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0075 - Die Horror-Cops

0075 - Die Horror-Cops

Titel: 0075 - Die Horror-Cops
Autoren: Jason Dark
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töten und dann…
    Schmatzend und geifernd stürzte er sich vor. Ich sah die schleimigen Arme dicht vor meinen Augen. In der nächsten Sekunde würden sie in mein Gesicht klatschen.
    Ich hob die linke Hand, packte zu, fühlte die eklige, glitschige Masse, doch der Ghoul veränderte geschickt seine Gestalt, schrumpfte zusammen und tauchte mit dem Gesicht unter meinen zugreifenden Arm hinweg.
    Da peitschte ein Schuß.
    Es gab ein platschendes Geräusch, als die Kugel in die schleimige Masse eindrang.
    Plötzlich verschwanden das Gesicht und die Hand vor meinen Augen. Der Ghoul taumelte zurück, fiel dann langsam zur Seite und klatschte zu Boden.
    Suko aber stand mit schußbereiter Waffe auf der Treppe und grinste. »Wenn dich so deine Fans sehen könnten«, meinte er.
    »Ach, hör auf.«
    »Soll ich dir helfen?« fragte Suko.
    »Nein.« Ich wühlte mich aus dem zerstörten Bett und kam ächzend und schnaubend auf die Beine.
    Dem zweiten Ghoul erging es nicht anders als dem ersten. Er trocknete von innen aus und verging.
    Ich klopfte mir den Staub von der Kleidung und verließ die Kajüte. Draußen atmete ich tief die kühle Morgenluft ein. Nach all dem Modergestank eine Wohltat.
    Eine blasse Sonne stand am Himmel und dampfte bereits die ersten Dunstschwaden weg.
    Wir ließen unsere Waffen verschwinden.
    »Das waren wohl die einzigen Ghouls auf dem Schiff«, meinte Suko. »Der Tip war richtig.«
    Ich nickte. »Nur haben wir Grimes nicht. Außerdem hätte ich gern gewußt, wer uns diesen Hinweis gegeben hat.«
    »Ist das nicht egal?«
    »Nein, das Ganze konnte auch eine Falle sein.«
    Suko runzelte die Stirn. »Du hast doch die Ghouls erledigt.«
    »Ja. Ebenso hätte es umgekehrt sein können.«
    Der Chinese tippte mir gegen die Brust. »Welche Gedanken wälzt du, John?«
    »Ich frage mich, ob es nicht Grimes persönlich gewesen ist, der uns angerufen hat.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Ich lächelte sparsam. »Ganz einfach. Bevor ich mit den Ghouls kämpfte, habe ich mit einem von ihnen gesprochen. Und der sagte mir, daß Grimes sie zu Dämonen gemacht hätte. Was er mit ihnen nun vorhatte, hat er mir nicht erzählt. Sie wußten also nicht Bescheid, sondern hockten nur auf dem Schiff.«
    »Ist das so ungewöhnlich?«
    »Meines Erachtens schon. Sonst brüsten sich die Kameraden immer mit ihren scheußlichen Taten, aber hier wußte niemand Bescheid.«
    Suko winkte ab. »Ist auch egal. Wir haben zwei Dämonen ausgeschaltet. Das ist schon etwas.«
    »Aber Grimes ist entkommen.«
    »Er läuft dir irgendwann wieder über den Weg«, meinte mein chinesischer Freund.
    »Ein schwacher Trost.«
    »Besser als keiner.« Suko wandte sich nach steuerbord, um vom Schiff zu klettern. Ich warf noch einen Blick zurück. Im Nachhinein lief mir eine Gänsehaut über den Rücken. Es war mal wieder verteufelt knapp gewesen.
    Als Pessimist mußte ich sagen, daß ich in der letzten Zeit zu viele Niederlagen eingesteckt hatte. Als Optimist konnte ich behaupten, Teilsiege errungen zu haben.
    Ich fühlte mich als Optimist, und Suko hatte recht, wenn er meinte, daß mir Grimes irgendwann wieder über den Weg laufen würde.
    Der Chinese stand bereits am Ufer und winkte. Er hatte es eilig, sein Frühstück wartete. Meins übrigens auch.
    Ich näherte mich dem Rand des Kahns und brauchte nur noch einen Schritt zu machen, als es passierte.
    Das Geschehen bekam ich wie im Zeitlupentempo mit.
    Plötzlich platzte das Heck des alten Kahn auseinander wie eine überreife Frucht. Dann erst erfolgte die Detonation, und das Chaos brach los.
    Planken, Schiff steile, Holzstücke, Streben wirbelten raketengleich über das Boot. Und mit ihnen zusammen stach eine gewaltige Flammensäule in den Morgenhimmel.
    Instinktiv hechtete ich in Deckung.
    Etwas wischte über meinen Kopf hinweg, den ich schützend in beide Arme gelegt hatte, dann vernahm ich ein hohles Pfeifen, und im nächsten Augenblick bekam mich die Druckwelle zu packen.
    Es war mörderisch.
    Ich flog quer über den alten Kahn, etwas rammte mit ungeheurer Wucht meinen Rücken, ich fiel wieder zurück auf das Deck, wurde angehoben und weitergeschleudert.
    Ich wußte nicht, wo oben noch unten war, die Welt drehte sich wie ein mörderischer Kreisel, die Flammensäule blendete mich, und dann segelte ich über die Reling.
    Dahinter lag das Wasser.
    Es gelang mir nicht, mich zu strecken, unterwegs traf mich noch etwas am Kopf, und dann gingen bei mir sämtliche Lichter aus.
    Mein letzter Gedanke galt dem Anruf
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