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0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

0089 - Killer, Kampf und Kugelregen

Titel: 0089 - Killer, Kampf und Kugelregen
Autoren: Kampf und Kugelregen Killer
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Abendstunden der »Rat der großen Vier«, wie sich die Bosse der Fitzgerald-Gruppe in ihrer selbstherrlichen Art gern bezeichneten.
    Die bedeutsame Tagung fand wieder im Wohnzimmer Samuel Fitzgerald statt.
    Da wurde mit Zahlenkolonnen jongliert, die einem mittleren Industriekonzern zur Ehre gereicht hätten.
    Mit monotoner Stimme las der bebrillte »Sekretär« Richard Donlevy die Bilanz vor. Fitzgerald, der plumpe Ellington und der dunkelhäutige Italiener Tarsini berauschten sich an den Summen, die sie im Lauf des letzten Jahres aus Arbeitern, Betriebsinhabem und Geschäftsleuten herausgepresst hatten.
    »Ortsgruppe 1: 827 522 Dollar, Ortsgruppe2: 754 391 Dollar,Ortsgruppe3: 484 206 Dollar…«
    Schließlich kam Donlevy zu den Ausgaben. Bei jeder Zahl, die der Sekretär nannte, zuckte Fitzgerald zusammen und seine Stirn bestand nur noch aus Zornesfalten. Die Ausgaben machten kaum zehn Prozent der Einnahmen aus, aber Fitzgerald begann bald zu fluchen.
    »Das wird nächstes Jahr anders, Doc«, entschied er wütend.
    Donlevy sah unwillig von dem Aktenstapel auf.
    »Willst du die Zahlungen noch mehr herunterschrauben? Wir müssen unseren Männern schon einiges zahlen, wenn sie den Leuten das Maul stopfen sollen.«
    »Das gefällt mir alles nicht«, brummte Fitzgerald ungehalten. »Wir müssen schließlich damit rechnen, dass wir nicht mehr lange weitermachen können.«
    »Ich glaube, ich versteh dich nicht mehr ganz, Samy«, meinte Donlevy kühl. »Wir haben schließlich so viel, dass wir bis an unser Lebensende ausgesorgt haben. Man darf den Bogen nicht zu sehr überspannen.«
    »Ach, geh mir von der Pelle mit deinen ewigen Bedenken«, knurrte Fitzgerald und maß seinen Sekretär mit verächtlichen Blicken. »Ich bin der Boss, und ich bestimme, was zu tun ist, verstanden.«
    »Spiel dich nicht zu sehr auf«, fuhr Clark Ellington dazwischen. »Ich finde der Doc hat gar nicht mal so Unrecht. Wir müssen schließlich mal eine Grenze finden. Sonst sind wir verdammt schnell am Abgrund angelangt.«
    Der Italiener-Tarsini stelle sich ebenfalls auf die Seite von Donlevy und Ellington.
    Fitzgerald wurde unsicher.
    Einlenkend sagte er:
    »Wir wollen uns nicht streiten, Leute. Wir sitzen doch nun mal alle in einem Boot, nicht wahr? Ich sehe ein, dass man nicht zu weit gehen darf. Gut, die Zahlungen werden also nicht gekürzt. Ich will euch noch ein weiteres Zugeständnis machen: Wir werden die Bestechungsgelder erhöhen.«
    »Ein guter Gedanke, Samy«, lobte Donlevy. Die beiden anderen waren derselben Meinung.
    »Lieber ein bisschen mehr ausspucken, aber sicher gehen«, meinte Tarsini.
    Da läutete das Telefon.
    Unwillig über die Störung zog Fitzgerald den Teewagen zu sich heran, auf dem der Apparat stand und hob den Hörer ab. Polternd nannte er seinen Namen.
    »Hab ’ne gute Nachricht für Sie, Mister Fitzgerald«, ertönte eine Männerstimme vom anderen Ende der Leitung.
    »Wer sind Sie denn?«, erkundigte sich der Boss.
    »Mein Name tut nichts zur Sache.«
    »Na, dann legen Sie mal los, Mister Unbekannt.«
    »Sekunde, bitte. Erst muss ich wissen, was Sie für eine gute Nachricht bezahlen. Sie könnten ein ziemlich lukratives Geschäft machen.«
    »Mit Ihnen?«
    »No. Ich gebe Ihnen nur einen Tipp. Auswerten müssen Sie die Sache. Wie ich Sie kenne, werden Sie sich das Geschäft nicht durch die Lappen gehen lassen.«
    »Machen Sie es nicht so spannend, Mister Unbekannt. Aber sehen Sie, ich sage immer Mister Unbekannt. Wäre es nicht besser, wenn Sie mir doch Ihren werten Namen verrieten?«
    »Lieber nicht, Mister Fitzgerald. Also, wie viel zahlen Sie?«
    Fitzgerald wand sich.
    »Hören Sie, eine genaue Summe lässt sich nicht aus dem Ärmel schütteln. Aber wenn das Geschäft gut ist, kann ich Ihnen jetzt schon versprechen, dass Sie nicht zu kurz dabei kommen.«
    Nach einer kleinen Pause sagte der fremde Gesprächspartner.
    »In der Clinton Street hat sich ’ne neue Textilbude etabliert.«
    »Wie heißt die Firma?«
    »Miller & Co.«
    »Seltener Name«, lachte Fitzgerald. »Na und?«, fragte er lauernd.
    »Nun, ich denke, damit ist doch alles gesagt.«
    »Allerdings.«
    »Schön«, sagte der Fremde. »Dann können Sie mir ja jetzt schon konkrete Angaben über den Wert meines Tipps machen. Tausend Dollar. Okay. Ich werde mich zu gegebener Zeit bei Ihnen persönlich melden. Bis dahin muss ich anonym bleiben.«
    »Wie Sie wollen«, brummte Fitzgerald. »Wie sind sie denn zu der Nachricht gekommen?«
    »Ein Bekannter von mir
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