Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
009 - Das Geheimnis der Statue

009 - Das Geheimnis der Statue

Titel: 009 - Das Geheimnis der Statue
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
er doch noch dem Irrsinn verfallen. Er hatte immer am Leben gehangen und selbst in dieser Situation gab er nicht auf, sondern würde versuchen, das Beste daraus zu machen. Der Gedanke an die Gefahr durch die Kyphorer und das Gefühl, eine Aufgabe zu haben, halfen ihm dabei.
    »Steht auf«, rief er den Bulowas zu. Er versuchte, seine Stimme möglichst hart klingen zu lassen, konnte aber nicht verhindern, dass sich unter der schockierenden Erkenntnis seiner Lage ein leichtes Zittern hinein stahl. Vielleicht würde es durch den Translator nicht übertragen werden.
    Zögernd und immer noch in demütiger Haltung kamen die Bulowas seinem Befehl nach. Mit gesenkten Köpfen, als wagten sie nicht, ihn anzusehen, standen sie vor ihm.
    Blitzartig schossen Nolan die verschiedenen Möglichkeiten, wie er sich verhalten konnte, durch den Kopf.
    Er könnte versuchen, ihnen klarzumachen, dass er kein Gott war, doch es war erstens sehr fraglich, ob ihm dies gelingen würde und zweitens wäre das Ergebnis letztlich wahrscheinlich gar nicht in seinem Sinne. Er hatte erlebt, wie tapfer die Bulowas sich auch in einen aussichtslosen Kampf stürzten. Vermutlich würden sie es wieder tun, wenn er es nicht verhinderte.
    Also würde er zumindest für eine Weile versuchen, seiner Rolle als Gott gerecht zu werden.
    Flüchtig musterte er die toten und gelähmten Opfer des Kampfes. Ihnen blieb keine Zeit, die Toten zu bestatten. Sollten das die Kyphorer übernehmen, deren Verstärkungstrupp sicherlich irgendwann erscheinen würde. Nolan konnte sich nicht vorstellen, dass der Kugelschreiber das Star Gate auf Dauer blockieren würde. Zu groß wäre in einem solchen Fall die Gefahr, durch einen dummen Zufall die Verbindung zu einer Welt auf Dauer zu verlieren. Vielleicht griff der unbegreifliche Stationscomputer ein, bedingt durch eine Art Sicherheitsschaltung und transmittierte den Kugelschreiber einfach irgendwohin, damit der Gitterkäfig wieder frei wurde?
    »Führt mich zu eurem Dorf«, befahl er. »Und nehmt auch eure ohnmächtigen Stammesbrüder mit.«
    Das erwies sich als gar nicht so einfach, da nur noch vier Bulowas unversehrt waren, aber mehr als doppelt so viele bewusstlos im Gras lagen. Sie luden sich jeder, auch er selbst, einen Bewusstlosen auf die Schulter. Entsetzt versuchten seine Begleiter, ihn davon abzuhalten. In ihrer Vorstellungswelt gab es wohl keinen Platz für so niedrige Arbeiten eines Gottes, aber er wies sie mit einer barschen Handbewegung zurück.
    Der Weg war nicht so weit, wie er im stillen befürchtet hatte. Das Dorf lag noch nicht, wie er es von der Gegenwart her kannte, in der weit entfernten Felsenschlucht, sondern kaum eine Viertelstunde weit entfernt. Es war auch nicht aus Lehmhütten gefertigt, sondern bestand aus großen Zelten, wie sie in der irdischen Frühgeschichte von Nomaden benutzt worden waren.
    Aufgeregt kamen ihnen die Bulowas entgegen. Die Kunde von ihrem Eintreffen musste bereits von Spähern ins Dorf getragen worden sein. Schwer atmend ließ Nolan seine Last zu Boden sinken. Seine Begleiter redeten auf ihre Stammesgefährten ein. Augenblicklich schlug deren anfänglich aggressive und feindselige Haltung ebenfalls in Demut um. Auch sie warfen sich zu Boden, um ihm zu huldigen.
    Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein , dachte William Nolan, ohne sich daran zu erinnern, woher der Satz ihm bekannt vorkam.
     
    *
     
    Verbittert registrierte Ken Randall den Soldaten, der genau gegenüber des kleinen Fertighauses, das man Pieto zur Verfügung gestellt hatte, wie zufällig am Fenster saß und scheinbar gelangweilt in die Nacht starrte.
    »Den übernehme ich«, sagte der Survival-Spezialist, trat zur Tür des Aufpassers und klopfte. Der Soldat öffnete und ließ ihn eintreten, als er erkannte, wen er vor sich hatte. Nach Commander Haller war Ken Randall als Survival-Spezialist und einer der Menschen, die Phönix entdeckt hatten, einer der einflussreichsten Leute.
    »Womit kann ich Ihnen dienen?«, erkundigte sich der Wachhabende.
    Randall schloss die Tür hinter sich und versetzte dem völlig überraschten Mann einen Handkantenschlag ins Genick. Noch bevor der Soldat die Gefahr überhaupt erkannte, brach er bewusstlos zusammen.
    Die beiden Survival-Spezialisten betraten Pietos Quartier. Wie alle anderen hier errichteten Häuser, bestand es nur aus einem Wohn- und einem Schlafraum sowie einem kleinen Badezimmer. Alles war mit nüchternen, ausschließlich zweckbestimmten Möbeln eingerichtet.
    Der junge Bulowa
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher