatte ihn gebadet.
    »Wir werden verfolgt«, sagte Rapp.
    Ein drohendes Knurren war die Antwort.
    Rapp grinste. »Keine Angst, ihr sollt euren Spaß haben.« Er schaute auf die Uhr.
    Die Zeit war um!
    Jetzt mußte er etwas unternehmen. Rapp wollte schon zu van Cleef zurückgehen, als er rein instinktiv noch einen Blick über das Meer gleiten ließ.
    Da sah er das zweite Boot.
    An der schäumenden Bugwelle erkannte Rapp,
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