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009 - Das Geheimnis der Statue

009 - Das Geheimnis der Statue

Titel: 009 - Das Geheimnis der Statue
Autoren: STAR GATE - das Original
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mich interessiert, ist, was mit der Siedlung und den Menschen passiert ist. Sagen Sie es mir endlich.«
    »Sehen Sie lieber endlich ein, dass Sie Ihr Spiel verloren haben. Widerstand gegen den Bund von Dhuul-Kyphora ist das schwerste aller Verbrechen und wird entsprechend geahndet, vergessen Sie das nicht.«
    Nolan sah ein, dass er nicht weiterkam und keine weitere Zeit verlieren durfte. Er betätigte den Abzug der Waffe. Mit einem durchdringenden Summen raste der Leitstrahl mit der Schockenergie auf den Fremden zu. Ohne einen Laut brach das Wesen, das sich als Kyphorer bezeichnet hatte, zusammen.
    William Nolan bückte sich nach der Waffe des Mannes. Sie unterschied sich nicht grundlegend von einer irdischen und das Funktionsprinzip war leicht zu durchschauen. Es gab einen Abzug und einen Schalter, mit dem man vermutlich zwischen Schockenergie und dem tödlichen Energiestrahl wählen konnte. Mit dieser Doppelfunktion mochte die Waffe ihm unter Umständen bessere Dienste als sein Schocker leisten.
    Nolan schob sie zusätzlich in seinen Gürtel und lief auf den Ausgang zu, doch noch bevor er ihn erreichte, blieb er stehen. Die Idee, die ihm gekommen war, war so nahe liegend, dass er nicht begriff, warum er nicht früher darauf gekommen war. Eilig trat er zu dem Star Gate. Er wusste nicht genug über die Anlage, um den Transmitter elektronisch abriegeln zu können. Dafür gab es aber eine andere, völlig simple Möglichkeit, die Empfangsbereitschaft des Star Gates zu blockieren.
    Kein Transmitter konnte eine Sendung empfangen, wenn der dafür vorgesehene Platz bereits anderweitig besetzt war. Gegenstände von wenigen Zentimetern Größe reichten bereits aus, diese Art der Blockierung herbeizuführen. Ein Kugelschreiber zum Beispiel …
    In einer Tasche seines Overalls trug William Nolan einen bei sich. Entschlossen legte er ihn in den Gitterkäfig, bevor er sich endgültig dem Ausgang zuwandte.
    Als er die Pyramide verließ, bot sich ihm ein seltsames Bild. Das Bild von vier Bulowas, die vor dem Ausgang knieten und nun demütig die Köpfe senkten, bis ihre Gesichter den Boden berührten.
    Auf genau die Art demütig, die man einem Gott eben entgegenzubringen pflegte …
     
    *
     
    »Pass auf, dass du dir nicht auf die Unterlippe trittst«, vernahm Ken Randall eine spöttische Stimme, die ihn aus seinen Gedanken schreckte.
    Verwirrt blickte er sich um. Tanya Genada lehnte nur wenige Schritte von ihm entfernt an einer Hauswand. Er war so in seine Grübeleien versunken gewesen, dass er sie zuvor nicht bemerkt hatte.
    Lachend stieß sie sich von der Wand ab und trat neben ihn. »Du machst ein Gesicht, als hätte man dich gerade zum Staubfegen auf einen unbewohnten Asteroiden abkommandiert.«
    »Bei unserer Lage erscheint mir so ein Gesicht immer noch normaler als dein ewiges Zahnpasta-Werbelächeln«, gab Ken ungnädig zurück. »Wie kriegst du das eigentlich immer hin? Hast du dir die Mundwinkel festgeklebt?«
    Tanyas spöttisches Lächeln verschwand schlagartig. Seine Worte taten Ken Randall noch im gleichen Moment wieder leid, in dem er sie aussprach. Ihm wurde bewusst, dass er seine Kollegin nur als Ventil benutzte, um seine eigenen Hilflosigkeit zu überdecken und die daraus geborene, aufgestaute Aggressivität abzuladen. Er fühlte sich schäbig, aber zugleich erwachte auch ein unsinniger Trotz in ihm, der es ihm unmöglich machte, sich zu entschuldigen.
    »Du bist und bleibst eben ein eingebildetes Ekel«, zischte die Survival-Spezialistin. In ihrer Stimme schwang eine Kälte mit, die er von ihr nicht gewöhnt war. Randall begriff, dass die Situation sie ebenso belastete wie ihn selbst und dass seine Worte ihre nach außen hin ruhige und selbstsichere Fassade eingerissen hatte.
    »Schon gut«, murmelte er. »Wir sind wohl alle etwas überreizt. Was machst du hier?«
    »Darüber bin ich dir wohl keine Rechenschaft schuldig«, gab Tanya immer noch wütend zurück, bemerkte aber sofort, dass sie den Bogen überspannt hatte. »Wahrscheinlich das gleiche wie du«, fügte sie in versöhnlicherem Tonfall hinzu. »Ich wollte nur etwas Luft schnappen.«
    »Frische gute Phönix-Luft«, ergänzte Randall. »Ist ja auch mal ganz was anderes als der Smog auf der Erde.«
    Tanya seufzte.
    »Selbst den würde ich in Kauf nehmen, um mal wieder nach Hause zu kommen. Verrückt, solange ich auf der Erde war, träumte ich immer von einer Welt wie dieser. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch mal so was wie Heimweh verspüren
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