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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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Beruf verraten haben konnte, aber ich fand nichts.
    Der dritte Brandy brachte mich auf die Idee, dass Clearance Coon einfach misstrauisch und vorsichtig war. Er nagelte mich hier in Washington fest, gab mir eine Aufgabe und verdrückte sich selbst nach New York. Löste ich die Aufgabe korrekt in seinem Sinne, dann würde er mich vielleicht tatsächlich in sein Vertrauen ziehen. Bei Licht besehen blieb mir nichts anderes über, als mich nach seinen Wünschen zu richten.
    Ich ließ mir vom Mixer eine Verbindung nach New York besorgen. Phil bekam ich nicht an die Strippe, aber ich sprach mit Mr. High.
    »Phil pirscht hinter der Lender-Bande her«, sagte der Chef. »Er lässt sie nicht aus den Augen.«
    Ich setzte ihm auseinander, was sich hier ereignet hatte.
    »Sie müssen weitermachen, Jerry«, sagte er sofort.
    Okay, nun hatte ich zwei oder drei Tage Washington vor mir, in denen ich glatt auf Eis gelegt war. Ich konnte nichts anderes tun, als mir die Ausfuhrgenehmigungen persönlich geben zu lassen. Auch die Fingerabdrücke von den Briefen konnte ich mir in der Zentrale persönlich abholen.
    Ich machte aus diesen drei Tagen das Beste. Für alle Fälle richtete ich es so ein, dass ich Joan Merrit an zwei Abenden traf. Wenn Coon irgendjemanden in Washington damit beauftragt hatte, mich zu beobachten, musste er den Eindruck gewinnen, dass ich das Mädchen tatsächlich erpresste. Den Besuch bei der FBI-Zentrale führte ich so vorsichtig durch, dass mich mit Sicherheit dabei niemand sah.
    Am dritten Tag nahm ich die Nachtmaschine nach New York. Morgens um neun Uhr kam ich auf dem La Guardia-Flugplatz an. Ich nahm ein Taxi und fuhr zur Redaktion von Attention!
    ***
    Es war alles völlig unverändert. Cooley saß in seinem Büro, blickte auf, als ich eintrat und sagte nur: »Da sind Sie ja wieder.«
    »Wo ist Coon?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung. War er nicht mit Ihnen unterwegs?«
    »Doch, aber er ist klammheimlich wieder abgefahren. Rufen Sie ihn an und sagen Sie ihm, dass ich wieder hier bin!«
    »Zwecklos. Er ist nicht in seiner Wohnung. Ich habe in den letzten Tagen mehrfach versucht, ihn zu erreichen. Es meldet sich niemand.«
    »Wo ist die Wohnung?«, fragte ich. »Ich werde selbst nachsehen.«
    »Lenox Avenue 840«, antwortete Cooley bereitwillig. »Aber das Sie können sich sparen.«
    Ich fuhr trotzdem hin. Nummer 840 war ein stattliches Gebäude. Der Name Coon stand nicht an den Türschildern. Ich erkundigte mich beim Hausmeister.
    »Mr. Coon ist schon vor einer Woche ausgezogen. Tut mir leid, Sir, aber ich kann Ihnen nicht sagen, wo er sich aufhält.«
    Die ganze Sache roch verdammt danach, als wäre der Vogel aus dem Nest geflogen. Missgelaunt fuhr ich zum Hauptquartier. Phil fand ich in unserem Büro.
    »Nicht auf Lenders Spuren?«
    »Nur nachts«, lachte er. »Tagsüber halten andere die Fährte.«
    »Ich fürchte, du kannst deine Bemühungen einstellen. Coon ist nach unserer gemeinsamen Washingtonreise nicht wieder aufgetaucht, und ich habe das unangenehme Gefühl, das er sich nicht nur vor mir, sondern auch vor meinem aufgezwungenen Partner Criss Lender unsichtbar macht.«
    Phil stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Das wäre wirklich unangenehm. Alles, was wir dann noch tun könnten, wäre, Lender den Mord an Harper nachzuweisen.«
    Ich rieb mir die Stirn.
    »Es kann nicht so einfach sein«, sagte eh. »Lender hat bestimmt sich nicht nur damit begnügt, in groben Zügen über das Geschäft informiert zu werden. Er wird Einzelheiten verlangt haben, und Coon konnte nicht umhin, sie ihm zu geben. Wenn Clearance jetzt einfach verschwindet, dann ist Criss Lender immer noch in der Lage, ihm in die Parade zu fahren und seine Unternehmungen empfindlich zu stören.«
    Phil war mit einer raschen Lösung zur Hand.
    »Nehmen wir also Lender hoch und quetschen wir ihn aus. Dann wissen wir, wie Coons Geschäfte aussahen«, schlug er vor.
    Ich winkte ab. »Ich fürchte, so einfach ist es nicht. Lender wird eisern den Mund halten. Vergiss nicht, wir vermuten eine Menge, aber nachweisen können wir nichts.«
    Ich gab ihm die Fotografien, die in Washington von den Fingerabdrücken gemacht worden waren.
    »Gib es in das Archiv«, sagte ich. »Sie sollen nachprüfen, ob Sie auf diesem Wege Clearance Coons Identität feststellen können.«
    »Du weißt, dass das Tage dauern kann. Fingerabdruckvergleiche sind langwierig.«
    »Das ist im Augenblick nicht wichtig. Da Coon nicht greifbar ist, interessiert es mich im Moment nicht einmal
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