Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
mußte. Die Ghouls hatten mich niedergeschlagen. Ihnen verdankte ich es, daß ich in Abel Yates Gewalt gelangte.
    Zum Glück befand ich mich nicht mehr in diesem steinernen Totenbehälter.
    Abel Yates und seine Helfer sollten jetzt erfahren, wie lebendig ich noch war.
    Ich sprang hinter dem Grabstein hervor. Der Wind säuselte hinter mir geisterhaft unter dem Dach der Gruft, in der ich gefangengehalten worden war. In diesem Augenblick wurde mir bewußt, wie kostbar doch die Freiheit ist.
    Ich schlich auf den Busch zu, der den Einstieg in das Labyrinth der Ghouls verdeckte.
    Da gewahrte ich seitlich hinter mir eine rasche Bewegung.
    Dort schien jemand auf der Lauer gelegen zu haben. Ich wirbelte herum. Jemand flog auf mich zu. Die Dunkelheit spie mir eine Gestalt entgegen.
    Es war ein Toter.
    Ben O’Hara.
    Er stürzte sich auf mich, wollte mich wieder einfangen. Ich sprang zurück. Seine Hände schnappten daneben. Ich versetzte ihm einen Karatetritt. Er fiel, war aber sofort wieder auf den Beinen. Ich griff ihn an. Außer ihm schien sich im Moment niemand auf dem Friedhof zu befinden. Ich nahm an, daß die Ghouls und John Jarman in die Unterwelt hinabgestiegen waren.
    Mein linker Schwinger warf ihn gegen die Rückseite eines Grabsteins. Er grunzte. Kraftvoll stieß er sich von dem Stein ab. Damit wuchtete er sich direkt in meinen rechten Aufwärtshaken.
    Die Magie meines Ringes erschütterte ihn schwer. Er torkelte zurück, und ich erkannte, daß er die Flucht ergreifen wollte.
    Er war eine Gefahr für die Menschheit, deshalb durfte ich ihn nicht entkommen lassen.
    Ben O’Hara fuhr herum.
    Meine Hand zuckte zum Gürtel.
    Ich riß die superflache Weihwasserpistole, eine lautlose Waffe, heraus und richtete sie auf den Fliehenden. Der dünne Weihwasserstrahl traf O’Haras Hinterkopf. Der Unselige fiel nach vorn, landete zwischen zwei Gräbern und stellte für mich keine Gefahr mehr dar. Das Weihwasser hatte das Böse aus seinem Körper vertrieben und würde ihm eine Rückkehr verwehren. Keine dämonische Kraft hatte mehr ein Recht auf diesen Körper. Ben O’Hara würde fortan Frieden haben.
    Mit der Weihwasserpistole in der Faust stieg ich in das Labyrinth der Leichenfresser ein. Sicherheitshalber nahm ich auch noch mein silbernes Feuerzeug zur Hand. Ich, der Nichtraucher, brauchte es nicht, um mir eine Zigarette anzuzünden, sondern ich verwendete es dazu, um dämonische Wesen in Flammen aufgehen zu lassen.
    Im Moment diente mir das Feuerzeug als Lichtquelle.
    Aber es war so konstruiert, daß ich es jederzeit auch als Flammenwerfer einsetzen konnte, und dann mußten sich meine Gegner davor gehörig in Acht nehmen, denn die meterlange Flamme, die aus einer kleinen Düse schoß, würde sie im Handumdrehen vernichten.
    Verästelte Gänge.
    Ich entdeckte Fußspuren auf dem Boden. Frisch. Sie wiesen mir einen fast schnurgeraden Weg. Mir kam der berechtigte Verdacht, daß dieser Gang im Haus von Abel Yates endete. Oder begann. Das kam darauf an, von welcher Seite man ihn betrachtete.
    In jeder gegrabenen Höhle, in jedem abzweigenden Gang konnte ein Ghoul lauern. Ich bewegte mich mit größter Vorsicht vorwärts, denn ich wollte von diesen Scheusalen nicht noch einmal niedergeschlagen werden. Ein zweitesmal wäre ich ihnen wohl kaum entronnen.
    Meine Nerven waren so straff wie Klaviersaiten.
    Ich hörte meine eigenen Herzschläge und das Rauschen meines Blutes. Mehr denn je suchte ich die Konfrontation mit Abel Yates, um ihm zu beweisen, daß ich gefährlicher war als er.
    Ich legte noch einige Schritte zurück, mußte mich bücken, auf allen vieren weiterkriechen, und wenig später befand ich mich tatsächlich im Haus von Abel Yates!
    Er arbeitete mit den Ghouls zusammen, sie waren seine Verbündeten, und es war zu befürchten, daß auch sie über Terence Cusack und die anderen herfallen würden. Größte Eile war geboten.
    Ich hastete durch den Keller. Später, wenn hier alles erledigt war, würde ich mich mit der Polizei in Verbindung setzen müssen, damit sie Ben O’Hara vom Friedhof abholte. Und wenn ich John Jarman hier erwischte, würde sich die Polizei auch um seine Leiche kümmern müssen.
    Von den Ghouls würde nichts übrigbleiben, wenn ich sie vor meine Waffen kriegte. Sie würden sich auflösen.
    Und Abel Yates? Der würde zur Hölle fahren.
    Aber noch war das alles Zukunftsmusik. Die Chancen standen für die Gegenseite genauso günstig wie für mich. Vielleicht sogar noch besser, denn Abel Yates konnte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher