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0075 - Die Horror-Cops

0075 - Die Horror-Cops

Titel: 0075 - Die Horror-Cops
Autoren: Jason Dark
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dann.
    Jetzt befand sich der Corporal nah genug an der Zelle. Die Räume zwischen den Gittern waren breit genug, um einen Arm hindurchstrecken zu können.
    Suko hob seine rechte Hand.
    Noch zwei Schritte mußte der Corporal näherkommen.
    Er kam.
    Da schlug Suko zu.
    Die Riemen der Dämonenpeitsche pfiffen durch den Zwischenraum und klatschten gegen den Schädel des Skelettierten.
    Der Erfolg war im wahrsten Sinne des Wortes durchschlagend.
    Ein Schrei.
    Grell und markerschütternd.
    Der Schädel wurde dem Horror-Cop buchstäblich von den Schultern gefegt, prallte zu Boden und rollte davon. Dann quoll eine giftgrüne Dampfwolke aus dem Halsausschnitt. Sie stank durchdringend nach Schwefel und zog als ätzende Fahne durch den Raum.
    Der Corporal aber verging.
    Blieb nur noch Tucker.
    Er brüllte vor Wut und Haß auf.
    Und er feuerte.
    Sein Revolver spie die Kugeln aus. Er jagte sie in meine Richtung, doch ich lag noch immer hinter dem Schreibtisch in ziemlich guter Deckung.
    Die Platte war stabil genug. Sie fing die einzelnen Geschosse auf, die lange Späne aus dem Holz rissen, aber keine große Durchschlagskraft besaßen.
    Suko schlug wieder zu, verfehlte Tucker, weil die Peitschenriemen zu kurz waren.
    Ich hatte mitgezählt und wußte, daß noch eine Kugel in Tuckers Revolvertrommel steckte.
    Doch die sparte er sich auf.
    Plötzlich rannte er quer durch das Office. Er jagte auf die Tür zu, seine Knochen klapperten, und ich hechtete auf meine Beretta zu, um das knöcherne Ungeheuer doch noch mit einer Kugel zu stoppen, bevor es ihm gelang, die Tür aufzureißen.
    Ich erreichte meine Waffe, wälzte mich herum und schoß.
    Genau in dem Moment zog der Sergeant den Kopf ein, und mein Geschoß zackte in das Türholz.
    Dann war der Sergeant verschwunden.
    Ich sprintete hinterher.
    »John!« Sukos Ruf hielt mich auf. »Den Schlüssel!«
    Verdammt, das hatte ich vergessen. Ich kehrte noch einmal um und durchwühlte die Uniformtaschen des getöteten Horror-Cops.
    Ich fand die Schlüssel und warf sie Suko in die Zelle. »Kümmere du dich um den Verletzten!« rief ich meinem Freund zu. »Ich muß hinter Tucker her.«
    »Aber gib acht!«
    Ich hörte Sukos Ruf nicht mehr, da ich schon draußen war.
    Soeben schlug die Fahrertür des vor der Tür parkenden Patrol Cars zu. Der Motor lief schon.
    Mit einem Satz sprang ich die Stufen hinunter.
    Da startete der Wagen. Er machte einen Bocksprung, die Hinterreifen drehten durch weg war er.
    Doch ich hatte den Honda Accord.
    Selten in meinem Leben war ich schnell in ein Auto gesprungen. Zündschlüssel rein, anlassen, Kupplung, Gang, Gas – und ab ging die Post.
    Hundert Yards hatte das Patrol Car bereits Vorsprung. Verflixt viel. Und dann begann die Sirene zu jaulen. Der Horror-Cop wollte freie Bahn haben.
    Ich jagte den Honda hoch.
    Dieser Tucker durfte mir nicht entkommen. Gleich was geschah.
    Die Jagd durch New York begann…
    ***
    Laurie Ball wartete in meinem Zimmer.
    Sie war nervös. Übernervös sogar. Immer wieder schaute sie auf das Telefon, sie schien es hypnotisieren zu wollen, aber nichts tat sich. Der Apparat blieb stumm.
    Laurie stand auf und nahm wieder ihre Wanderung auf. Sieben Schritte hin sieben Schritte her. Sie rauchte eine Zigarette und stieß hastig den Qualm aus. Der Ascher auf dem Tisch quoll vor Kippen schon fast über.
    Es paßte der Reporterin nicht, untätig herumzusitzen. Sie wäre gern dabeigewesen, sah aber ein, daß jemand am Telefon bleiben mußte. Wie gern hätte sie mit ihrer Redaktion telefoniert, aber wenn sie sprach, konnte unter Umständen der ersehnte Anruf kommen, und dann war besetzt.
    Also weiter warten.
    Und hoffen…
    Das Zimmer kam ihr vor wie ein Gefängnis. Sieben Schritte hin sieben her.
    Immer das gleiche…
    Sie drückte den Glimmstengel aus. An ihren Fingerkuppen blieben Aschespuren zurück.
    Es kümmerte Laurie Ball nicht. Das waren Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was noch auf sie zukam.
    Wenn es kam…
    Vielleicht war das Warten auch ganz umsonst. Vielleicht hatte die Gegenseite längst alles durchschaut und an anderer Stelle zu einem Gegenschlag ausgeholt.
    Möglich war alles.
    Und dann schrillte das Telefon.
    Laurie zuckte zusammen. Sie hatte den Apparat bewußt laut gestellt, daß sie nur nichts überhörte.
    Das zweite Klingeln.
    Schrill und fordernd, wie ihr schien.
    Laurie nahm ab. Einmal noch tief durchatmen, sich die Kehle freiräuspern.
    »Ja?« fragte sie.
    Rauschen, Knistern, aber keine Stimme.
    »Hallo?« rief
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