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008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus
Autoren: A.F.Morland
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ich eindringlich.
    »Abel ist so schrecklich grausam.«
    »Ich werde ihn für das, was er getan hat, hart bestrafen«, sagte ich.
    Amanda Yates schüttelte zweifelnd ihren grauen Kopf. »Er wird über uns alle triumphieren. Die Hölle ist in ihm, Mr. Ballard.«
    »Abwarten«, erwiderte ich grimmig. »Ich werde mit ihm Schlitten fahren, wenn ich ihn zu Gesicht kriege.«
    Große Worte, ich weiß. Sie sollten dazu dienen, der Frau Mut zu machen. Es hätte keinen Sinn gehabt, Amanda Yates zu sagen, wie ich die Situation realistisch beurteilte.
    Ich war jedenfalls entschlossen, im Kampf gegen Abel Yates alles in die Waagschale zu werfen, was ich zu bieten hatte, und das war nicht wenig.
    ***
    Als das Schluchzen durch die Halle schwebte, startete nicht nur Tony Ballard. Terence Cusack und Tommy Taylor eilten hinter dem Privatdetektiv her. Tommy vergaß in der Aufregung für einen Moment, sich um Marjorie Ball zu kümmern, und das hübsche brünette Mädchen versäumte es, ihm zu folgen.
    Marjorie blieb unschlüssig stehen. Sie sah die Männer durch die Halle rennen und ehe sie sich entschließen konnte, Tommy Taylor nachzulaufen, handelte Abel Yates.
    Der Grausame zog ein neues Register. In seinem Geisterhaus war er ein unübertroffener Regisseur. Über das Mädchen stülpte sich eine kalte Glocke aus flimmernder Luft.
    Marjorie fröstelte. Auf ihren nackten Armen war die Gänsehaut zu sehen. Verwirrt schaute sie sich um. Jedes Geräusch, das sie verursachte, wurde in der Glocke vervielfacht. Der Schall blieb drinnen, konnte nicht nach draußen dringen. Er stieß gegen die flimmernde Kältewand und prallte davon gleich wieder zurück.
    Marjorie hörte sich aufgeregt atmen. Ein trockenes Schluchzen drang aus ihrer vor Angst zugeschnürten Kehle.
    Die Glocke wurde trübe.
    Marjorie Ball konnte ihre Umgebung kaum noch wahrnehmen.
    Tommy Taylor, Tony Ballard, Terence Cusack… sie verschwanden.
    Das Mädchen fühlte sich schrecklich eingeengt. Platzangst stieg in ihr hoch. Sie wollte sich mit einem kraftvollen Sprung aus der unheimlichen Glocke befördern, doch sie stieß gegen das kalte Flimmern.
    Es ließ sie nicht durch.
    Marjorie Ball fing zu schreien an.
    Sie quälte sich damit selbst, denn ihre Stimme peinigte verstärkt ihr Trommelfell, während kein Laut die Geisterglocke, die Abel Yates geschaffen hatte, verließ.
    Marjorie trommelte verzweifelt mit ihren Fäusten gegen das Hindernis. Die Schläge wummerten dumpf rings um sie herum, dröhnten und machten sie fast wahnsinnig.
    Verstört gewahrte sie, daß die unheimliche Glocke sich bewegte.
    Das Ding entführte sie. Marjorie Ball brauchte dabei keinen Schritt zu tun. Unter ihren Füßen hatte sich ein eiskalter Boden gebildet.
    Marjorie hatte den Eindruck, in der Glocke durch die Halle zu schweben.
    Sah sie denn keiner?
    Bemerkte Tommy Taylor denn nicht, daß sie entführt wurde?
    Wieder schlug sie mit den Fäusten gegen die trübe Wand. Und sie schrie aus Leibeskräften. Es nützte nichts. Niemand wurde auf das, was mit ihr passierte, aufmerksam.
    Und plötzlich war alles vorbei. Die Glocke existierte nicht mehr.
    Marjorie Ball befand sich in einem anderen Raum. Eine seltsame Dunkelheit umgab sie. Die Wände atmeten ihr eine angriffsbereite Bedrohung entgegen. Hatte Abel Yates auch Carrol Palmer hierher geholt? Lebte die Sekretärin des Rechtsanwalts noch?
    »Carrol?« fragte Marjorie Ball zaghaft in die Finsternis. »Miß Palmer, sind Sie hier?«
    Keine Antwort.
    »Miß Palmer!«
    Nichts.
    Aber Marjorie vermeinte zu hören, wie sich in der Tiefe der Dunkelheit etwas bewegte. War das Carrol Palmer? Konnte sie nicht antworten? War die Sekretärin geknebelt? Trotz ihrer Angst tastete sich Marjorie vorwärts. Wenn sie Carrol Palmer fand, war sie nicht mehr allein. Gemeinsam würden sie sich beide besser fühlen.
    Marjories Hand berührte eine Wand. An dieser ging sie entlang.
    Plötzlich war da etwas Lederartiges, das unter der Berührung zusammenzuckte und ein Fiepen und Kreischen ausstieß. Das Mädchen riß erschrocken die Hand zurück. Die Dunkelheit hellte in diesem Moment soweit auf, daß Marjorie Ball erkennen konnte, was sie berührt hatte.
    Das nackte Grauen packte sie.
    Starr waren ihre Augen auf ein abscheuliches Tier gerichtet, das Abel Yates geschaffen haben mußte.
    Eine Fledermaus war es.
    Ein Ungeheuer, dessen graue Flügel eine Spannweite von fast einem halben Meter erreichten. Doch das war nicht das Abscheuliche daran.
    Dieses Tier trug zwischen den
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