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0075 - Die Horror-Cops

0075 - Die Horror-Cops

Titel: 0075 - Die Horror-Cops
Autoren: Jason Dark
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des Spitzels. Jetzt hatte er mich doch noch gepackt…
    ***
    Auch Suko blieb von der Druckwelle nicht verschont.
    Doch er hatte einen Vorteil. Er befand sich weiter vom Schiff weg als ich. Ihn trafen keine Teile, er wurde nur angehoben und zurück geworfen.
    Der Buschgürtel hielt ihn auf.
    Mit vollem Gewicht klatschte der Chinese in die Zweige. Er fluchte und machte sich wieder frei.
    Dann schaute er das Schiff an.
    Der Kahn brannte. Die Feuersäule, die der Explosion folgte, war zwar ineinandergefallen, aber die glühenden Zungen leckten nun über das morsche Holz.
    Suko, noch taub in den Ohren, schüttelte den Kopf und suchte mich. Er hielt sich gar nicht lange auf, sondern rannte zum Ufer.
    Schockartig traf ihn die Hitze.
    Dagegen half Abkühlung.
    Im Kopfsprung hechtete mein Freund in die graugrüne, schmutzige Brühe.
    Und tauchte mit weit ausholenden Schwimmbewegungen dem schlammigen Grund entgegen…
    ***
    Lange war ich nicht bewußtlos. Vielleicht hatte mich die Kälte des Wassers auch wieder geweckt. Noch halb ohnmächtig machte ich Schwimmbewegungen, war jedoch zu kraftlos, um an die Oberfläche zu gelangen. Zusätzlich hatten sich meine Kleider noch vollgesaugt, und ihr Gewicht hinderte mich beim Schwimmen.
    Instinktiv hielt ich den Mund geschlossen, so schluckte ich kein Wasser.
    Aber der Luftmangel war schlimm.
    Unter der Wasseroberfläche trieb ich dahin wie ein alter Holzbalken der ›Emily‹.
    Jeder Mensch hat Reserven. Und auch einen Überlebenswillen. Ich mobilisierte immer dicht am Rande einer erneuten Bewußtlosigkeit sämtliche Kräfte, kämpfte gegen das drohende Dunkel der Ohnmacht an und versuchte, an die Oberfläche zu gelangen.
    Ich schaffte es.
    Plötzlich durchstieß mein Kopf die Wasseroberfläche. Hastig schnappte ich nach Luft, riß auch die Augen auf, schloß sie jedoch geblendet wieder. Zu grell war der Widerschein des brennenden Wracks.
    Dann sackte ich ab.
    Bevor ich ganz eintauchte, glaubte ich, daß jemand meinen Namen geschrien hätte, es konnte jedoch eine Täuschung sein.
    Sie war es nicht.
    Ich befand mich kaum unter der Wasseroberfläche, als Suko heranschoß, tauchte und mich unterpackte.
    So rasch es ging, hievte er mich hoch.
    Unsere Köpfe durchstießen die Brühe.
    Luft! Herrliche Luft.
    Sukos Stimme war dicht an meinem Ohr. »Laß dich nicht hängen. Bis zum Ufer sind es nur ein paar Yards.«
    Er unterstützte mich beim Schwimmen. Gemeinsam schafften wir es. Vor einer Leiter stoppten wir unsere Schwimmbewegungen, und ich kletterte zuerst die Sprossen hoch.
    Suko stützte mich noch, dann folgte er mir.
    Tropfnaß ließ ich mich zu Boden fallen. Ich spie Wasser, keuchte und spuckte. Hin und wieder wallten rote Nebel vor meinen Augen auf, bis ich bemerkte, daß es kein Nebel, sondern Blut war, das aus einer Wunde an der Stirn sickerte.
    Dort hatte mich irgendein Teil getroffen.
    Suko hockte neben mir. »Verdammt, John, du hast doch recht gehabt. Dieser Anrufer hat uns eine Falle gestellt!«
    »Glaubst du jetzt, daß es Grimes war. Er sagt sich, doppelt genäht hält besser. Nachdem die Ghouls nichts erreichten, zündete er die Bombe. Wahrscheinlich hat er uns beobachtet.«
    Als Bestätigung meiner Worte hörten wir oben vom Uferdamm her das Geräusch eines fahrenden Wagens.
    »Shit!« zischte Suko, »das war er bestimmt.«
    Ich war zu schwach, um eine Verfolgung aufzunehmen. Außerdem stand der Bentley nicht gerade in der Nähe. Wir mußten über hundert Yards laufen.
    Die Explosion war nicht ungehört geblieben. Von der Themsemündung her raste mit schäumender Bugwelle ein Patrouillenboot der River Police heran. Ihm folgte ein Löschboot.
    Der erste Kahn ging längsseits, während auf dem Löschboot alle Vorbereitungen getroffen wurden. Schon bald spritzten hohe Schaumfontänen in die letzten Flammen und erstickten sie.
    Das Wrack aber sackte ab. Mit dem Heck zuerst verschwand es in der Tiefe. Gurgelnd lief das Wasser über dem Kahn zusammen, bildete Strudel und warf dicke Blasen.
    Ich stand auf und winkte.
    Als die ›Emily‹ sank, rissen auch die Taue. Dann schauten nur noch die Aufbauten des Kahns aus dem Wasser.
    Man hatte mich auf dem Boot der Flußpolizei bemerkt. Das schnittige Schiff legte unweit der Stelle an, wo das andere Boot gesunken war. Zwei Männer sprangen an Land. Sie trugen die blauen Uniformen der Wasserpolizei.
    Einer war ein Lieutenant.
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis und gab eine kurze Erklärung ab. Dann bekamen wir Decken, in die wir uns
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