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0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe

Titel: 0090 - Jagd auf die Dämonenwölfe
Autoren: Jason Dark
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Felsen.
    Ich an Stelle der Werwölfe wäre geflohen, ihr Boot war immer schneller als der beste Schwimmer. Aber das taten die beiden nicht. Sie blieben und schauten sowohl am Bug als auch am Heck über die Bordwand des Schlauchbootes.
    Mich hatten sie vorerst vergessen.
    Zum Glück.
    Vor mir sah ich Hillers breiten Rücken. Ich versuchte mich wieder etwas aufzurichten. Dadurch geriet das Boot zwangsläufig in schaukelnde Bewegung. Hiller merkte dies und drehte sich um.
    Er fauchte mir seinen Haß entgegen und schrie: »Freu dich nicht zu früh, wir packen euch beide!«
    Ich sagte nichts, denn wenn ich ihn reizte, drehte er durch, und ich war noch immer gefesselt.
    Aber Hiller entdeckte etwas anderes. Zwei Ruderstangen waren am inneren Rand der Bordwand mit Stricken befestigt. Zur Sicherheit, falls der Motor ausfiel.
    Hiller machte seinen Kollegen darauf aufmerksam.
    Der begriff sofort und packte die erste Ruderstange. Buck Hiller löste die zweite.
    Jetzt hatte es Bill noch schwerer. Wenn er auftauchte, würden sie augenblicklich zustoßen. Der Motor war abgestellt worden, unser Boot schwamm jetzt in der langen Dünung. Die Strömung hatte es aus der kleinen Bucht herausgetrieben.
    Wo war Bill?
    Minuten vergingen, ich sah nichts von ihm. Und auch die beiden Werwölfe hatten ihn nicht entdeckt. Mittlerweile stellte ich mir die Frage, ob Bill es überhaupt geschafft hatte. Wenn nur die Fesseln nicht gewesen wären!
    Dann schrie Hillers Kumpan auf. »Da ist er!«
    Buck Hiller beugte sich noch weiter vor. »Wo?«
    Die Pranke der anderen Bestie stieß nach vorn. Hiller drehte sich etwas, um besser sehen zu können. Er kam dabei dicht an mich heran.
    Zum drittenmal versuchte ich es.
    Und diesmal hatte ich Erfolg.
    Beide Füße stieß ich in seinen Rücken. Der Stoß war so gewaltig, daß Hiller über Bord geschleudert wurde.
    Ich hatte jetzt noch einen Gegner.
    Der fuhr herum.
    Er starrte mich an. Kalt und gnadenlos war sein Blick, und ich glaubte, tief im Innern seiner Pupillenschächte den Haß sprühen zu sehen.
    Er hielt das Ruder in der Hand. Es bestand aus Holz und war ziemlich schwer. Eine gefährliche Waffe.
    Die Bestie holte aus.
    Schräg fegte das Ruderblatt auf mich zu. Ich glaubte das Pfeifen zu hören, als es die Luft durchschnitt. Der Werwolf hatte sich hingekniet, und viel Wucht und Kraft in den Hieb gelegt. Er war sich seiner Sache sicher.
    Nun kam es mir zugute, daß das Schlauchboot so breit war. Ich rollte mich zur Seite.
    Und dies im letzten Moment.
    Dicht neben mir hackte das Ruderblatt auf den hölzernen Boden des Schlauchbootes. Der Hieb war so hart geführt worden, daß die Ruderstange zerbrach.
    Vor Wut heulte der Dämon auf.
    Ich bekam kostbare Sekunden, die ich nutzen konnte, gab mir Schwung und saß. Aus dieser Lage versuchte ich auf die Knie zu kommen, was mir jedoch nicht gelang, da das Boot in der langen Dünung zu sehr schaukelte.
    Ich hatte Mühe mit dem Gleichgewicht.
    Der Werwolf aber drehte sich.
    Jetzt hielt er die abgebrochene Ruderstange in der Hand. Beide Fäuste klammerte er um das Holz. Vor seinem Maul sprühte Geifer. Er wollte mich fertigmachen.
    Aber auch außerhalb des Bootes wurde gekämpft. Ich vernahm einen wilden Fluch und mußte unwillkürlich grinsen, weil ich Bills Stimme erkannt hatte.
    Er lebte also noch, dieser alte Eisenfresser.
    Und das machte mir Mut.
    Ich ließ die Bestie kommen. Als sie mit der Stange zustieß, warf ich mich zur Seite.
    Diesmal jedoch nicht schnell genug. Das Holzteil bohrte sich in meine Hüfte, so daß ich vor Schmerz aufschrie und mir fast die Tränen liefen.
    Der Werwolf röhrte triumphierend. Er hechtete auf mich zu. Gefesselt wie ich war, kam ich nicht rasch genug weg, und der massige Körper prallte auf mich.
    Die Pranken griffen über meine Brust, näherten sich der Kehle und griffen zu.
    Ich versuchte noch die Hände hochzureißen, doch es hatte keinen Zweck.
    Der Werwolf war schneller. Ich kämpfte verzweifelt, wand mich unter seinem Griff, warf mich hin und her, doch er gab nicht nach.
    Meine Kraft erlahmte. Ich merkte nicht das Schaukeln des Bootes, und obwohl ich die Augen weit geöffnet hatte, sah ich nur einen roten Schleier.
    Urplötzlich bekam ich wieder Luft. Ich vernahm ein hartes Klatschen, hörte einen wilden Fluch und einen Schrei. Dann war eine andere Gestalt neben mir.
    Bill Conolly.
    »John!« keuchte er. Sein Haar hing ihm naß in die Stirn; er sah abgekämpft und erschöpft aus, aber seine Augen leuchteten.
    Und dieses
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