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0084 - Schreie in der Hexengruft

0084 - Schreie in der Hexengruft

Titel: 0084 - Schreie in der Hexengruft
Autoren: Dieter Saupe
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gefunden. Nackte Felsen wie immer, nichts als grobe, unbehauene Steine. Eine natürliche Höhle also.
    Keine Spur von der Hexenbrut.
    Bis sie zum Gipfel des Berges kamen und das Ende der Wand erreicht hatten.
    »Dort hinten ist ein ganz dichter Wald«, sagte Nicole. »Ich glaube nicht, daß wir hindurchkommen.«
    Zamorra sah fasziniert auf eine ganz andere Stelle. Gut zwanzig Meter über ihnen, mitten in einer neuen Wand, öffnete sich ein Tor aus Felsengestein!
    Zamorra machte Nicole ein Zeichen.
    So gut es ging, duckten sie sich im Schutz der niedrigen Büsche.
    Sie bogen die Zweige auseinander. Aber es war nichts zu sehen als die gewaltige Öffnung in der Felswand vor ihnen.
    Sie warteten. Fünf Minuten. Zehn Minuten.
    Nichts geschah.
    Und dann hörten sie ein eigenartiges Brummen in der Luft. Es war unwahrscheinlich, daß die Hexen am hellen Tage mit ihrem Fluggerät durch die Luft schwirrten!
    Es war auch nicht der Flugkörper, der sich da näherte. Es war eine undefinierbare Mischung aus Telegraphenstange und Kanonenrohr!
    Seltsam anzusehen, aber wirklich!
    »Ein prächtiger Zufall!« flüsterte Zamorra. »Jetzt kennen wir das Versteck der Flugmaschinen. Die Hexen müssen selbst ganz in der Nähe wohnen.«
    »Ob sie uns entdeckt haben?« dachte das Mädchen laut.
    »Sie können uns bemerken, und wenn wir bis zum Abend warten.«
    »Das müssen wir in Kauf nehmen, Nicole.«
    Sie warteten eine volle Stunde. Dann wagten sie den Abstieg.
    Es war zwecklos, die Nachforschungen am Tage voranzutreiben.
    Zamorra kombinierte. Der Landeplatz war gefunden. Die Hexen hatten vom Inneren der Höhle aus entweder eine unterirdische Verbindung zu ihren Wohnungen. Oder es mußte ein Weg hinter den Felsen dorthin führen.
    Da stand Zamorras Plan fest. Die Hexen selbst würden ihn in ihr Versteck führen.
    Nicoles Angebot war gut für seinen Plan.
    Und nun brauchte er nur noch zwei Dinge zu tun. Das Mädchen Sonja zu befreien. Und Nicole, die ja selbst in der Gewalt der Hexen sein würde.
    Und außerdem brauchte er Benzin. Es gab keine Frage, daß die Hexenbrut nur durch Feuer zu bezwingen war. Kein offener Kampf, keine Muskelkraft und keine normalen Waffen würden gegen diese teuflischen Wesen etwas ausrichten.
    »Wir fahren bei Matilec vorbei«, sagte er, als sie im Wagen saßen.
    Der Tischler verstand sofort, was Zamorra erklären wollte. Er versprach, alle gefüllten Benzinkanister bereitzustellen. Alle, die er selbst besaß, und die er bei den Nachbarn besorgen würde.
    »Es wäre gut, wenn ein paar Männer mitkommen könnten. Wir müssen zu Fuß ins Wolfstal, also müssen wir die Kanister tragen.«
    Idrinas Vater nickte. Die Männer würden bereit sein.
    ***
    Auch Jana, die sie am Abend aufsuchten, war von dem Plan begeistert.
    Aber was sie sagte, erstaunte Zamorra aufs höchste.
    »Ich freue mich, an Ihrer Seite arbeiten zu können, Professor.«
    »Wie bitte?« machte Zamorra verdutzt.
    »Es ist notwendig, Monsieur, nicht wahr? Wir verkleiden Ihre Sekretärin. Wir beobachten, ob die Hexen auf das hübsche junge Mädchen anbeißen, ist das richtig? Also machen Sie sich verdächtig, wenn Sie ohne das Mädchen gesehen werden. Nicole Duval und ich haben die gleiche Figur. Ich werde Nicoles Sachen tragen und mich mit einer großen Sonnenbrille tarnen. Wie finden Sie das, Monsieur?«
    Belustigt nahm sie Zamorras und Nicoles Staunen hin.
    »Die Idee ist gut, Zamorra«, pflichtete Nicole der Rumänin bei.
    »Sie hat recht, das mußt du zugeben.«
    »Ich gebe es ja zu. Mir ist nur nicht wohl bei dem Gedanken, daß ich Jana in Gefahr bringen könnte.«
    »Bei der nächtlichen Aktion im Wolfstal können Sie mich sowieso nicht gebrauchen. Und mir wäre das, ehrlich gesagt, auch zu gruselig. Ich muß nur so lange an Ihrer Seite sein, wie uns die Hexen tags- über und am Abend beobachten können.«
    »Richtig«, sagte der Professor. »So ließe sich das anstellen. Also ans Werk. Ich darf im Nebenraum mit Marja warten, bis Sie Nicole Duval verkleidet haben. Du bist doch einverstanden, mit Jana die Kleider zu tauschen, Nicole?«
    »Natürlich, Chef. Das weißt du doch. Es ist ein Teil unserer Aufgabe, also gibt es keine Widerrede.«
    »Gehen Sie hinüber zu Marja«, sagte die Lehrerin. »Sie wird sich freuen, Sie wiederzusehen.«
    ***
    »Hoffentlich besorgt sie einen richtig prächtigen jungen Mann für mich«, sagte Nicole am Morgen darauf gutgelaunt beim Frühstück.
    »Ich werde aufpassen, daß er dich mir nicht ausspannt, mein Schatz«,
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