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0078 - Die Straße zum Schafott

0078 - Die Straße zum Schafott

Titel: 0078 - Die Straße zum Schafott
Autoren: Die Straße zum Schafott
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drei Mann der Celham-Gang knock out schlägt, und zum Rückzug zwingt, ist auch nicht ohne.«
    Lachend verließen sie zusammen die Polizeistation. Um den Bettler, der auf einer Haustreppe gegenüber der Polizeiwache saß, kümmerten sie sich beide nicht. Und das war ein schwerer Fehler.
    ***
    An der Ecke zur Third Avenue Bridge hinüber in die Bronx unterhielt Jack Corren seit zwei Jahren eine Garage.
    Bei einer günstigen Gelegenheit hatte er zugegriffen und dort eine leere Fabrikhalle gekauft. Da ihm das Geld fehlte, etwas aus der Halle zu machen, kam er auf den Gedanken, sie mit weißer Farbe auf dem Fußboden in kleine Rechtecke aufzuteilen, die gerade groß genug waren, dass ein normaler Personenwagen in die umrissene Fläche passte. Den Platz vermietete er dann für drei Dollar im Monat. Da in New York wie überall in der Welt Parkplätze das Verkehrsproblem Nummer eins sind, fiel es ihm nicht schwer, Dauerkunden für seine Garagenfelder zu finden. Siebzig Wagen passten in die Garage, und nach einem halben Jahr bereits war jeder Platz auf Monate hinaus verkauft. Jack Corren hatte sich ein gleich bleibendes Einkommen gesichert, ohne dass er etwas dafür zu tun brauchte, als das Geld zu kassieren.
    Jack war ein Farbiger, dessen Vorfahren von der Goldküste als Sklaven in die Staaten geschleppt worden waren. Er hatte aber nicht die wuchtige Figur, die man von einem Farbigen zu erwarten bereit ist. Es war eher schmal und schlank. Früher hatte er sich einmal um Miss Goldway beworben, eine rassige Farbige, die im obersten Stock des Mietshauses wohnte, in dem auch Jack seine Wohnung hatte. Aber Miss Goldway hatte ihn nicht geliebt oder war auf eine bessere Partie aus - kurz, die Sache hatte sich zerschlagen. Inzwischen waren beide verheiratet. Miss Goldway hatte einen Mischling namens Bruce Cendley geehelicht, Jack ein entzückendes Mädchen aus der 125. Straße.
    Jack Corren bereute seine Wahl in keiner Weise. Er kam mit Elly, seiner jungen Frau, wunderbar aus. Und sie war über jeden Verdacht erhaben. Mit Miss Goldway hätte er es offenbar nicht so gut getroffen, denn alle Welt munkelte, dass sie ihren Bruce reichlich schamlos betrog, obgleich ihr der gutmütige Kerl alles von seinen nicht geringen Einkünften als geschickter Waschmaschinenvertreter zukommen ließ.
    Vor allem schien Miss Goldway, die jetzige Mrs. Cendley, ein sehr intimes Verhältnis mit einem Mann zu haben, der im Verdacht stand, ein Spitzel der Celham Gang zu sein.
    ***
    Lieutenant Stringer trat vom Bett zurück. Er räusperte sich.
    »Innerlich verblutet«, sagte er. »Seine Eingeweide - na, schweigen wir davon.«
    Er warf seinen Hut auf den wackeligen Tisch, der in einer Ecke stand, und deutete fragend auf den windschiefen Stuhl, der davor stand. Steve nickte nur, und Stringer setzte sich.
    »Ist es wirklich Joe Celham?«, fragte der Reporter.
    »Yes«, sagte Stringer. »Ich kenne das Gesicht. Das ist Joe Celham.«
    Er machte eine Pause, während er nachdenklich hinüber zu dem Toten starrte. Dann wischte er sich plötzlich mit seinem Taschentuch über die Stirn und murmelte: »Ich verstehe nicht, dass Celham seinen eigenen Bruder totschlagen ließ. Soviel bekannt war, hatte der Gangsterchef Celham eine Schwäche für seinen jüngeren Bruder.«
    Steve zündete sich eine Zigarette an.
    »Ich glaube, da kann ich Ihnen Auskunft geben«, murmelte er. »Joe hatte ein Mädchen. Bell war ihr Vorname, mehr hat er mir von ihr nicht gesagt, Lieutenant. Aber der Bruder hatte auch ein Auge auf das Mädchen. Er ließ es sich holen - das waren ungefähr Joes Worte.«'
    »Ich fange an zu verstehen«, bemerkte Stringer. »Joe ließ sich das nicht gefallen und holte sie sich zurück - oder?«
    »No. Er mag es vielleicht versucht haben, aber er fand sie nicht. Er muss an dem Mädchen gehangen haben, man merkte es an der Art, wie er von ihr sprach. Und er gab sich hinsichtlich der Behandlung, die das Mädchen bei seinem Bruder erfahren würde, keinen Illusionen hin. ›Was mein Bruder achtundvierzig Stunden lang in den Händen gehabt hat, das ist ruiniert fürs ganze Leben‹, sagte er auch ungefähr wörtlich.«
    »Aber er wird doch irgendetwas versucht haben, um das Mädchen seinem Bruder wieder zu entreißen?«
    »Ja, nur konnte er sie nicht finden. Sein Bruder müsste sie wohl versteckt haben, wenn sie überhaupt noch leben würde, bemerkte er. Und dann kam er mit der Geschichte heraus, dass er etwas über die Pläne seines Bruders herausgebracht hätte,
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