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0083 - Als die Knochenreiter kamen

0083 - Als die Knochenreiter kamen

Titel: 0083 - Als die Knochenreiter kamen
Autoren: A.F. Morland
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interessierten sie nicht mehr. Alle wollten den Zweikampf miterleben. Kein einziger Mongole zweifelte daran, daß Dschingis Khan seinen Gegner besiegen würde.
    Der Khan und Zamorra hatten in der Mitte des Kreises Aufstellung genommen. Bill Fleming, dessen Rücken brannte, als würde jemand die Flamme einer Lötlampe darüberlecken lassen, versuchte verbissen, die Fesseln abzubekommen. Sollte ihm das gelingen, konnte er Nicole befreien, ohne daß es die Tataren, die ihnen alle den Rücken zuwandten, bemerkten…
    Dschingis Khan legte mit einer beispiellosen, beängstigenden Wildheit los.
    Seine ersten Hiebe drängten Zamorra bereits in die Defensive. Nicole Duval biß sich vor Angst um den Professor die Lippen blutig.
    Zamorra war zwar mutig, und er war ausgebildet in Karate, Boxen und noch einigen Kampfsportarten mehr, doch er vermochte das Tatarenschwert nicht so vortrefflich zu führen wie Temudschin, der mit einem solchen Schwert in der Faust zur Welt gekommen war.
    Wüste Schreie ausstoßend, griff der Mongolenherrscher an.
    Zamorra parierte die gewaltigen Schläge mit größter Mühe. Es war nur seiner unwahrscheinlichen Wendigkeit zuzuschreiben, daß der Khan ihm noch keine schwere Verletzung beibringen konnte.
    Nicoles Herzschlag beschleunigte sich.
    Es war Wahnsinn, worauf sich Zamorra da eingelassen hatte. Das konnte nicht gutgehen. Nie im Leben war Zamorra diesem tobenden Teufel gewachsen.
    Dschingis Khan vollführte einen höllischen Tanz um den Professor. Immer wieder attackierte er ihn mit schweren Hieben und kraftvollen Stößen.
    Nur selten gelang es Zamorra, einen Gegenangriff zu starten. Zumeist blieben die Attacken des Professors bereits in den Ansätzen stecken.
    Zamorra kämpfte mit dem Herz eines Löwen, und er versuchte sein Amulett einzusetzen, indem er sein Hemd über der Brust auseinanderriß, doch der silberne Talisman vermochte die ungeheure Kraft des grausamen Wüstlings nicht zu brechen.
    Mehr und mehr kam der Professor in Bedrängnis.
    Die Mongolen feuerten ihren Herrscher brüllend an. Nicole konnte nicht mehr länger zusehen. Sie schloß entsetzt die Augen und drehte den Kopf schluchzend zur Seite.
    Keine Chance! schrie es in ihr. Er hat keine Chance gegen diesen wilden Teufel. Diesmal hat Zamorra zuviel gewagt. Wir werden sterben. Alle drei!
    Bill Fleming kämpfte verzweifelt gegen die Ohnmacht an, die ihn am Pfahl zusammensacken lassen wollte. Er atmete heftig, um die Lungen mit Sauerstoff vollzupumpen.
    Seine wundgescheuerten Hände versuchten immer noch von den widerstandsfähigen Lederriemen freizukommen. Vorhin hatte es einen kleinen Ruck gegeben.
    Nun schnürten ihm die Riemen die Gelenke nicht mehr so straff ab, das gab ihm neue Hoffnung, an die er sich, wie ein Ertrinkender an den Halm, klammerte.
    Nicht aufgeben! sagte er sich gehetzt. Nur nicht schlappmachen!
    Du hast vielleicht noch eine Chance, wenn du freikommst!
    Zwei Schritte von Bill entfernt stand die letzte Reihe des Mongolenringes. Bill sah den Bogen, der ihm aus dem Lederfutteral des Tataren entgegenragte. Und im Köcher steckten zehn Pfeile oder mehr.
    Verdammt, wenn er an die nur herankommen könnte.
    Ein entsetzlicher Jubelschrei ging durch die Menge. Klirrend prallten die Schwerter aufeinander. Zamorra konnte den Hieb nicht stehend durchdrücken.
    Er stolperte zudem über einen Stein, als er die Vehemenz des Gegners mit einem schnellen Rückwärtsschritt auspendeln wollte. Heisere Mongolenkehlen stimmten ein Triumphgeheul an, als Zamorra stürzte.
    Dschingis Khan trat dem Professor das Schwert aus der Faust. Zamorra lag schwer atmend auf dem Boden. Der grausame Mongolenherrscher stand mit hochgehobenem Schwert über ihm…
    In diesem Moment schaffte es Bill Fleming, die Fesseln abzustreifen.
    Gleichzeitig holte Dschingis Khan mit dem Kampfschrei der Mongolen, der Zamorra das Blut in den Adern gefrieren ließ, zum vernichtenden Todesstoß aus.
    Da riß Bill Fleming dem Tataren, der vor ihm stand, gehetzt den Bogen aus dem Futteral. In Gedankenschnelle warf er einen Pfeil auf die Sehne. Er spannte den Bogen und schoß.
    Zischend sauste der Pfeil ab.
    Als würden die Mächte des Himmels ihn lenken, flog er haargenau auf Dschingis Khan zu. Temudschins Schwert wollte auf Zamorra herabsausen, doch der Pfeil war schneller.
    Die metallene Spitze bohrte sich quer durch Dschingis Khans Hals.
    Der Mongolenherrscher stieß einen schaurigen Schrei aus. Das Schwert fiel ihm aus der Klauenhand.
    Er faßte sich mit beiden
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