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0075 - Die Horror-Cops

0075 - Die Horror-Cops

Titel: 0075 - Die Horror-Cops
Autoren: Jason Dark
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zurück.
    »Bleib stehen!«
    Der Ghoul stieß ein schmatzendes Geräusch aus und platschte weiter vor.
    Ich zielte zwischen seine Augen.
    »Die Waffe ist mit Silberkugeln geladen«, erklärte ich. »Du hast also keine Chance!«
    Der Ghoul blieb stehen.
    Ich hoffte, einen Teilsieg errungen zu haben, und ich hoffte weiter, daß mir der Ghoul sagen konnte, wo ich Mr. Grimes fand. Denn daß er bereits neue Opfer gefunden hatte, bekam ich hier mit eigenen Augen zu sehen.
    Grimes hatte also nicht aufgegeben.
    Und der Spitzel, von dem ich nicht einmal den Namen wußte, hatte recht behalten.
    Hier fand ich die Ghouls.
    Oder vielmehr den Ghoul. Und er sollte nicht nur, er mußte mir Auskunft geben, wie ich an Grimes herankommen konnte.
    »Wo steckt Grimes?« fragte ich scharf.
    Irgendwo aus der Gesichtsmasse drang ein undefinierbares Gurgeln, eine Antwort bekam ich nicht.
    Ich schoß.
    Die silberne Kugel jaulte dicht am Schädel des Leichenfressers vorbei und klatschte in das morsche Wandholz des Steuerhauses.
    Der Ghoul zuckte zurück.
    »Die nächste Kugel sitzt zwischen deinen Augen!« drohte ich dem Dämon. »Es sei denn, du redest!«
    Der Ghoul zuckte und bewegte sich. Seine schleimigen Massen begannen zu quirlen. Schlieren bildeten sich, und ich sah durch sein Gewebe die Adern leuchten, die mit hellrotem Blut gefüllt waren.
    Ich hatte ihn geschockt, und das wollte ich auch.
    Ein dumpfes Gurgeln drang aus der Mundöffnung des widerlichen Dämons. Für mich ein Zeichen, daß er sprechen wollte. Und er tat es auch.
    Ich verstand nur Wortfetzen, konnte mir aber ein relativ genaues Bild machen.
    »Grimes weg. Er hat mich zum Ghoul gemacht. Warten auf ihn. Hier am Schiff…«
    »Wann kommt er wieder?«
    »Weiß nicht«, gurgelte der Ghoul. »Monat – Jahr… Woche…« Er verstummte, um gleich darauf laut loszulachen.
    Es war ein geiferndes Gelächter, aber ich sah keinen Grund, warum dieses widerliche Wesen so lachte.
    Oder?
    Dann aber hatte ich das Gefühl, mitten in einem Grab zu stehen. In einem Grab angefüllt mit einem unheimlichen Modergeruch.
    Im Klartext, der Gestank hatte sich verstärkt.
    Ich drehte mich um und sah den zweiten Ghoul!
    ***
    Er stand am Ende der Treppe.
    Massig, schleimig und breit. Er füllte die Tür völlig aus. Ich hörte sein Schmatzen, eine Art Vorfreude auf mich.
    Da griff mich der erste an.
    Ich bemerkte die Bewegung aus den Augenwinkeln, sprang etwas zur Seite und schoß aus der Drehung.
    Die geweihte Silberkugel klatschte in die schleimige Masse, ungefähr dort, wo das Herz sitzt.
    Der Ghoul stieß einen hohen, sirenenartig klingenden Laut aus, blieb auf dem Fleck stehen und brach dann zusammen. Das sah ich jedoch nicht mehr, da ich mich auf meinen zweiten Gegner konzentrieren mußte.
    Er ließ sich einfach fallen.
    Ich hechtete vor.
    Mit vollem Gewicht krachte ich auf das untere Bett der rechten Koje. Das Gestell war alt, ebenso alt wie das Schiff. Es hielt mein Gewicht nicht und brach zusammen.
    Ich kam nicht schnell genug von der Pritsche herunter und wurde mit begraben. Holzlatten splitterten unter mir weg, und die senkrecht stehenden Streben, die die Doppelkoje halten sollten, wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
    Eine brach weg.
    Drei konnten das Gewicht nicht mehr tragen.
    Sie krachten zusammen. Das obere Bett fiel auf mich, gerade als ich dabei war, mich wieder aus dem unteren Bett hervorzuwühlen. Es gelang mir nur noch, meinen Arm hochzureißen und anzuwinkeln, so daß ich mein Gesicht schützen konnte.
    Dann begrub mich die stinkende Matratze.
    Zu allem Unglück war ich zur rechten Seite gekippt, so daß ich meinen Waffenarm selbst unter mir eingeklemmt hatte. Ich bekam ihn einfach nicht hervor, und drehen konnte ich mich auch nicht.
    Verdammter Mist.
    Hastig zog ich die Knie an, um die Matratze wegzustoßen, aber da war schon der glitschige Arm, des zweiten Monsters, der nach der Matratze griff und sie wegholte.
    Wuchtig schleuderte er sie quer durch die Kajüte.
    Neben dem Bett blieb der zweite Ghoul stehen. Sein Artgenosse war vergangen. Die Macht des Silbers hatte ihn buchstäblich von innen ausgetrocknet, und zurück war nur Asche geblieben.
    Der Ghoul schmatzte. Und irgendwie klang es triumphierend. Er hatte mich, wollte mich packen, und ich kam nicht frei. Ich mußte mich erst herumrollen, aber das war in dem zusammengebrochenen Bettkasten nicht möglich.
    Wenn mich der Ghoul erwischte, geschah etwas, das ich wohl nicht zu erläutern brauche. Er würde mich
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