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0066 - Ich folgte dem roten Wagen

0066 - Ich folgte dem roten Wagen

Titel: 0066 - Ich folgte dem roten Wagen
Autoren: Ich folgte dem roten Wagen
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geschwungene Haarsträhne in die Stirn gelegt. Die Frau trug bei der Ausführung der Tat ein hellgraues Kostüm. Subjektive Aussage des Augenzeugen: wirkte wie eine Filmdiva. Gemeint ist wahrscheinlich das sehr attraktive Aussehen. FBI Louisville erbittet in Dringlichkeitsstufe Eins sofortige Meldung von allen Polizeistationen, wo eine Frau bekannt ist, auf die obige Beschreibung zutreffen könnte. Erbeten werden Name und Anschrift der infrage kommenden Frauen. Falls möglich nähere Angaben über Beruf, Lebensgewohnheiten usw. Ende.«
    Billy legte den Hörer auf.
    »In einer halben Stunde kennen rund zwanzigtausend Beamte der verschiedenen FBI-Stationen, der Reviere aller City und State Policen Einheiten diese Anfrage. Ich rechne mit etwa zweihundert Namen«, sagte Billy. »Wenn wir Glück haben, ist die richtige Frau darunter. Jedenfalls sind wir ein Stückchen weiter.«
    Mr. Marshall fuhr sich übers Kinn.
    »Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen«, sagte er verlegen. »Ich sehe, dass Sie das Menschenmögliche tun. Ich hätte gar nicht gedacht, was für eine ungeheure Arbeit Sie zu bewältigen haben.«
    ***
    Zweiundzwanzig Minuten später fing die FBI-Station Lexington diesen Rundspruch auf. Als er auf den Schreibtisch des diensttuenden Nachtbeamten, flatterte, runzelte der Lexingtoner FBI-Kollege die Stirn.
    »Donnerwetter!«, murmelte er. »Seht euch das an! Das sieht doch verdammt nach der Lees aus! Die ständige Betonung des .attraktiven Aussehens’ trifft doch bei uns eigentlich nur auf die Lees zu. Los, Mac, du weißt ja selbst, was die Lees für eine ist. Erzähl es denen in Louisville. Ich setze mich inzwischen in den Wagen und seh mir mal an, was die Lees heute Abend vorhat. Dringlichkeitsstufe Eins haben wir seit zwei Jahren nicht mehr gehabt. Da wollen wir mal ein bisschen aufdrehen.«
    Ralph McPherson setzte sich in einen Dienstwagen. Er kam gerade noch zurecht, um zu beobachten, dass Vera Lees das Haus verließ. Er verfolgte sie, als sie sich ein Taxi nahm. Außerhalb der Stadt stieg sie aus und ging auf einen Schuppen zu. Wenig später kam sie in einem roten Sportwagen wieder zum Vorschein.
    Ralph pfiff durch die Zähne, als er den roten Wagen sah. Ihm fiel ein, dass aus Louisville ja schon eine erste Rundfrage gekommen war, die einem roten Sportwagen ausländischen Fabrikats gegolten hatte.
    »Du wirst mich so schnell nicht wieder los«, murmelte er vor sich hin, während er sich an die Verfolgung des roten Wagens machte.
    ***
    Ich erhob mich langsam aus meiner liegenden Stellung. Einen Augenblick 58 brauchte ich, um meine Augen, die bis jetzt durch den schmalen Spalt am linken Türrand in das Licht aus den Petroleumlampen gestarrt hatten, an das Dunkel im Geräteschuppen zu gewöhnen.
    Mit den Fingerspitzen voran tastete ich mich aus den Schuppen hinaus ins Freie. Noch immer herrschte die brütende Schwüle, die ein drohendes Gewitter ankündigte und den Schweiß aus allen Poren brechen ließ.
    So schnell ich konnte, entfernte ich mich in einem Bogen von dem Blockhaus. Als die Entfernung zu der Hütte groß genug war, begann ich zu rennen. Keuchend kam ich an der Stelle an, wo ich den Lincoln in das Getreidefeld gefahren hatte.
    Ich bahnte mir einen Weg in das Getreide. Ich ließ den Wagen so weit an den Rand des Feldes heranrollen, dass nur noch wenige Halme ihn verbargen.
    Ich stieg wieder aus und beobachtete. In der Ferne zuckten die ersten Blitze vom Himmel. Aber das Gewitter war noch so weit entfernt, dass der Donner nicht bis zu mir drang.
    Es dauerte nicht mehr lange, da sah ich die tief liegenden Scheinwerfer des Sportwagens sich langsam den Weg durch die Dunkelheit tasten. Wie die beiden Finger eines unheimlichen Gespenstes schnitten die beiden Lichtkegel durch die Finsternis.
    Am Schwenken der beiden Scheinwerfer erkannte ich, dass der Wagen vom Feldweg her auf den Highway einbog. Allerdings nahm er die von mir wegführende Fahrtrichtung.
    Ich wartete, bis seine Schlusslichter nur noch zwei winzige rote Pünktchen in der pechschwarzen Nacht waren, dann ließ ich den Lincoln auf die Straße rollen. Der Overdrive-Motor musste alles hergeben, was in ihm steckte. Nach wenigen Minuten hatte ich den Vorsprung des Sportwagens so weit verkleinert, dass ich seine Schlusslichter wieder erkennen konnte.
    Entweder waren die Burschen mit dem ausländischen Wagen nicht vertraut, oder sie wagten es einfach nicht, die Geschwindigkeit auch nur annähernd auszufahren, die ihnen der starke Motor sicherlich
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